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Nachlese

oder

Wir sollten endlich anfangen, „das Klima zu leugnen“

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Es ist einiges im Umbruch nach der EU- Wahl vom 26. Mai. Direkt danach herrschte Schockstarre bei SPD und CDU. Die (die Schockstarre) ist mittlerweile dem völligen Chaos gewichen. Komisch, wie jedes Mal nach einer Wahl in den letzten Jahren. In diesem Chaos wird dann in folgender Art konfus- weinerlich gebarmt:

„Es ist beim Wähler (dem Dämlack!) offensichtlich nicht genug angekommen, dass wir Verfechter der CO2– Steuer sind!“ (Birgit Sippel, SPD).

Das ist ja wohl der höchstmögliche Ausdruck von nichts-gerafft-haben! Als ob der Wähler auf die CO2– Steuer ganz versessen sei und Parteien abstrafe, die ihn vor einer neuen Steuer bewahren.

Weiter: Man will sich bei der SPD jetzt gegenüber der CDU!!! (gegenüber der CDU !!) stärker profilieren!

Die CDU wiederum äußert sich mit Sprechblasen wie:

„Die deutlichen Anzeichen, dass sich bei Klima und Umwelt etwas ändert, habe die Politik – (Achtung, Anwanze!) mit Ausnahme der Grünenabsolut nicht ernst genommen.“ Landesumweltministerin Heinen- Esser.

Statt erstmal ein paar Tage die Klappe zu halten und dann, nachdem wieder ein wenig Ruhe eingetreten ist, die bei solchen Erschütterungen unvermeidlich anfallenden Scherben seiner nachgeordneten Eleven aufzusammeln und dann Öl auf die Wogen zu gießen, verliert sogar ein sonst eher gelassener Armin Laschet die Contenance und analysiert ins Blaue:

„Das Ergebnis ist Ausdruck des Engagements vieler Menschen für das Thema Klimaschutz. Es ist für die Grünen leicht gewesen, das Thema Klimaschutz für sich selbst zu nutzen, und das muss man (Achtung, Anwanze!) anerkennen und respektieren.“

Die haben gar nichts kapiert. Aber die anderen Parteien offensichtlich auch nicht. Denn die wahre Ursache der seit Jahren andauernden politischen Konfusion, der Wut der Wähler ist:

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Mehr als 90 % der Bürger und Wähler warten seit vielen Jahren darauf, dass man sie endlich vom Terror der grünen Gutmenschen befreit, von angeblich gemeinnütziger, politisch massiv gedeckter Absahnerei der so genannten NGOs, also den Fronttruppen, dem militärischen Arm der Grünen, von Diffamierungen und Verunglimpfungen (Klimaleugner? Gewissenloser Verbrecher!), vor allem von Regulierungs- und Verwaltungswahnsinn, von grün gespülter Presse und ähnlichem Allotria mehr.

Nur: Der Wähler wartet umsonst. Und nicht nur das.

Er muss auch noch zähneknirschend zusehen, wie seine Stimme und die damit verbundene politische Handlungsvollmacht durch Koalitionsverträge mit den Grünen dazu missbraucht werden, gerade das umzusetzen, was die besagten mehr als 90 % der Wähler eben nicht wollen, vor allem nicht umgesetzt mit dieser Brachialgewalt und hemmungslosen Moralisiererei.

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Und was dagegen tun unsere „Volks“- Parteien? Kurz gesagt tun sie nichts. Zumindest nicht das, was grundlegend die Misere stoppen könnte. Sie lassen sich stattdessen mit der mittlerweile ins Groteske pervertierten Peitsche Umwelt-, Natur-, Klimaschutz von den Grünen und NGOs nach Belieben in jede Ecke quetschen, wohlgemerkt, einer Peitsche, an die sie selbst, naiv genug, viele Jahre lang dekorative Flatterbändchen gebunden haben: Schaut mal, wie grün wir sind, wir sind grüner als die Grünen! 1) Gebracht hat´s nichts, im Gegenteil. Und aus blanker Hilflosigkeit agieren sie nach dem guten alten Motto: Nachdem wir gesehen haben, dass unsere Methoden völlig untauglich waren, haben wir nicht etwa die Methoden geändert. Nein, wir behalten sie bei. Wir legen einfach beim nächsten Grenzwert noch ´ne Schippe drauf, überbieten selbst die feixenden Grünen in Sachen „Klimaschutz“ und sonstiger Reguliererei. 2) Und wir werden unsere Anstrengungen vervielfachen. Versprochen!

