Tönnies, der Rassist

 

Die „Westfälische Rundschau“ (WR) v. 10. Aug. 2019, „Ein Vereinspatron im Wirbelsturm“

 

 

Da ist was los die letzten Tage: Tönnies, der Rassist. Man ist bass erstaunt. Die ersten Tage habe ich gedacht, ein Scherz. Aber nein, es schaukelt sich hoch wie der unmittelbar bevorstehende Klima- Tod. Ich habe also die aufgeregten Berichte über Tönnies´ selten dämlichen Spruch verfolgt. Ich vermeide es, wenn möglich, mich über jemanden zu äußern, den ich persönlich nicht kenne. Denn einen Eindruck vom Charakter des Gegenstands der Betrachtung kann man über Dritte, über Presse, Funk und Fernsehen nur schwer bekommen.

 

Weil das ganze aufgeregte Theater aber kein Ende nehmen wollte, habe ich mir also die Mühe gemacht zu recherchieren. Das Bild, das ich bekommen habe, stellt sich so dar: Ein Macher und offensichtlich guter Unternehmer. Ein Polterer mit klarer Ansprache (was einem nicht nur Freunde einbringt, aber denen, die das abkönnen, das Gefühl gibt, bei dem bist Du gut aufgehoben). Auf keinen Fall ein Rassist, sondern eben nur ein Polterer, und denen rutscht schon mal was Dämliches raus. Und mit einer wirklich echten Liebe zu Schalke 04. (Was ich als gebürtiger Dortmunder als einziges Kriterium nun gar nicht verstehe, wo´s doch ein paar Kilometer weiter östlich einen Verein gibt, der wirklich Fußball spielen kann.)  1)

 

Weiter: Der Mann hat sich glaubhaft entschuldigt, sein Blödsinn tut ihm offensichtlich wirklich leid. Gut. Man sollte daher das anscheinend als gesellschaftliche Pflicht empfundene scheinheilige und vor allem gnadenlose Getue langsam einstellen. Das erfolgt sowieso nur nach dem Motto: Je eifriger und lauter ich mich empöre und protestiere, desto mehr lenke ich andere, vor allem mich selbst von meinem eigenen alltäglichen Rassismus im Kleinen, dem persönlichen Klischee – Teufelchen, den Denkschablonen im Kopf ab. Und die gibt´s nicht nur hier. Ein guter Freund und Studienkollege, gebürtig aus Nigeria, deutscher als Bismarck und preußischer als der alte Fritz, schwarz wie die Nacht, hat uns damals mal Einblick in die Witzkultur der schwarzafrikanischen Gesellschaft gegeben. Der Begriff „Weißarsch“ für die nicht Maximalpigmentierten ist da noch eine der harmloseren Bezeichnungen. Wobei die das wirklich nicht gehässig meinen, wie George beteuert. Wir haben´s ihm mal geglaubt.

 

Eines jedenfalls muss man ganz nüchtern als Fakt, als Tatsache konstatieren, auch wenn es in der Szene der als pflichtschuldig empfundenen Empörung völlig untergeht, nämlich dass gerade Afrika der Kontinent ist, der bevölkerungsmäßig geradezu explodiert. Nur bei der Ursache irrt Clemens Tönnies. Das liegt nicht etwa daran, dass die da zu wenig fernsehen oder nicht genug im Internet surfen. Denn wenn man, was heute ja offenbar gängiges Allotria ist, sich permanent und ad libitum verfügbare Pornosender reinzieht, geht das auch leicht nach hinten los. Will sagen: Erst Porno, dann angeheizt in die Kiste. Das wäre ja nun wirklich kontraproduktiv.

 

Nein, die Crux ist, dass das Erziehungswesen, die schulische Bildung und Allgemeinbildung da noch eine Katastrophe ist. Und dass dazu noch ausgerechnet Mädchen und Frauen aufgrund des traditionellen Geschlechterverständnisses bildungsmäßig nach wie vor massiv benachteiligt sind. 2) Wobei alle empirischen Daten belegen: Da, wo Mädchen und jungen Frauen eine gute Schulausbildung ermöglicht wird, damit der Zugang zu Wissen, sinkt schlagartig die Geburtenrate. Nur da. Die Ausbildung der Kerle hat, auch das ist zu 100 % empirisch belegt, null Einfluss. Und das ist kein Klischee. Leider.

 

Kommen wir zurück zu Clemens Tönnies. Man sollte aufhören mit dem Tönnies- Prügeln. Im Ernst: Da gibt´s wirkliche Rassisten, die man auf´s Korn nehmen kann, Tönnies gehört bestimmt nicht dazu. Wenn wir die damit eingesparten Energien darauf verwenden würden, etwas für die Verbesserung des Schulwesens in Afrika zu tun, vor allem für Mädchen und Frauen, in Pakistan, Afghanistan, Indien: Das wäre unbedingt zielführend im Sinne nicht nur der Demografie.

 

Der Hype um Clemens Tönnies´Verbrechen mit Sicherheit nicht. Darüber hinaus tut es ihm, nach allem was ich an Informationen habe, Unrecht. Man sollte die Kirche im Dorf lassen.

 

 

Kirchveischede, 10. August 2019

 

Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

 

 

 

 

1) Jetzt bitte keine Hass- Tiraden, das war ´ne Stichelei unter Freunden auf Augenhöhe.

 

.2) Und bevor man darüber herablassend die Nase rümpft, sollte man mal 50, 60 Jahre zurückdenken, also sooo lange nicht her: Ich bin Jahrgang 1951 und hatte als Arbeiterkind das Glück, ein Gymnasium besuchen zu dürfen. Allgemeiner Konsens war damals der Spruch (1960-er Jahre, in Deutschland!): „Meine Tochter braucht kein Abitur oder Studium, rausgeworfenes Geld. Die wird ja doch demnächst weggeheiratet.“ Weg– geheiratet! Das alte Verständnis: Aus der väterlichen Munt entlassen, in die des Ehemanns übergeben.

 

 

 

 

 

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Nachlese

oder

Wir sollten endlich anfangen, „das Klima zu leugnen“

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Es ist einiges im Umbruch nach der EU- Wahl vom 26. Mai. Direkt danach herrschte Schockstarre bei SPD und CDU. Die (die Schockstarre) ist mittlerweile dem völligen Chaos gewichen. Komisch, wie jedes Mal nach einer Wahl in den letzten Jahren. In diesem Chaos wird dann in folgender Art konfus- weinerlich gebarmt:

„Es ist beim Wähler (dem Dämlack!) offensichtlich nicht genug angekommen, dass wir Verfechter der CO2– Steuer sind!“ (Birgit Sippel, SPD).

Das ist ja wohl der höchstmögliche Ausdruck von nichts-gerafft-haben! Als ob der Wähler auf die CO2– Steuer ganz versessen sei und Parteien abstrafe, die ihn vor einer neuen Steuer bewahren.

Weiter: Man will sich bei der SPD jetzt gegenüber der CDU!!! (gegenüber der CDU !!) stärker profilieren!

Die CDU wiederum äußert sich mit Sprechblasen wie:

„Die deutlichen Anzeichen, dass sich bei Klima und Umwelt etwas ändert, habe die Politik – (Achtung, Anwanze!) mit Ausnahme der Grünenabsolut nicht ernst genommen.“ Landesumweltministerin Heinen- Esser.

