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Ehrenamt ist nicht gleich Ehrenamt

oder

Quod licet jovi, noch licet bovi – einmal mehr.

 

„Das sind keine Berufsfeuerwehrleute, sondern Ehrenamtler, die hier kein Hobby, sondern einen zweiten Beruf ausüben.“

Ich zitiere hier den Lennestädter Bürgermeister Puspas aus einem Artikel der Westfälischen Rundschau, Kreis Olpe, vom 4. Mai 2021, der diesen Satz in voller Anerkennung der Leistungen der freiwilligen Feuerwehr anlässlich eines Brandes in Maumke in den Notizblock eines Reporters diktierte.

Er hat – natürlich! – Recht.

Aber ich wollte, man würde mal Jäger wegen ihrer Verdienste für die Allgemeinheit in dieser Weise erwähnen. Jäger gehen sogar noch weiter als sonstige Ehrenamtler, also außer, dass sie sich reihenweise die Nächte um die Ohren schlagen, um speziell die Sauen kurz zu halten, Stichwort Afrikanische Schweinepest (ASP): Jäger zahlen nämlich noch ein Sündgeld für ihr zeitaufwändiges Ehrenamt!

Ausbildung, Ausrüstung (unter 10.000 € für die Grundausstattung geht da gar nichts!), sündteure Pacht, Biotoppflege, sonstige Hegemaßnahmen, Kitzrettung, (Drohne für 2.600 €!), Unfallwild entsorgen (wozu kein Jäger nach dem Gesetz verpflichtet ist, was aber offensichtlich als selbstverständlich beansprucht wird) und was der Gratis- Leistungen mehr sind.

Wie pervertiert das Anspruchdenken vor allem der grünen „Naturschützer“ dennoch mittlerweile geworden ist, belegt schlaglichtartig die Tatsache, dass sie, die bei jeder Gelegenheit die Jägerschaft kujonieren und diffamieren, in Zeiten der ASP völlig unverblümt von den Jägern fordern, dass die gefälligst ihre Ansitze noch einmal vervielfachen, sich – plötzlich generös gesetzlich erlaubt – gefälligst Nachtsichtgeräte anschaffen sollen, um damit mehr Sauen schießen zu können (so ein Gerät kostet mal eben 3.500 €, neben der sowieso schon sauteuren Ausrüstung) und sie auch ansonsten gefälligst staatsdienlich zu funktionieren haben.

400.000 ehrenamtliche Jäger in Deutschland sollten wirklich mal darüber nachdenken, in den unbefristeten Streik zu treten, und wer´s im Zweifelsfall länger aushält, steht fest, schließlich kann man uns Jägern nicht mit Gehaltseinbußen und Entlassung drohen. Da unsere Verbandsfürsten in ihrer ganzen Wichtigkeit offensichtlich völlig unfähig sind, auf eine so naheliegende Idee zu kommen, sollten wir das an der Basis mal in die Hand nehmen. Und berechtigte Forderungen gäbe es die Menge.

Wir sollten aber auch in die Pötte kommen, wie man hier in Westfalen sagt. Die nächsten grünen Schikanen und Verbote kommen nämlich prompt und todsicher dann, wenn ASP kein Thema mehr ist. Und unsere Altparteien tragen das mit – aus Gründen der Koalitionstreue ….. Oder vielleicht doch schlicht wegen der Fleischtöpfe?

 

Kirchveischede, 4. Mai 2021

Manfred Nolting

Ein jagdmensch