Das ist wie das Hocken des Kaninchens vor der Klapperschlange. Das Karnickel sieht sie einfach nicht, die Schlange, will sie wohl auch nicht sehen. Und wird gebissen. Nur dass die Grünen nicht beißen. Das tun die nicht. Die umgarnen, saugen über einige Jahre in Koalitionen aus und spucken die ausgelutschten Karkassen dann einfach weg. Ein Lehrbeispiel ist die ehemalige Koalition der Roten mit den Grünen in NRW.

In einem Punkt allerdings sind die Grünen sogar besser als die Schlange: Wenn die einen fahren lassen, stinkt garantiert der Partner, nie sie selbst. Siehe auch wieder NRW: Sie haben alle Beschlüsse zum Hambacher Forst und Braunkohletagebau mitgetragen. Als dann sogar selbst sie vom kriminellen Terror ihres militanten scheißewerfenden Fußvolks überrascht wurden, haben sie schnell ihren immer greifbaren Teflon- Anzug angezogen, sich einfach an die Spitze der „Proteste“ gestellt und ganz besonders laut „haltet den Dieb!“ geschrien. An den ganz brisanten Stellen sind sie nach bewährter Manier, siehe weiter unten, einfach aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, so lange, bis der Mist komplett auf die anderen Parteien abgekübelt war. Wenn das erledigt ist, erscheinen sie wieder, medial gewohnt lautstark, mit den üblichen Krakeelereien in der Öffentlichkeit.

Demokratische, einige Opposition gegen das Getue? Fehlanzeige. Die Roten sowieso nicht, die haben sich in einer Weise in thematische Abhängigkeit begeben, haben sich ihrem Wahlvolk derart penetrant als die besseren Grünen aufgedrängt, dass sie jetzt den sprichwörtlichen Tiger reiten: Absteigen geht nicht, dann ist man tot. Aber lenken kann man das Biest längst auch nicht mehr. Also drauf hocken bleiben, Augen zu und durch, ist die Parole; vielleicht übernimmt sich das Tierchen ja mal und fällt tot um. Sie könnten nämlich selbst dem verstocktesten Stammwähler nicht mehr klar machen, warum sie sich auf einmal von den Grünen und ihrer Ideologie abgrenzen, denn sie wissen: Für die ehemalige Volkspartei bedeutete das „Gehen Sie zurück auf Start“. Und das Europawahl- Ergebnis bestätigt, dass sie sich längst meilenweit von ihrer politischen Basis verabschiedet haben bzw. umgekehrt: Gerade einmal 13 % der Arbeiter, 14 % der kleinen Angestellten wählen noch die SPD !

Die (SPD)- Wähler reagieren auf die Misere auf dreierlei Art:

  1. Die einen wählen die Grünen gleich direkt, frei nach dem Motto: „Warum soll ich Schmidtchen wählen, wenn ich Schmidt wählen kann?“
  1. Die anderen haben das erbärmliche Getue in Bausch und Bogen satt und gehen erst gar nicht mehr wählen.
  1. Die dritten, die die moralisierenden Weltretterinnen und -retter (gendergerecht ausgedrückt, darauf bestehen die!) auf den Tod nicht leiden können (die Mehrheit!), wenden sich anderen Parteien zu.