Statt erstmal ein paar Tage die Klappe zu halten und dann, nachdem wieder ein wenig Ruhe eingetreten ist, die bei solchen Erschütterungen unvermeidlich anfallenden Scherben seiner nachgeordneten Eleven aufzusammeln und dann Öl auf die Wogen zu gießen, verliert sogar ein sonst eher gelassener Armin Laschet die Contenance und analysiert ins Blaue:

„Das Ergebnis ist Ausdruck des Engagements vieler Menschen für das Thema Klimaschutz. Es ist für die Grünen leicht gewesen, das Thema Klimaschutz für sich selbst zu nutzen, und das muss man (Achtung, Anwanze!) anerkennen und respektieren.“

Die haben gar nichts kapiert. Aber die anderen Parteien offensichtlich auch nicht. Denn die wahre Ursache der seit Jahren andauernden politischen Konfusion, der Wut der Wähler ist:

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Mehr als 90 % der Bürger und Wähler warten seit vielen Jahren darauf, dass man sie endlich vom Terror der grünen Gutmenschen befreit, von angeblich gemeinnütziger, politisch massiv gedeckter Absahnerei der so genannten NGOs, also den Fronttruppen, dem militärischen Arm der Grünen, von Diffamierungen und Verunglimpfungen (Klimaleugner? Gewissenloser Verbrecher!), vor allem von Regulierungs- und Verwaltungswahnsinn, von grün gespülter Presse und ähnlichem Allotria mehr.

Nur: Der Wähler wartet umsonst. Und nicht nur das.

Er muss auch noch zähneknirschend zusehen, wie seine Stimme und die damit verbundene politische Handlungsvollmacht durch Koalitionsverträge mit den Grünen dazu missbraucht werden, gerade das umzusetzen, was die besagten mehr als 90 % der Wähler eben nicht wollen, vor allem nicht umgesetzt mit dieser Brachialgewalt und hemmungslosen Moralisiererei.

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Und was dagegen tun unsere „Volks“- Parteien? Kurz gesagt tun sie nichts. Zumindest nicht das, was grundlegend die Misere stoppen könnte. Sie lassen sich stattdessen mit der mittlerweile ins Groteske pervertierten Peitsche Umwelt-, Natur-, Klimaschutz von den Grünen und NGOs nach Belieben in jede Ecke quetschen, wohlgemerkt, einer Peitsche, an die sie selbst, naiv genug, viele Jahre lang dekorative Flatterbändchen gebunden haben: Schaut mal, wie grün wir sind, wir sind grüner als die Grünen! 1) Gebracht hat´s nichts, im Gegenteil. Und aus blanker Hilflosigkeit agieren sie nach dem guten alten Motto: Nachdem wir gesehen haben, dass unsere Methoden völlig untauglich waren, haben wir nicht etwa die Methoden geändert. Nein, wir behalten sie bei. Wir legen einfach beim nächsten Grenzwert noch ´ne Schippe drauf, überbieten selbst die feixenden Grünen in Sachen „Klimaschutz“ und sonstiger Reguliererei. 2) Und wir werden unsere Anstrengungen vervielfachen. Versprochen!

Das ist wie das Hocken des Kaninchens vor der Klapperschlange. Das Karnickel sieht sie einfach nicht, die Schlange, will sie wohl auch nicht sehen. Und wird gebissen. Nur dass die Grünen nicht beißen. Das tun die nicht. Die umgarnen, saugen über einige Jahre in Koalitionen aus und spucken die ausgelutschten Karkassen dann einfach weg. Ein Lehrbeispiel ist die ehemalige Koalition der Roten mit den Grünen in NRW.

In einem Punkt allerdings sind die Grünen sogar besser als die Schlange: Wenn die einen fahren lassen, stinkt garantiert der Partner, nie sie selbst. Siehe auch wieder NRW: Sie haben alle Beschlüsse zum Hambacher Forst und Braunkohletagebau mitgetragen. Als dann sogar selbst sie vom kriminellen Terror ihres militanten scheißewerfenden Fußvolks überrascht wurden, haben sie schnell ihren immer greifbaren Teflon- Anzug angezogen, sich einfach an die Spitze der „Proteste“ gestellt und ganz besonders laut „haltet den Dieb!“ geschrien. An den ganz brisanten Stellen sind sie nach bewährter Manier, siehe weiter unten, einfach aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, so lange, bis der Mist komplett auf die anderen Parteien abgekübelt war. Wenn das erledigt ist, erscheinen sie wieder, medial gewohnt lautstark, mit den üblichen Krakeelereien in der Öffentlichkeit.

Demokratische, einige Opposition gegen das Getue? Fehlanzeige. Die Roten sowieso nicht, die haben sich in einer Weise in thematische Abhängigkeit begeben, haben sich ihrem Wahlvolk derart penetrant als die besseren Grünen aufgedrängt, dass sie jetzt den sprichwörtlichen Tiger reiten: Absteigen geht nicht, dann ist man tot. Aber lenken kann man das Biest längst auch nicht mehr. Also drauf hocken bleiben, Augen zu und durch, ist die Parole; vielleicht übernimmt sich das Tierchen ja mal und fällt tot um. Sie könnten nämlich selbst dem verstocktesten Stammwähler nicht mehr klar machen, warum sie sich auf einmal von den Grünen und ihrer Ideologie abgrenzen, denn sie wissen: Für die ehemalige Volkspartei bedeutete das „Gehen Sie zurück auf Start“. Und das Europawahl- Ergebnis bestätigt, dass sie sich längst meilenweit von ihrer politischen Basis verabschiedet haben bzw. umgekehrt: Gerade einmal 13 % der Arbeiter, 14 % der kleinen Angestellten wählen noch die SPD !

Die (SPD)- Wähler reagieren auf die Misere auf dreierlei Art:

  1. Die einen wählen die Grünen gleich direkt, frei nach dem Motto: „Warum soll ich Schmidtchen wählen, wenn ich Schmidt wählen kann?“
  1. Die anderen haben das erbärmliche Getue in Bausch und Bogen satt und gehen erst gar nicht mehr wählen.
  1. Die dritten, die die moralisierenden Weltretterinnen und -retter (gendergerecht ausgedrückt, darauf bestehen die!) auf den Tod nicht leiden können (die Mehrheit!), wenden sich anderen Parteien zu.

Die anderen Parteien aber, und das ist die Crux, reduzieren sich für diese Wähler im Wesentlichen auf die AfD. Denn wie man seit Jahren vor allem bei der anderen Noch- Volkspartei beobachten kann, kommt man, wenn man als Ex- Sozi zur CDU wechselt, vom Regen in die Traufe. So penetrant nämlich, wie die sich zur Zeit an die Grünen und den Klima- Hysterie- Zeitgeist anwanzt, ist einem sehr schnell klar, dass das absehbar das gleiche Drama werden wird wie bei der SPD. Man macht´s sich einfach: Die Grünen, will man kommod an der Macht und an den Fleischtöpfen bleiben, drängen sich als die bequemsten Koalitionspartner geradezu auf. Da muss man zwar wieder ein paar dicke Kröten mehr schlucken, die man dem wütenden Wähler dann mühsam verkaufen muss, aber das hat man ja bisher noch immer hinbekommen. Auf der anderen Seite kann man, zwar übel gerupft, aber immerhin noch röchelnd, weitermachen wie bisher, ohne großartig etwas ändern zu müssen. Dementsprechend zwitschernd sind nach der EU- Wahl auch die Töne. Alles frei nach dem Motto, das Franz Müntefering mal treffend und prägnant so ausdrückte: „Opposition ist Mist!“

Die ganz linken Linken kann man nicht wählen, weil die ihren DDR – Ballast immer noch nicht über Bord geworfen haben und darüber hinaus von derart farb- und inhaltslosen Bonzinnen und Bonzen angeführt werden, dass die es nur noch mit den allergrößten Phantastereien und marxistischen Utopien  in die Medien schaffen (obwohl das die SPD auch kann, siehe den neuen Stern am Himmel, Kevin Kühnert), es aber dabei nicht verhindern können, dass die allermeisten Zuschauer nach den ersten drei Sätzen dieser Experten ganz schnell auf den Disney- Sender schalten.

Die einzige unzweifelhaft demokratische Partei in Deutschland, die zu präsenten Themen und deren Behandlung im öffentlichen Raum immer wieder auf kritische Distanz geht und auch mal gegen den „Mainstream“, wie die öffentliche Meinung ja neudeutsch heißt, den Finger auch mal in schwärende Wunden legt, sakrosankte, speziell von den Grünen knallhart geschützte, protegierte Missstände anspricht wie z. B. die Gemeinnützigkeit der gerade herrschenden bestens verdienenden NGOs, vor allem auch sonst eine gesunde politische Linie fährt, ist die FDP. Zwar tut sie das für meinen persönlichen Geschmack immer noch nicht laut und klar genug, aber immerhin, sie tun was. Als einzige. Aber kommen wir zurück auf die Politik im Allgemeinen in unserem schönen Land.

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Merke wohl!

Merke wohl: Es wird immer, immer gefährlich für die anderen Parteien, wenn Grüne, BUND, NABU und Konsorten zu einem Problem, das sie selbst gegen jede Vernunft, aus rein kommerziellen (NGOs) oder ideologischen Gründen (Grüne) in die Welt gesetzt haben, auf einmal medial in der Versenkung verschwinden.

Sie sind dann einfach weg aus der Debatte, gar nicht mehr existent, gucken unschuldig in die Luft. Das geschieht immer dann, wenn eins der vielen Probleme, die sie geschaffen haben, von der Realität eingeholt wird, sprich, der Hirnriss dahinter so offenkundig wird, dass er nicht mehr zu verschleiern und selbst für den Naivsten offenkundig – und damit politisch brisant wird. Dann taucht man weg bei der Partei der Guten, so lange, bis die anderen Parteien! in monatelangen, angestrengten, kontroversen Debatten das Problem gelöst haben. Komplett aus den Köpfen verschwunden ist dann aber, dass die Grünen und ihre Stoßtrupps die Urheber der fast immer milliardenteuren Miseren sind, siehe Wohnungsnot, unbezahlbare Mieten, die höchsten Energiekosten der Welt und was es da alles sonst noch so gibt. Ist das also von den anderen Parteien politisch und gesellschaftlich abgefrühstückt, poppen sie gewohnt dreist wieder auf – und setzen sofort die nächste Ente auf den Teich. Das alte Problem wird tunlichst nicht erwähnt. Bei den Grünen aus dem Grund „War da was? Keine Ahnung!“, bei den anderen Parteien aus Erschöpfung. Und schau an, das Thema verschwindet einfach sachte vom Schirm, löst sich auf, als sei es nie dagewesen, siehe Waldsterben, Ozonloch und Konsorten. Nur eines bleibt: Die Altparteien haben die Nerven ihrer Wähler nach Kräften strapaziert, ein diffuses Gefühl „Die können´s nicht“ bleibt, die (Wähler-) Ränder erodieren. Das beste Beispiel ist die Volte der SPD in Bezug auf den Umgang mit unserem Neubürger Wolf.

Gerade hat die himmlisch erleuchtete Svenja Schulze, ihres Zeichens SPD- Bundesumweltministerin und stramm grün eingenordet 3), ein Gesetz initiiert, das es erlauben soll, Wölfe zu schießen, die unbotmäßig das tun, was eigentlich in ihrer Natur liegt: Vor allem Schafe, aber auch Rinder und Pferde zu töten, oft auch im Overkill. Es lag auf der Hand, dass die Tierchen das tun werden, die sind ja nicht dämlich, die Wölfe. Warum, habe ich mal gefragt, sollen die sich an flinken Rehen und Hirschen, an wehrhaften Sauen abbalgen, wenn sie die Proteinbomben wehrlos, fluchtunfähig und massiert auf den Weiden finden? Genau darauf wurde, vor allem von Jägern, diesen Störenfrieden, immer hingewiesen, es wurde vorausgesagt, dass das geschehen wird. „A bah, das ist alles Blödsinn, die Freaks wollen einfach nur alles totschießen. Der Wolf ist harmlos und nährt sich, frei nach Altvater Löns, vom grünen Grase.“

Jetzt ist das Thema heißgelaufen, der Flurschaden da, die Viehzüchter gehen auf die Barrikaden, die Stimmung im Staat, die öffentliche Meinung dreht sich. Dafür haben die Grünen, die NGOs ein phänomenal feines Näschen, schließlich geht es bei denen um ein steuerfreies ! (weil gemeinnütziges ?!) Einkommen von mehreren Hundert Millionen Euro im Jahr, die milliardenteuren, ebenfalls steuerfreien „Sachspenden“ nicht mitgerechnet. Da gibt´s richtig was zu verteidigen, und deswegen macht man natürlich in der Öffentlichkeit unbedingt „bella figura“; wer spielt schon gern mit Schmuddelkindern? Folglich braucht man für die bekannten Niederungen, die zwangsweise anfallenden Schmuddeligkeiten des Geschäfts Dumme. Oder Naive. Und, siehe da, folgerichtig, wer initiiert dann das Gesetz zum Töten? 4) Nicht etwa die Grünen oder ihre NGO- Kampftruppen, die das als Flurschadenverursacher eigentlich tun müssten, die auch dem Wähler erklären müssten, warum um Himmels Willen das denn jetzt auf einmal nötig wird, nachdem der Wolf von ihnen doch jahrzehntelang als völlig harmlos deklariert wurde –  nicht sie werden von den anderen Parteien gezwungen, das zu tun. Nein, die SPD und ihre Ministerin Schulze als Mitglieder der regierenden großen Koalition!! tun das. Das nenne ich Ergebenheit bis in den Tod. Oder Selbstmord auf Raten. Oder auch Steilvorlage für eine spätere Agitation empörter Grüner gegen diese „Wolfsmörder“. Die Grünen sind einfach manipulativer als die Roten. Oder gerissener. Oder eine Mischung aus beidem. Sei´s drum. Und wo sind zur Zeit die Grünen beim Thema Wolf? Na, wo schon? Abgetaucht, seit Monaten aus der Debatte verschwunden, siehe weiter oben, ist das mal jemandem aufgefallen? Weg. Nicht mehr da, die Mausbiber- Truppe.

Die SPD, ihr blauäugig trottelnder HiWi in Sachen „Umwelt- und Naturschutz“ und, in Mithaft, ihr Koalitionspartner CDU nacken sich jetzt das Problem und damit aus Sicht der Öffentlichkeit auch die politische Verantwortung auf. Das ist zwar aus reinen Vernunftgründen logisch und angesagt, aber politisch gesehen so dämlich wie nur was. Gerade jetzt. 4)

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Bewährtes Aktionsschema

Überhaupt ist das Aktions- Schema bei diesen gezielt herbeigeredeten „Katastrophen“ immer das Gleiche, man obduziere dazu mal so sinistre Leichen wie das Waldsterben, das Ozonloch, den Rinderwahn und wie sie alle hießen. Das funktioniert so:

Irgendjemand aus der Truppe findet, dass man wieder Propaganda braucht, man wieder mehr in die Medien muss. Dann suchen die Herrschaften sich ein Thema raus, unbedingt eines, das möglichst banal, gleichzeitig existent in jedermanns Wahrnehmung ist, aber bisher überhaupt nicht als Gefahr oder gefährdet aufgefallen ist, dennoch höchstmögliches, noch nicht erkanntes Stör- und Drohpotential hat. Ein Thema also, das auch der Ahnungsloseste kennt, mit dem er auch was anfangen kann und, da er es kennt, sich unter kundig- sanfter Anleitung (nudging!) auch sehr bald als kopfnickender absoluter Fachmann empfindet. Was kann´s da Besseres geben als z. B. das Wetter? Denn wenn´s regnet, wird jeder nass.