Die anderen Parteien aber, und das ist die Crux, reduzieren sich für diese Wähler im Wesentlichen auf die AfD. Denn wie man seit Jahren vor allem bei der anderen Noch- Volkspartei beobachten kann, kommt man, wenn man als Ex- Sozi zur CDU wechselt, vom Regen in die Traufe. So penetrant nämlich, wie die sich zur Zeit an die Grünen und den Klima- Hysterie- Zeitgeist anwanzt, ist einem sehr schnell klar, dass das absehbar das gleiche Drama werden wird wie bei der SPD. Man macht´s sich einfach: Die Grünen, will man kommod an der Macht und an den Fleischtöpfen bleiben, drängen sich als die bequemsten Koalitionspartner geradezu auf. Da muss man zwar wieder ein paar dicke Kröten mehr schlucken, die man dem wütenden Wähler dann mühsam verkaufen muss, aber das hat man ja bisher noch immer hinbekommen. Auf der anderen Seite kann man, zwar übel gerupft, aber immerhin noch röchelnd, weitermachen wie bisher, ohne großartig etwas ändern zu müssen. Dementsprechend zwitschernd sind nach der EU- Wahl auch die Töne. Alles frei nach dem Motto, das Franz Müntefering mal treffend und prägnant so ausdrückte: „Opposition ist Mist!“

Die ganz linken Linken kann man nicht wählen, weil die ihren DDR – Ballast immer noch nicht über Bord geworfen haben und darüber hinaus von derart farb- und inhaltslosen Bonzinnen und Bonzen angeführt werden, dass die es nur noch mit den allergrößten Phantastereien und marxistischen Utopien  in die Medien schaffen (obwohl das die SPD auch kann, siehe den neuen Stern am Himmel, Kevin Kühnert), es aber dabei nicht verhindern können, dass die allermeisten Zuschauer nach den ersten drei Sätzen dieser Experten ganz schnell auf den Disney- Sender schalten.

Die einzige unzweifelhaft demokratische Partei in Deutschland, die zu präsenten Themen und deren Behandlung im öffentlichen Raum immer wieder auf kritische Distanz geht und auch mal gegen den „Mainstream“, wie die öffentliche Meinung ja neudeutsch heißt, den Finger auch mal in schwärende Wunden legt, sakrosankte, speziell von den Grünen knallhart geschützte, protegierte Missstände anspricht wie z. B. die Gemeinnützigkeit der gerade herrschenden bestens verdienenden NGOs, vor allem auch sonst eine gesunde politische Linie fährt, ist die FDP. Zwar tut sie das für meinen persönlichen Geschmack immer noch nicht laut und klar genug, aber immerhin, sie tun was. Als einzige. Aber kommen wir zurück auf die Politik im Allgemeinen in unserem schönen Land.

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Merke wohl!

Merke wohl: Es wird immer, immer gefährlich für die anderen Parteien, wenn Grüne, BUND, NABU und Konsorten zu einem Problem, das sie selbst gegen jede Vernunft, aus rein kommerziellen (NGOs) oder ideologischen Gründen (Grüne) in die Welt gesetzt haben, auf einmal medial in der Versenkung verschwinden.