Das Wetter wird jetzt kurzerhand zu „Klima“ umgerubelt. Stimmt zwar nicht, klingt aber besser. Dann geht man auf die Suche nach willfährigen „Wissenschaftlern“. Also solche, die möglichst einen akademischen Titel haben, aber mit ihrer Wissenschaft bis jetzt nicht so richtig bekannt werden konnten. Eben weil die sich mit Themen und Erscheinungen befasst, die alltäglich und banal, vor allem völlig ungefährlich sind. Wie das Wetter eben.  Diesen Wissenschaftlern wird jetzt die Karotte vor die Nase gehalten:

„Jetzt guckt mal in Eure zahlreichen, steuerfinanzierten Messreihen und sucht was, was man mit ein wenig Phantasie zum Problem aufbauschen kann. Wichtig ist, dass man zwei oder drei zufällig korrelierende Einzelphänomene zu vordergründig erstmal nachvollziehbaren Kausalitäten mit unabänderlichen Folgen für die Welt, die Menschheit zusammenbasteln kann. Wenn Ihr das habt, dann gründen wir ein „Wissenschaftliches Institut“ und machen Euch bekannt und einflussreich. Nix mehr graue Mäuse und Elfenbeinturm, nein, Fernsehauftritte, Medienpräsenz, Professuren, das wird Eure neue Welt.“

Und sie liefern, und wie.

Folgerichtig kommt dann der zwar ganz einfache, aber wirklich geniale Trick, der Schlussstein im Gewölbe, der dem Ganzen erst seinen Halt und seine Belastbarkeit gibt, fast so genial die Mausbiber- Masche:

Das geht so: Die Ente „Katastrophe im Anmarsch“ schwimmt schon seit Wochen auf dem Teich, wurde mit medialem Riesengetöse der immer gleichen Presse begleitet, hammerhart und stakkatoartig (wir erinnern uns, Gustave LeBon und seine Erkenntnis der Wirkung der ständigen Wiederholung mit einfachen Worten) 5) wurde das Mantra um ihre Existenz einige Wochen lang wiederholt. Mittlerweile aber haben die Gegner sich erholt von ihrer Sprachlosigkeit und Überrumpelung; sie haben ja mit dieser Attacke nicht gerechnet und auch nicht rechnen können, weil´s ja in Wirklichkeit gar kein Problem gab und gibt. Jetzt haben sie sich also gesammelt, Fakten gesammelt, und wollen zum Gegenangriff ansetzen. Und was passiert? Bevor sie aktiv werden und endlich schießen können, klaut man ihnen das Gefechtsfeld. Weg ist es nämlich auf einmal, fort. Einfach verschwunden.

Wie? Ganz einfach: Die Grünen, die NGOs lassen einfach die platte Behauptung, also das erfundene Problem, die Ente „Katastrophe“ als Tatsache stehen, wenden sich schlicht davon ab und brechen mit gleicher Wucht wie bei der Konstruktion des Problems eine breite, sogar kontroverse Debatte über die Behebung des, wie wir ja wissen, gar nicht existenten Problems vom Zaun. Mit dem gewohnten Getöse. Das nenne ich genial. Und siehe, es klappt verlässlich, alle Welt lässt sich ablenken („Verleitfährte“ nennen wir Jäger das), vergisst, die dem ganzen Theater zugrundeliegende platt aufgestellte Behauptung einfach und simpel mal auf Stichhaltigkeit zu überprüfen. Man lässt sich stattdessen am Nasenring wegführen auf das Gefechtsfeld „Schadensbekämpfung“. Und die zugrundeliegende platte Behauptung schleicht sich so als unumstößliche Wahrheit kollektiv in die Köpfe, weil ja nicht mehr in Frage gestellt.

Ergebnis: Es wird jetzt in breiter Debatte monate- und jahrelang lautstark hin- und herüberlegt, wie man einen Schaden bekämpft, den es gar nicht gibt, wie man ein Phänomen beeinflussen kann, das es in jedem Fall in dieser Form und Ausprägung auch ohne den ganzen Hype gegeben hätte, und vor allem, Gipfelpunkt der grünen Hybris, wie man unser Klima beeinflussen und durch Menschenaktivität lenken kann. Frei nach dem Scherz- Motto meiner Jugend: „Nieder mit den Alpen, wir fordern freie Sicht auf´s Mittelmeer.“

Noch mal: Es geht also um die Behebung eines Problems, das erstens frei erfunden und gar nicht existent ist sowie zweitens um die zügig umgesetzten, sauteuren, unwirksamen, mit der heißen Nadel gestrickten Maßnahmen zu seiner Vermeidung oder Eliminierung. Milliarden und Abermilliarden werden so versenkt, aber wir haben ja die Steuertöpfe. Fakten schaffen ist die Devise, unter allen Umständen. Ist so eine Lawine, eine Handlungs- Kaskade  nämlich erstmal losgetreten, hält man sie so leicht nicht mehr auf. Und stellt man irgendwann endlich einmal den Schneenachschub für die Lawine ab, also die Geldmittel für den Wahnsinn, ist auf jeden Fall das verbratene Geld schon in den entsprechenden Taschen verschwunden. Meist wird es dann in der Toskana ausgegeben. So viel Chuzpe und atemnehmende Dreistigkeit muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Aber es klappt, seit gut 30 Jahren schon. Immer wieder.

Der naheliegende Gedanke, ja die logische und politisch und wissenschaftlich unbedingt gebotene kritische Überprüfung der zugrundeliegenden Behauptung (man kann´s mit gutem Willen auch „These“ nennen) verschwindet völlig vom Schirm aller Beteiligten, die Behauptung wird zum unumstößlichen Faktum 5), das man jetzt parallel zu den anlaufenden Wahnsinns- Anstrengungen (hektischer Atom- und Kohleausstieg, Energiewende, Diesel- Fahrverbote u. ä.) zur Abwendung der „unausweichlich kommenden Katastrophe“ zum menschheitsgefährdenden Zukunftsproblem hypen kann. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, und irgendein auf öffentliche Forschungsgelder erpichter „Wissenschaftler“ findet sich immer, der dem Ganzen seinen akademischen Stempel aufdrückt.

Vor allem müssen von dem konstruierten Ergebnis unsere Kinder und Enkel betroffen sein können. Dann gibt´s gar kein Halten mehr, siehe Greta. Ogottogott! Wer will Kindern, seinen Enkeln schon was Böses? Und dann wird richtig aufgedreht: Die Seychellen (oder ein paar beliebig andere Atolle und Inselgruppen in der Südsee) saufen ab, komplett. Und bevor da jemand auf die Idee kommen könnte, das ist ja weit weg, was schert´s mich, da fahre ich einfach weiter den 5- Liter- AMG und jette zweimal in den Urlaub: Hamburg säuft auch ab, und Bremen sowieso (was bekanntlich einige SPD- Politiker zur Zeit nicht bedauern würden), der Kölner Dom steht mitten in der sich ausbreitenden Nordsee und halb Schleswig-Holstein ist weg. Ganz krass: Die Niederländer sind allesamt Klimaflüchtlinge bei uns, eine Aussicht, die wahrscheinlich einige Mitbürger auch erheblich umtreibt. Die sind zwar ein friedliches (ich weiß das, meine Mutter war eine), aber auch oft skurriles Völkchen. Das findet seinen Ausdruck mitunter darin, dass sie bei uns völlig ungerührt mit 30 bis 40 km/h auf Landstraßen herbummeln und die Aussicht genießen, mit einer Riesenschlange völlig entnervter termingestresster deutscher Mitbürger dahinter. Oder dass sie in ihrem Ländchen zwar die Gänsejagd verbieten, die Viecher aber dann, um nicht ratzekahl gefressen zu werden, zu Tausenden einfangen (natürlich stressfrei für die Vögel!), sie vergasen und anschließend einbuddeln.

Schöne neue Welt.

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Kirchveischede, 29. Mai 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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P.S.: Heute Morgen (30. Mai 2019, Vatertag!) schlage ich meine Tageszeitung auf, die Westfälische Rundschau. Was lese ich auf Seite 1 unten? „Klimaschutz: Regierung entscheidet im Herbst“. Whow, habe ich im ersten Moment gedacht, sie haben vielleicht doch was gerafft und gehen endlich mal überlegt an die Sache ran. Das wird ein schöner Vatertag. Dann hab´ ich weitergelesen. Nix mehr mit schön. Regierungssprecher Steffen Seibert „bekräftigt, Deutschland wolle die Klimaschutzziele 2030 einhalten, auf die es sich international verpflichtet hat.“ Da wissen wir, was auf uns zukommt. Siehe Peitsche mit Flatterbändchen. Nun kann man auch sagen, na ja, internationale Verpflichtungen muss man einhalten. Ich bin da nicht so festgelegt, man kann die auch revidieren. Ich gehe mal davon aus, dass es nur einen Staat geben muss, der die Initialzündung gibt, dann springen alle anderen auf auf den Zug, der aus dem Wahnsinn führt. Warum nicht Deutschland? Gut, ich höre die Grünen und Roten jetzt schon „empört“ aufheulen, von wegen „pacta sunt servanda“ und so. Tja, das stimmt. Deutschland hat sich aber damals in Wales auch verpflichtet, die Rüstungsausgaben von einem lächerlichen Prozent des BIP auf 2 % anzuheben, um die komplett abgewrackte Bundeswehr wieder auf Vordermann zu bringen und unsere Verpflichtungen als Bündnispartner zu erfüllen. Verbindlich. Das hat Olaf Scholz kaltlächelnd kassiert und den entsprechenden Posten im Etat von zwischenzeitlich erreichten 1,5 % mal eben auf 1,2 % heruntergefahren, unter lebhaftem Beifall der Grünen. Soviel zu „pacta sunt servanda“.

Es geht aber weiter. Der grüne, diesem unserem Volke gesendete Anton Hofreiter setzt gewohnt empört einen drauf. Das geht ja auch nicht! Gar nicht! Zitat: „Noch am Sonntag nach der Klimawahl (Klimawahl!) waren die Klima- Ankündigungen mal wieder groß, doch heute gibt es nur einen vagen Verweis auf eine Grundsatzentscheidung im Herbst. Das überzeugt nicht!“

„Das überzeugt nicht.“ Ein wahrhaft vernichtendes Apodiktum unseres Umwelt- und Klima- Apodikten Hofreiter. So hat unser Grundschullehrer uns immer gerüffelt, wenn wir bei seiner Majestät in Ungnade gefallen waren, also wenn er meinte, dass unsere Leistung nicht stimmte. Aber Anton Hofreiter: Der Mann hat´s so drauf, ist so gewinnend, charmant und charismatisch, dass man ihn einfach mögen muss! Und demütig seine Befehle ausführt.  Gut, manchmal gehen ihm die demokratischen Prinzipien durch, die er von anderen penibel einfordert. Etwa, wenn er politische Gegner im Bundestag mangels Argumenten mit hochrotem Kopf niederbrüllt. Aber sonst?

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1) „Es rächt sich, wenn man den Glauben an Hexen und Zauberer respektiert und zugleich hofft, dass niemand diesen Glauben „missbrauchen“ oder „radikal“ interpretieren, d. h., auf die Jagd nach Hexen und Teufeln gehen wird.“

            Hubert Scheichert, „Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren“

2) Die neueste Blüte, obwohl diesmal nicht dem „Klimaschutz“, sondern dem allgemeinen Drang zum Verbieten entsprungen, ist das geplante Verbot von Messern über 6 (in Worten sechs!) Zentimetern Klingenlänge. Die Terroristen und kriminellen Messerstecher, habe ich gehört, fahren schon in Scharen zur Klagemauer und vernichten auf breiter Front ihre Zachel.  Oh Herr, lass´ Hirn regnen!

3) Übrigens ist die SPD die einzige Partei, die ihre Landesfürsten, nachdem sie politisch gescheitert sind, nicht etwa in den Ruhestand schickt, sondern zur Belohnung für Leistungsverweigerung auch noch befördert, siehe Heiko Maas und Svenja Schulze.

4) Zu dem Thema nochmal der Hinweis auf Hubert Schleichert. Es gibt aber noch andere, wirklich lesenswerte Veröffentlichungen zum Thema. Man muss sie nur wahrnehmen wollen. Ich als Jäger fahre z. B. schon lange die Linie, dass ich es ablehne, irgendeinen Wolf totzuschießen. Erstens hege ich eine gewisse Sympathie für die Viecher, schließlich sind wir Kollegen. Der weit wichtigere Grund aber ist der, dass ich gar nicht daran denke, den Grünen und den NGOs ergebenst und eilfertig den Mist wegzuräumen, den sie angehäuft haben, von dem sie über Jahrzehnte politisch und finanziell extrem profitiert haben, inclusive massiver, unanständiger, weil bewusst tatsachenverdrehender Verunglimpfungen aller Warner und Mahner. Sollen sie den Jagdschein machen und auf Wolfsjagd gehen, ich tu´s nicht. Und sich dann selbst von ihren militanten, selbst herangezüchteten Extremisten als „Wolfskiller“ anhassen lassen.

5) „Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. Die religiösen Schriften und die Gesetzbücher aller Zeiten haben sich stets einfacher Behauptungen bedient. Die Staatsmänner, die zur Durchführung einer politischen Angelegenheit berufen sind, die Industriellen, die ihre Erzeugnisse durch Anzeigen verbreiten, kennen den Wert der Behauptung. Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluss, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gebe nur eine einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung. Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.“

Gustave LeBon, „Die Wirkungsmittel der Führer“, aus: Psychologie der Massen, Stuttgart 1957

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Ein Lehrbeispiel ……

oder

Wie erziehen wir den Bürger, diesen Trottel?

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Schon wieder so ein Beitrag, der eigentlich mit der Jagd gar nichts zu tun hat. Aber nur eigentlich. Oder scheinbar. Denn die Akteure, die Vorgehensweise, die Methodik – alles aus dem Guss, den wir Jäger bestens kennen.

Das heute gemeinte Lehrbeispiel des gelenkten (und lenkenden, Stichwort „nudging“, „framing“) Journalismus konnte man im Morgenmagazin (MoMa) des ZDF vom 24. Mai 2019 erleben. Die EU-Wahl vom 26. Mai warf ihre Schatten voraus. Alle Parteien bekamen die Gelegenheit, sich zu präsentieren bzw. wurden präsentiert. So auch der Vorsitzende der AfD, Prof. Dr. Meuthen.

Ich meine, ich habe auch so meine Probleme mit der Partei, vor allem damit, dass sie ausgeprägte Neonazis wie Björn Höcke oder diese Extremisten gleichen Kalibers aus Sachsen, Sachsen- Anhalt mit sich herumschleppen, und auch die Sprüche des Alt- Populisten im milden Altersgewand, Herr Gauland, sind oft schwer erträglich. Das ändert aber nichts an der banalen Tatsache, dass diese Partei, je nach Bundesland, mittlerweile von teilweise mehr als 20 % !! der Wähler gewählt und damit demokratisch legitimiert !! in Parlamenten sitzt, nicht zuletzt im Bundestag. Da kann ich doch nicht sagen, mit denen spreche ich nicht. Ich muss mich mit deren Programm auseinandersetzen und rauskriegen (wollen), warum, um Himmels Willen, die gewählt werden. Und dann erstmal vor meiner eigenen Türe kehren. Aber das Ausgrenzen scheint die Strategie der „Demokraten“ zu sein, die sich auf der guten Seite wähnen. Also haben wir hierzulande Demokraten erster und zweiter Klasse. So weit sind wir schon.