Sie sind dann einfach weg aus der Debatte, gar nicht mehr existent, gucken unschuldig in die Luft. Das geschieht immer dann, wenn eins der vielen Probleme, die sie geschaffen haben, von der Realität eingeholt wird, sprich, der Hirnriss dahinter so offenkundig wird, dass er nicht mehr zu verschleiern und selbst für den Naivsten offenkundig – und damit politisch brisant wird. Dann taucht man weg bei der Partei der Guten, so lange, bis die anderen Parteien! in monatelangen, angestrengten, kontroversen Debatten das Problem gelöst haben. Komplett aus den Köpfen verschwunden ist dann aber, dass die Grünen und ihre Stoßtrupps die Urheber der fast immer milliardenteuren Miseren sind, siehe Wohnungsnot, unbezahlbare Mieten, die höchsten Energiekosten der Welt und was es da alles sonst noch so gibt. Ist das also von den anderen Parteien politisch und gesellschaftlich abgefrühstückt, poppen sie gewohnt dreist wieder auf – und setzen sofort die nächste Ente auf den Teich. Das alte Problem wird tunlichst nicht erwähnt. Bei den Grünen aus dem Grund „War da was? Keine Ahnung!“, bei den anderen Parteien aus Erschöpfung. Und schau an, das Thema verschwindet einfach sachte vom Schirm, löst sich auf, als sei es nie dagewesen, siehe Waldsterben, Ozonloch und Konsorten. Nur eines bleibt: Die Altparteien haben die Nerven ihrer Wähler nach Kräften strapaziert, ein diffuses Gefühl „Die können´s nicht“ bleibt, die (Wähler-) Ränder erodieren. Das beste Beispiel ist die Volte der SPD in Bezug auf den Umgang mit unserem Neubürger Wolf.

Gerade hat die himmlisch erleuchtete Svenja Schulze, ihres Zeichens SPD- Bundesumweltministerin und stramm grün eingenordet 3), ein Gesetz initiiert, das es erlauben soll, Wölfe zu schießen, die unbotmäßig das tun, was eigentlich in ihrer Natur liegt: Vor allem Schafe, aber auch Rinder und Pferde zu töten, oft auch im Overkill. Es lag auf der Hand, dass die Tierchen das tun werden, die sind ja nicht dämlich, die Wölfe. Warum, habe ich mal gefragt, sollen die sich an flinken Rehen und Hirschen, an wehrhaften Sauen abbalgen, wenn sie die Proteinbomben wehrlos, fluchtunfähig und massiert auf den Weiden finden? Genau darauf wurde, vor allem von Jägern, diesen Störenfrieden, immer hingewiesen, es wurde vorausgesagt, dass das geschehen wird. „A bah, das ist alles Blödsinn, die Freaks wollen einfach nur alles totschießen. Der Wolf ist harmlos und nährt sich, frei nach Altvater Löns, vom grünen Grase.“

Jetzt ist das Thema heißgelaufen, der Flurschaden da, die Viehzüchter gehen auf die Barrikaden, die Stimmung im Staat, die öffentliche Meinung dreht sich. Dafür haben die Grünen, die NGOs ein phänomenal feines Näschen, schließlich geht es bei denen um ein steuerfreies ! (weil gemeinnütziges ?!) Einkommen von mehreren Hundert Millionen Euro im Jahr, die milliardenteuren, ebenfalls steuerfreien „Sachspenden“ nicht mitgerechnet. Da gibt´s richtig was zu verteidigen, und deswegen macht man natürlich in der Öffentlichkeit unbedingt „bella figura“; wer spielt schon gern mit Schmuddelkindern? Folglich braucht man für die bekannten Niederungen, die zwangsweise anfallenden Schmuddeligkeiten des Geschäfts Dumme. Oder Naive. Und, siehe da, folgerichtig, wer initiiert dann das Gesetz zum Töten? 4) Nicht etwa die Grünen oder ihre NGO- Kampftruppen, die das als Flurschadenverursacher eigentlich tun müssten, die auch dem Wähler erklären müssten, warum um Himmels Willen das denn jetzt auf einmal nötig wird, nachdem der Wolf von ihnen doch jahrzehntelang als völlig harmlos deklariert wurde –  nicht sie werden von den anderen Parteien gezwungen, das zu tun. Nein, die SPD und ihre Ministerin Schulze als Mitglieder der regierenden großen Koalition!! tun das. Das nenne ich Ergebenheit bis in den Tod. Oder Selbstmord auf Raten. Oder auch Steilvorlage für eine spätere Agitation empörter Grüner gegen diese „Wolfsmörder“. Die Grünen sind einfach manipulativer als die Roten. Oder gerissener. Oder eine Mischung aus beidem. Sei´s drum. Und wo sind zur Zeit die Grünen beim Thema Wolf? Na, wo schon? Abgetaucht, seit Monaten aus der Debatte verschwunden, siehe weiter oben, ist das mal jemandem aufgefallen? Weg. Nicht mehr da, die Mausbiber- Truppe.