Kommen wir zurück zum Morgenmagazin vom 24. Mai. Da erlebte man einen Auftritt der dritten Art, nämlich des „Moderators“ (oder wie die sich nennen) Andreas Wunn. Relativ junger Kerl, propper gewandet und tief durchtränkt vom grünen Klima- Zeitgeist, vor Selbstgerechtigkeit triefend. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, die die Sendung gesehen haben, aber bei manchen seiner Bemerkungen kam mir immer der Frosch Kermit aus der Muppet- Show in den Sinn, der Typ, der müde Gags riss und danach immer mit offenem Mund kopfnickend und beifallheischend in die Runde plierte: „Na, war ich nicht toll gerade?“ Und er (Kermit Wunn) wurde bedient, er fährt seine unsachlichen und rotzig vorgetragenen Attacken, der Kermit geht mit ihm durch – und das Kermit- Publikum spielt prompt und trefflich seine Rolle: Von scheinbar angewidert bis hämisch- schadenfroh war alles auf den Mienen zu lesen. So geht das in einem Schauprozess. Freisler konnte das auch gut.

Schon der persönliche Umgang mit Meuthen war meiner Meinung nach eine Anhäufung von schlechtem Benehmen. Unser Papa nannte sowas „Rotzlöffeligkeit“, dann gab´s was auf den Hintern. Man sollte sowas heute wieder einführen, glaube ich fast. Rüde ins Wort fallen, die Rede abschneiden, aggressiv – provokant die eigenen Thesen und Stilblüten vortragen, belehren, es war von allem was dabei. Die Inquisition lässt grüßen. Und das von einem „Moderator“, der´s nun wirklich fachlich nicht besetzt hat. Was aber dem Fass den Boden ausschlug, war sein eifernder Ausritt in die „Klimapolitik“, den neuesten Ausdruck grün inszenierter Dekadenz. Als Herr Meuthen darauf hinwies, dass es viele andere hoch qualifizierte Wissenschaftler gibt, die der These der Kausalität CO2 – Anstieg und Erderwärmung widersprechen, drehte der gute Herr Wunn sichtlich aufgebracht und hoch aggressiv auf:

„97 % der Wissenschaftler haben aber festgestellt, dass der (menschengemachte) Anstieg des Spurengases CO2 in der Atmosphäre (Spurengas deswegen, weil der Anteil unter 0,04 % beträgt) die Ursache des Klimawandels ist. Was sagen Sie dazu?“

Die Botschaft an den Zuschauer: Hört genau zu. Und wählt ja richtig!

Whow! Man fragt sich: Woher hat er das? Wobei er mit „Klimawandel“ wohl meint, dass sich die durchschnittliche Temperatur auf diesem schönen Planeten seit 1860, dem Beginn der Aufzeichnungen, also zum Ausklang der so genannten „Kleinen Eiszeit“!!!, um ca. 0,9 Kelvin erhöht hat. Wobei er offensichtlich nicht weiß, weil´s ihn wohl auch gar nicht interessiert, ihm reicht´s, wenn er „Experten“ nachplappern kann, dass es nach der letzten Eiszeit für lange, lange Zeit (ca. 8.000 bis 5.500 v. Chr.) weit wärmer war als heute, danach für lange Zeit ähnlich warm wie heute, dass es zur Blütezeit des Römischen Reichs (100 v.Chr. bis ca. 300 n. Chr.), dass es im Hochmittelalter (ca. 950 bis 1250 n. Chr.) deutlich wärmer war als heute, dass die Alpen damals so gut wie eisfrei waren, dass Grönland grün und ackerbaufähig war (Wikinger- Besiedlung). Und dass diese Zeiten von Klimatologen, sogar von denen vom unsäglichen „Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung“ nach wie vor als „Klima- Optima“ bezeichnet werden. Optimum! Das kommt, nebenbei bemerkt, von lateinisch „optimum“, ist der Superlativ von „bonus“ = gut und meint übersetzt schlicht „das Beste“ oder „am besten“.

Mit gutem Grund, denn in diesen deutlich wärmeren Perioden gab es regelmäßig eine Explosion an Kulturentwicklung, Wissenszuwachs, auch Bevölkerungszuwachs (was damals als unbedingt positiv bewertet wurde). Eben aus dem Grund, dass man, banal ausgedrückt, genug zu essen hatte und deswegen nicht dauernd mit jedem Nachbarn um eben das Essen streiten musste. Siehe das unsterbliche Zitat von Bertold Brecht: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ Anders ausgedrückt: Wer hungert, streitet sich. Wer satt ist, hat Zeit für schöne Dinge: Dichtung, Kunst, Nachdenken, Soziales, Liebe. Aber von all dem hat dem Herrn Wunn wohl noch nie jemand was erzählt. Oder er war überfordert. Oder er hat´s nicht mitbekommen, als er in der Schule war. Weil er zu beschäftigt damit war, ein guter Mensch zu werden, im herrschenden grün- korrekten Mainstream- Sinne, meine ich. Damit macht man Karriere in den Medien, anders nicht. Nach seinem Benehmen am 24. Mai fragt man sich allerdings: Was hat er überhaupt mitbekommen? Und wie werden solche „Moderatoren“ (das hängt mit „moderieren“ zusammen, was wiederum ungefähr mit „ausgleichen“ zu übersetzen ist) an unseren mit Steuergeldern finanzierten „Ausbildungsstätten“ (Universität wollte ich nicht sagen, ich will die guten nicht abqualifizieren) eigentlich ausgebildet?  Sei´s drum.

Aber kommen wir mal zu den angeblichen „97 % der Wissenschaft“.

Seit wann ist Wissenschaft eine Mehrheitsveranstaltung? Wissenschaft, zumindest ernsthafte, also nicht die vom Zuschnitt des „Potsdamer Instituts“ oder des IPCC, gründet sich auf Fakten, auf beweisbare, auf in Experimenten bzw. Beobachtungen beliebig wiederhol- und feststellbare, streng faktenbasierte Erkenntnisse. Das schließt Würfeln, einfache Behauptungen, überirdische Erscheinungen oder ähnliche Dinge als Wissenserwerb nachhaltig aus, darüber besteht Konsens. Theoretisch. Denn das scheint immer mal wieder in Vergessenheit zu geraten. Es gibt da diese schöne Geschichte von Albert Einstein. Nachdem der seine Relativitäts- Theorie veröffentlicht hatte, kursierte einige Zeit darauf ein offener Brief durch die Presse (damals gab´s noch kein Facebook und Instagramm, noch nicht mal Rundfunk und Fernsehen, damals waren die Tageszeitungen noch das Informationsportal), unterzeichnet von 97 % seiner Zunftkollegen, der Creme de la Creme der Physik: Ein übler, durch und durch polemischer, hämischer Verriss seiner Relativitätstheorie. Darauf angesprochen, vor allem auf die übergroße Mehrheit der Kritiker, antwortete Einstein: „97 %? Was hat das zu sagen? Wenn nur ein Kollege mir wissenschaftlich beweisen kann, dass er Recht hat und ich Unrecht, dann reicht das doch schon.“ Was, wie man weiß, niemand konnte. Was aber nicht einen von den damals hetzenden „Kollegen“ danach veranlasste, sich für die Verunglimpfungen zu entschuldigen. Was aber auch die heutigen Mainstream- Wissenschaftler nicht können, siehe die dauernden Zurückrudereien. Aus dem Gedächtnis: Der Himalaya ist in ein paar Jahren eisfrei. Riesen – Bohei in den Medien. Dann: Uups, rausgerutscht, war nicht ernst gemeint. 2007: Meeresspiegelanstieg bis 2020 1 Meter. Wenn´s langt. Machen Sie vorsichtshalber schon mal Urlaub auf Vorrat auf den Seychellen, die gibt´s bald nicht mehr. 2010: Verzeihung, 50 cm. 2013: Ääh, verschrieben, 20 cm. Seitdem keine Meldung mehr, ist wohl langsam peinlich. Siehe dazu auch die Arbeit von Nils- Axel  Mörner. Wie lange wollen wir da eigentlich noch zuschauen?

So weit Einstein. Da gab´s noch den großen Alfred Wegener mit seiner Kontinentaldrift- Theorie, heute allgemeiner Stand der Wissenschaft, durch Messungen bewiesen. (Ja, das gibt´s tatsächlich auch noch. Ich meine, dass Wissenschaftler nachmessen, kritisch überprüfen.) Aber damals? Mein Gott, was hatte der zu leiden. Deswegen ist der wohl freiwillig auf dem Grönland- Eisschild verschollen. Aber da gibt´s auch noch Galileo Galilei, der nur ganz knapp dem Scheiterhaufen entging. Es gab Kopernikus, der auch übelst angefeindet wurde, als Domherr allerdings einen gewissen ideologischen Flankenschutz hatte. Bedroht waren sie durch die „Empörung“ der Mehrheit ihrer Zunftgenossen, vor allem aber von der alleinseligmachenden Kirche. Die hat heute nicht mehr den Einfluss zu sowas. Derer ideologische Rolle haben in unseren Zeiten die Grünen übernommen, bis hin zur Hetze „Klima- Leugner“, „Waldsterben- Leugner“ usw. usw., wenn immer jemand ihr Mantra zu den gerade gepushten Themen zu kritisieren wagt. Die Methode ist immer die gleiche. Bei der geringsten Kritik sofort massive Attacke (weniger durch grüne Politiker selbst, die sind zu vorsichtig, meist durch ihre Fußtruppen), so rüde wie nur möglich, volle Breitseite. Nicht kleckern, klotzen, wie der Reichswehr- Panzergeneral Guderian selig das nannte, also unter allen Umständen sofort und mit allem, was man aufbieten kann, frontal attackieren. Übertragen auf unsere gesellschaftliche Situation ist das Ziel aber eher noch moderat: Mundtot machen reicht. Gar nicht erst hochkommen lassen, die gefährliche Brut. Die gefährden unser Geschäftsmodell. Und das funktioniert einwandfrei, wie wir alle wissen.

Kommen wir wieder zurück zur MoMa- Sendung vom 24. Mai. Herr Meuthen lebt noch. Die AfD wird´s auch danach noch geben. Es wird aber eine Menge an Zuschauern geben, die, anders als ich, nicht parteigebunden sind, das Ganze aber genau so widerlich undemokratisch empfunden haben wie ich. Ich fürchte, ein nicht kleiner Teil dieser Wähler wird demnächst der AfD seine Stimme geben. Einfach nur, um mal auszuprobieren, was dann passiert. Denn die anderen Parteien bringen´s ja offensichtlich nicht, eiern hilf- und orientierungslos, auf Posten und Pöstchen, auf die Fleischtöpfe fixiert, einfach nur rum. Und um einfach so arroganten Jung- Schnöseln wie Herrn Wunn mal die Grenzen aufzuzeigen.

Man könnte dazu noch in Zukunft das ZDF meiden. Was ich ab jetzt tue. Das wird das ZDF nicht weiter stören. Weil sie beim ZDF satt und bequem jedes Jahr mit Milliarden an Steuergeldern gepampert werden. Diese Alimentationen sind zwar gebunden an den Auftrag, die Zuschauer da draußen, also die Steuerzahler, die die Party bezahlen, unvoreingenommen und neutral über alles das zu informieren, was da so abgeht außerhalb ihres unmittelbaren eigenen Ereignishorizonts. Aber das war wohl nicht ernst gemeint, nur Spaß, jedenfalls sieht´s offensichtlich das ZDF so. Das scheint irgendwie in Vergessenheit geraten zu sein, sich vom Schirm geschlichen zu haben. Wohl auch deswegen, weil´s von Politikerseite nicht so richtig stringent eingefordert wird. Was interessiert uns also da, was der Nolting sagt?

Aber irgendwo muss man mal den Anfang machen, finde ich. Ich meine, ich habe keine autistische Greta, die ich mit seelenruhigem Gewissen publizistisch zwangsprostituieren darf. Das verbieten mir meine Erziehung, meine Vorstellungen von Anstand und Moral. Da seien auch das Jugendamt und die Schulbehörden davor. Mit Recht übrigens. Allerdings bei manchen wohl nicht. Es kommt eben, wie im Krieg, immer auf die jeweilige Feldpostnummer an: Quod licet iovi, non licet bovi.

Wir sind weit gekommen  ….

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Kirchveischede, 26. Mai 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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Gestern in den Nachrichten

oder

Bewegt sich endlich was?

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Gestern Abend (26. Februar 2019) schaue ich mir wie gewohnt die Nachrichten an, um 20:15 Uhr, ARD. Gerade laufen die Meldungen auch über andere Nachrichtendienste: Der Bundesfinanzhof hat eben geurteilt, dass Attac nicht gemeinnützig sei. Das schlug ein. Vor allem die Begründung zur Versagung der Gemeinnützigkeit ist brisant:

„Attac 1) versuche mit seinen Kampagnen die politische Meinung zu beeinflussen.“

Jetzt versteht man auch die alarmierten Kommentare vor allem grüner Politiker der letzten Tage, als sich das wohl schon erahnen ließ. Sollte es so kommen wie befürchtet (und wie es ja auch gekommen ist), wäre die eigene Position schwer erschüttert, nicht nur wegen des eigenen Selbstverständnisses, auch in der öffentlichen Meinung. Der deutsche Michel ist zwar zum Wutbürger mutiert, vor allem auch wegen der kräftigen Agitation der Grünen und der sogenannten Umweltverbände, er ist auch leicht zu manipulieren und zu instrumentalisieren. Aber etwas respektieren sie nach wie vor, die Deutschen: Ihre Gerichte. Deswegen ist die Tragweite dieses Urteils, vor allem wegen dieser Haupt- Begründung, gravierend:

Es lässt sich wohl eins zu eins übertragen auf die übrigen außerparlamentarischen Kampfverbände der Grünen, als da sind NABU, BUND, Greenpeace etc. etc.

Denn die machen völlig ungeniert Politik, knallhart, im Vollgefühl ihrer Unverwundbarkeit. Dem „Umweltschutz“ wird in Deutschland mittlerweile alles untergeordnet, ohne jede kritische Hinterfragung. Und was „Umweltschutz“ ist, wird in den Chefetagen der „Umwelt“- Verbände, vor allem der Grünen definiert; da hat gefälligst niemand dreinzureden. Vertreter der Verbände tauchen auf öffentlichen grünen Parteiveranstaltungen auf, halten Reden, beeinflussen ungeniert die öffentliche Meinung mit hochpolitischen Kampagnen, dies vor allem in Wahlkampfzeiten etc. etc.

Von Seiten der Volksvertreter anderer Couleur drohte nie Gefahr: Hat sich mal jemand kritisch geäußert, wurde er schnell wieder eingefangen von der Parteidisziplin, zu sehr schielten die Granden der (früher!) großen Parteien immer auf die Grünen als eventuelle zukünftige Mehrheitsbeschaffer; die tritt man nicht vor´s Knie, indem man ihre wirksamsten Fronttruppen attackiert. Also wurde jede noch so begründete Kritik abgewehrt oder lief sich tot in bewährter, politischer Zerfaserung. Ja sogar förmliche Anzeigen mit knallharten juristischen Expertisen in Bezug auf völlige Unvereinbarkeit von Gemeinnützigkeitsstatus und gesetzwidrigen Handlungen (PETA) verliefen im Sand – es gab Anweisung von oben, die Sache nicht weiter zu bearbeiten. Das Ganze übrigens in Baden- Württemberg. Honi soit qui mal y pense.