Die SPD, ihr blauäugig trottelnder HiWi in Sachen „Umwelt- und Naturschutz“ und, in Mithaft, ihr Koalitionspartner CDU nacken sich jetzt das Problem und damit aus Sicht der Öffentlichkeit auch die politische Verantwortung auf. Das ist zwar aus reinen Vernunftgründen logisch und angesagt, aber politisch gesehen so dämlich wie nur was. Gerade jetzt. 4)

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Bewährtes Aktionsschema

Überhaupt ist das Aktions- Schema bei diesen gezielt herbeigeredeten „Katastrophen“ immer das Gleiche, man obduziere dazu mal so sinistre Leichen wie das Waldsterben, das Ozonloch, den Rinderwahn und wie sie alle hießen. Das funktioniert so:

Irgendjemand aus der Truppe findet, dass man wieder Propaganda braucht, man wieder mehr in die Medien muss. Dann suchen die Herrschaften sich ein Thema raus, unbedingt eines, das möglichst banal, gleichzeitig existent in jedermanns Wahrnehmung ist, aber bisher überhaupt nicht als Gefahr oder gefährdet aufgefallen ist, dennoch höchstmögliches, noch nicht erkanntes Stör- und Drohpotential hat. Ein Thema also, das auch der Ahnungsloseste kennt, mit dem er auch was anfangen kann und, da er es kennt, sich unter kundig- sanfter Anleitung (nudging!) auch sehr bald als kopfnickender absoluter Fachmann empfindet. Was kann´s da Besseres geben als z. B. das Wetter? Denn wenn´s regnet, wird jeder nass.

Das Wetter wird jetzt kurzerhand zu „Klima“ umgerubelt. Stimmt zwar nicht, klingt aber besser. Dann geht man auf die Suche nach willfährigen „Wissenschaftlern“. Also solche, die möglichst einen akademischen Titel haben, aber mit ihrer Wissenschaft bis jetzt nicht so richtig bekannt werden konnten. Eben weil die sich mit Themen und Erscheinungen befasst, die alltäglich und banal, vor allem völlig ungefährlich sind. Wie das Wetter eben.  Diesen Wissenschaftlern wird jetzt die Karotte vor die Nase gehalten:

„Jetzt guckt mal in Eure zahlreichen, steuerfinanzierten Messreihen und sucht was, was man mit ein wenig Phantasie zum Problem aufbauschen kann. Wichtig ist, dass man zwei oder drei zufällig korrelierende Einzelphänomene zu vordergründig erstmal nachvollziehbaren Kausalitäten mit unabänderlichen Folgen für die Welt, die Menschheit zusammenbasteln kann. Wenn Ihr das habt, dann gründen wir ein „Wissenschaftliches Institut“ und machen Euch bekannt und einflussreich. Nix mehr graue Mäuse und Elfenbeinturm, nein, Fernsehauftritte, Medienpräsenz, Professuren, das wird Eure neue Welt.“

Und sie liefern, und wie.

Folgerichtig kommt dann der zwar ganz einfache, aber wirklich geniale Trick, der Schlussstein im Gewölbe, der dem Ganzen erst seinen Halt und seine Belastbarkeit gibt, fast so genial die Mausbiber- Masche:

Das geht so: Die Ente „Katastrophe im Anmarsch“ schwimmt schon seit Wochen auf dem Teich, wurde mit medialem Riesengetöse der immer gleichen Presse begleitet, hammerhart und stakkatoartig (wir erinnern uns, Gustave LeBon und seine Erkenntnis der Wirkung der ständigen Wiederholung mit einfachen Worten) 5) wurde das Mantra um ihre Existenz einige Wochen lang wiederholt. Mittlerweile aber haben die Gegner sich erholt von ihrer Sprachlosigkeit und Überrumpelung; sie haben ja mit dieser Attacke nicht gerechnet und auch nicht rechnen können, weil´s ja in Wirklichkeit gar kein Problem gab und gibt. Jetzt haben sie sich also gesammelt, Fakten gesammelt, und wollen zum Gegenangriff ansetzen. Und was passiert? Bevor sie aktiv werden und endlich schießen können, klaut man ihnen das Gefechtsfeld. Weg ist es nämlich auf einmal, fort. Einfach verschwunden.

Wie? Ganz einfach: Die Grünen, die NGOs lassen einfach die platte Behauptung, also das erfundene Problem, die Ente „Katastrophe“ als Tatsache stehen, wenden sich schlicht davon ab und brechen mit gleicher Wucht wie bei der Konstruktion des Problems eine breite, sogar kontroverse Debatte über die Behebung des, wie wir ja wissen, gar nicht existenten Problems vom Zaun. Mit dem gewohnten Getöse. Das nenne ich genial. Und siehe, es klappt verlässlich, alle Welt lässt sich ablenken („Verleitfährte“ nennen wir Jäger das), vergisst, die dem ganzen Theater zugrundeliegende platt aufgestellte Behauptung einfach und simpel mal auf Stichhaltigkeit zu überprüfen. Man lässt sich stattdessen am Nasenring wegführen auf das Gefechtsfeld „Schadensbekämpfung“. Und die zugrundeliegende platte Behauptung schleicht sich so als unumstößliche Wahrheit kollektiv in die Köpfe, weil ja nicht mehr in Frage gestellt.

Ergebnis: Es wird jetzt in breiter Debatte monate- und jahrelang lautstark hin- und herüberlegt, wie man einen Schaden bekämpft, den es gar nicht gibt, wie man ein Phänomen beeinflussen kann, das es in jedem Fall in dieser Form und Ausprägung auch ohne den ganzen Hype gegeben hätte, und vor allem, Gipfelpunkt der grünen Hybris, wie man unser Klima beeinflussen und durch Menschenaktivität lenken kann. Frei nach dem Scherz- Motto meiner Jugend: „Nieder mit den Alpen, wir fordern freie Sicht auf´s Mittelmeer.“

Noch mal: Es geht also um die Behebung eines Problems, das erstens frei erfunden und gar nicht existent ist sowie zweitens um die zügig umgesetzten, sauteuren, unwirksamen, mit der heißen Nadel gestrickten Maßnahmen zu seiner Vermeidung oder Eliminierung. Milliarden und Abermilliarden werden so versenkt, aber wir haben ja die Steuertöpfe. Fakten schaffen ist die Devise, unter allen Umständen. Ist so eine Lawine, eine Handlungs- Kaskade  nämlich erstmal losgetreten, hält man sie so leicht nicht mehr auf. Und stellt man irgendwann endlich einmal den Schneenachschub für die Lawine ab, also die Geldmittel für den Wahnsinn, ist auf jeden Fall das verbratene Geld schon in den entsprechenden Taschen verschwunden. Meist wird es dann in der Toskana ausgegeben. So viel Chuzpe und atemnehmende Dreistigkeit muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Aber es klappt, seit gut 30 Jahren schon. Immer wieder.

Der naheliegende Gedanke, ja die logische und politisch und wissenschaftlich unbedingt gebotene kritische Überprüfung der zugrundeliegenden Behauptung (man kann´s mit gutem Willen auch „These“ nennen) verschwindet völlig vom Schirm aller Beteiligten, die Behauptung wird zum unumstößlichen Faktum 5), das man jetzt parallel zu den anlaufenden Wahnsinns- Anstrengungen (hektischer Atom- und Kohleausstieg, Energiewende, Diesel- Fahrverbote u. ä.) zur Abwendung der „unausweichlich kommenden Katastrophe“ zum menschheitsgefährdenden Zukunftsproblem hypen kann. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, und irgendein auf öffentliche Forschungsgelder erpichter „Wissenschaftler“ findet sich immer, der dem Ganzen seinen akademischen Stempel aufdrückt.

Vor allem müssen von dem konstruierten Ergebnis unsere Kinder und Enkel betroffen sein können. Dann gibt´s gar kein Halten mehr, siehe Greta. Ogottogott! Wer will Kindern, seinen Enkeln schon was Böses? Und dann wird richtig aufgedreht: Die Seychellen (oder ein paar beliebig andere Atolle und Inselgruppen in der Südsee) saufen ab, komplett. Und bevor da jemand auf die Idee kommen könnte, das ist ja weit weg, was schert´s mich, da fahre ich einfach weiter den 5- Liter- AMG und jette zweimal in den Urlaub: Hamburg säuft auch ab, und Bremen sowieso (was bekanntlich einige SPD- Politiker zur Zeit nicht bedauern würden), der Kölner Dom steht mitten in der sich ausbreitenden Nordsee und halb Schleswig-Holstein ist weg. Ganz krass: Die Niederländer sind allesamt Klimaflüchtlinge bei uns, eine Aussicht, die wahrscheinlich einige Mitbürger auch erheblich umtreibt. Die sind zwar ein friedliches (ich weiß das, meine Mutter war eine), aber auch oft skurriles Völkchen. Das findet seinen Ausdruck mitunter darin, dass sie bei uns völlig ungerührt mit 30 bis 40 km/h auf Landstraßen herbummeln und die Aussicht genießen, mit einer Riesenschlange völlig entnervter termingestresster deutscher Mitbürger dahinter. Oder dass sie in ihrem Ländchen zwar die Gänsejagd verbieten, die Viecher aber dann, um nicht ratzekahl gefressen zu werden, zu Tausenden einfangen (natürlich stressfrei für die Vögel!), sie vergasen und anschließend einbuddeln.

Schöne neue Welt.

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Kirchveischede, 29. Mai 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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P.S.: Heute Morgen (30. Mai 2019, Vatertag!) schlage ich meine Tageszeitung auf, die Westfälische Rundschau. Was lese ich auf Seite 1 unten? „Klimaschutz: Regierung entscheidet im Herbst“. Whow, habe ich im ersten Moment gedacht, sie haben vielleicht doch was gerafft und gehen endlich mal überlegt an die Sache ran. Das wird ein schöner Vatertag. Dann hab´ ich weitergelesen. Nix mehr mit schön. Regierungssprecher Steffen Seibert „bekräftigt, Deutschland wolle die Klimaschutzziele 2030 einhalten, auf die es sich international verpflichtet hat.“ Da wissen wir, was auf uns zukommt. Siehe Peitsche mit Flatterbändchen. Nun kann man auch sagen, na ja, internationale Verpflichtungen muss man einhalten. Ich bin da nicht so festgelegt, man kann die auch revidieren. Ich gehe mal davon aus, dass es nur einen Staat geben muss, der die Initialzündung gibt, dann springen alle anderen auf auf den Zug, der aus dem Wahnsinn führt. Warum nicht Deutschland? Gut, ich höre die Grünen und Roten jetzt schon „empört“ aufheulen, von wegen „pacta sunt servanda“ und so. Tja, das stimmt. Deutschland hat sich aber damals in Wales auch verpflichtet, die Rüstungsausgaben von einem lächerlichen Prozent des BIP auf 2 % anzuheben, um die komplett abgewrackte Bundeswehr wieder auf Vordermann zu bringen und unsere Verpflichtungen als Bündnispartner zu erfüllen. Verbindlich. Das hat Olaf Scholz kaltlächelnd kassiert und den entsprechenden Posten im Etat von zwischenzeitlich erreichten 1,5 % mal eben auf 1,2 % heruntergefahren, unter lebhaftem Beifall der Grünen. Soviel zu „pacta sunt servanda“.

Es geht aber weiter. Der grüne, diesem unserem Volke gesendete Anton Hofreiter setzt gewohnt empört einen drauf. Das geht ja auch nicht! Gar nicht! Zitat: „Noch am Sonntag nach der Klimawahl (Klimawahl!) waren die Klima- Ankündigungen mal wieder groß, doch heute gibt es nur einen vagen Verweis auf eine Grundsatzentscheidung im Herbst. Das überzeugt nicht!“

„Das überzeugt nicht.“ Ein wahrhaft vernichtendes Apodiktum unseres Umwelt- und Klima- Apodikten Hofreiter. So hat unser Grundschullehrer uns immer gerüffelt, wenn wir bei seiner Majestät in Ungnade gefallen waren, also wenn er meinte, dass unsere Leistung nicht stimmte. Aber Anton Hofreiter: Der Mann hat´s so drauf, ist so gewinnend, charmant und charismatisch, dass man ihn einfach mögen muss! Und demütig seine Befehle ausführt.  Gut, manchmal gehen ihm die demokratischen Prinzipien durch, die er von anderen penibel einfordert. Etwa, wenn er politische Gegner im Bundestag mangels Argumenten mit hochrotem Kopf niederbrüllt. Aber sonst?

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1) „Es rächt sich, wenn man den Glauben an Hexen und Zauberer respektiert und zugleich hofft, dass niemand diesen Glauben „missbrauchen“ oder „radikal“ interpretieren, d. h., auf die Jagd nach Hexen und Teufeln gehen wird.“

            Hubert Scheichert, „Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren“

2) Die neueste Blüte, obwohl diesmal nicht dem „Klimaschutz“, sondern dem allgemeinen Drang zum Verbieten entsprungen, ist das geplante Verbot von Messern über 6 (in Worten sechs!) Zentimetern Klingenlänge. Die Terroristen und kriminellen Messerstecher, habe ich gehört, fahren schon in Scharen zur Klagemauer und vernichten auf breiter Front ihre Zachel.  Oh Herr, lass´ Hirn regnen!

3) Übrigens ist die SPD die einzige Partei, die ihre Landesfürsten, nachdem sie politisch gescheitert sind, nicht etwa in den Ruhestand schickt, sondern zur Belohnung für Leistungsverweigerung auch noch befördert, siehe Heiko Maas und Svenja Schulze.

4) Zu dem Thema nochmal der Hinweis auf Hubert Schleichert. Es gibt aber noch andere, wirklich lesenswerte Veröffentlichungen zum Thema. Man muss sie nur wahrnehmen wollen. Ich als Jäger fahre z. B. schon lange die Linie, dass ich es ablehne, irgendeinen Wolf totzuschießen. Erstens hege ich eine gewisse Sympathie für die Viecher, schließlich sind wir Kollegen. Der weit wichtigere Grund aber ist der, dass ich gar nicht daran denke, den Grünen und den NGOs ergebenst und eilfertig den Mist wegzuräumen, den sie angehäuft haben, von dem sie über Jahrzehnte politisch und finanziell extrem profitiert haben, inclusive massiver, unanständiger, weil bewusst tatsachenverdrehender Verunglimpfungen aller Warner und Mahner. Sollen sie den Jagdschein machen und auf Wolfsjagd gehen, ich tu´s nicht. Und sich dann selbst von ihren militanten, selbst herangezüchteten Extremisten als „Wolfskiller“ anhassen lassen.

5) „Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. Die religiösen Schriften und die Gesetzbücher aller Zeiten haben sich stets einfacher Behauptungen bedient. Die Staatsmänner, die zur Durchführung einer politischen Angelegenheit berufen sind, die Industriellen, die ihre Erzeugnisse durch Anzeigen verbreiten, kennen den Wert der Behauptung. Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluss, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gebe nur eine einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung. Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.“

Gustave LeBon, „Die Wirkungsmittel der Führer“, aus: Psychologie der Massen, Stuttgart 1957

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