Höhepunkt der gestrigen Berichterstattung aber war der Auftritt eines sichtlich geschockten Attac- Funktionärs, ich zitiere sinngemäß:

 „Wenn das Gesetz so verstanden werden kann wie vom Bundesfinanzhof eben getan, dass also die Attac- Aktivitäten unvereinbar seien mit dem Status der Gemeinnützigkeit – ja dann ist es ein schlechtes Gesetz und muss den Aktivitäten der Attac eben angepasst werden.“

Besser kann man das anmaßende Selbstverständnis dieser Truppen wohl nicht mehr beschreiben.

Mal schauen, was sich da jetzt entwickelt. Wir sollten die Augen offen halten und, vor allem, jede Verwässerung des Urteils verhindern. Indem jeder von uns seinem gewählten Abgeordneten unmissverständlich klar macht, dass sein Wähler das nicht mitmachen wird:  Wenn seine Partei das tue, verliere er einen Wähler.

Wieder einmal hat sich bestätigt: Mit wenigen Ausnahmen 2) lassen unsere Parteien es laufen, wie es läuft: Kurskorrekturen, notwendige Reformen? Viel zu mühsam.

Fakt ist: Wenn es in den vergangenen Jahren dringend notwendige Korrekturen gegeben hat, wurden die in der Regel durch unsere Gerichte erzwungen – ein politisches Armutszeugnis. Der Bürger registriert das, aufmerksam.

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Kirchveischede, 27. Februar 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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1) Wer Attac ist und wer mit Attac verbandelt ist: https://www.attac.de/was-ist-attac/

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2) Die FDP, da federführend Dr. Gero Hocker, ist da aktiv und hat sich vor einigen Monaten auch parlamentarisch des Themas angenommen. Ergebnis: Null. Ausgebremst und totgeschwiegen von allen anderen Parteien. Na ja, die Grünen kann man verstehen  ….

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Zunehmende Hilflosigkeit

oder

Gustave LeBon hat Recht

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Ich glaube, meine Leser hier kennen mittlerweile meine Einstellung zu bestimmten Themen, vor allem die zu Jagd und Umwelt. Deswegen ist es eigentlich Quatsch, dass ich mich da nochmal und nochmal oute. Das ermüdet, denkt man sich als halbwegs folgerichtig denkender Mensch. Das stimmt. Stimmt aber auch wieder nicht. Denn die Welt wird nicht durch die Intelligenten beherrscht, sondern durch die Bedenkenlosen. Da sind sogar einige Intelligente darunter, wenn auch der derzeitige amerikanische Präsident damit nicht gemeint ist. Bedenkenlose setzen nicht auf Intelligenz, also nachprüfbare Fakten, sondern auf Emotionen und, vor allem, ständige Wiederholung auch des größten Unsinns. Das nennt man auch „nicht faktenbasierte Propaganda“, d. h., selbst grobe Unwahrheiten werden mit erstaunlichem Erfolg als Realität, als Fakt dargestellt – und abgenommen! Gerade wir Deutsche hatten diesbezüglich schon richtige Genies am Start.

Nun kann man ja sagen: Da stehe ich drüber. Aber ich habe da so meine Bedenken, nämlich die, dass man mit der Einstellung den „Experten“ voll in die Karten spielt. Ich habe irgendwo schon mal Marie von Ebner- Eschenbach zitiert: „Der Klügere gibt nach – in dem Satz ist das Elend der Welt begründet.“ Man muss also dagegenhalten. Aber wie? Fakt ist: Wenn jemand auf der Klaviatur Emotionen spielt, hast Du mit faktenbasierter Diskussion sowieso keine Chance. Der Psychologe Gerd Gigerenzer bringt das in seinem lesenswerten Buch „Risiko“ so zum Ausdruck:

„Wenn ein Konflikt zwischen der Vernunft und einer starken Emotion vorliegt, verzichte auf Argumente. Mache Dir lieber eine gegensätzliche und stärkere Emotion zunutze.“ 1)

Ita est. Und so denke ich mir aus gegebenem Anlass: Warum soll ich mich nicht immer mal wieder zu gewissen Themen äußern? Warum soll ich den Populisten das Feld überlassen? Warum soll ich nicht deren Instrumentarien nicht nur sezieren, sondern im Einzelfall sogar deren Methoden übernehmen? Ich meine, ich will damit zwar keine steuerfreien Spenden eintreiben oder Wähler ködern, aber es bleibt die Hoffnung, dass sich eventuell doch der eine oder andere findet, der daraus für seine eigenen Diskussionen Argumente ableitet und verwendet.

Soviel dazu. Aktueller Auslöser, der gegebene Anlass, mich mal wieder genervt zu melden, war ein Artikel, der im Internet von Spektrum veröffentlicht wurde. Das war der berühmte Tropfen. Ich meine, ich finde Spektrum nicht so schlecht, andere sogenannte populärwissenschaftliche Publikationsorgane sind da in Sachen Populismus erheblich weiter. Aber auch Spektrum verirrt sich gelegentlich. Gewaltig. Hier der Link:

https://www.spektrum.de/news/klima-chaos-vertrieb-wikinger-von-groenland/1622788?utm_medium=newsletter&utm_source=sdw-nl&utm_campaign=sdw-nl-daily&utm_content=heute

Ein Dokument der hilflosen Widersprüchlichkeit. Da wird, mal wieder, von Erdbahnschwankungen geredet, die die rätselhaften und zum Teil sehr kurzfristigen Klimaschwankungen der Vergangenheit zu erklären versuchen, vor allem die der letzten 12.000 Jahre, die aus vielfachen Proxy- Daten bestens belegt sind.

Wo gibt es Beweise für die These, dass sich die Erdbahn geändert hat? Nirgendwo! Das ist die Krücke, die flugs geschaffen wurde, als die kühn behauptete angebliche Kausalität „anthropogen erzeugtes CO2 gleich Erwärmung“ in den Verdacht geriet, eine ganz profane Korrelation zu sein: Eins der heiligen Prinzipien aller Populisten, „cum hoc, ergo propter hoc“, geriet in Gefahr. Und das war und ist für die Experten schlecht, denn mit nichts lässt sich so viel Geld verdienen, lassen sich so viele Forschungsmillionen einwerben wie mit populistischen Themen. Also musste – prophylaktisch, bevor das hochkocht und gefährliche Eigendynamik gewinnt – schnell ein eingängiger alternativer Erklärungsansatz für die Frage her, warum denn die letzte Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren praktisch von heute auf morgen abrupt endete, mit einem Temperatursprung (global) von ca. 6 bis 7°Celsius im Durchschnitt und in ganz kurzer Zeit. Ganz ohne Kohlekraftwerke, ohne zig Millionen Autos, ohne Erdöl-, Chemie- und Schwer- Industrie, die gab´s damals nicht. Wenn ja, haben die Altvorderen die gründlichst recycelt bzw. erstaunlich gut vor unseren Archäologen und Ausgräbern versteckt.

Warum, siehe Artikel, ab ca. 1300, 1350 n. C. das hochmittelalterliche Klimaoptimum endete und die „Kleine Eiszeit“ begann, das Optimum, das nicht umsonst Optimum hieß. Weil es nämlich eine Explosion an kultureller Blüte, wirtschaftlichem Wachstum (so gut wie alle deutschen Stadtgründungen nach der Römerzeit fielen in diese Zeit) und damals als unbedingt positiv empfundenem Bevölkerungswachstum ermöglichte: Es gab kaum noch Missernten und damit praktisch keinen Hunger mehr, das Leben insgesamt war gesünder, weniger gefährlich, entspannter, vor allem friedlicher. Wie übrigens im Römerzeit- Optimum auch. Die Alpen waren fast komplett eisfrei, die Grönlandgletscher schmolzen ab – na herrlich, haben die Realisten damals gesagt, die Wikinger gehörten dazu, besser geht´s nicht: Kein Treibeis mehr vor Island und Grönland, dann entdecken wir mal.

Heute bestimmen aber nicht die Realisten, sondern die Alarmisten den Diskurs. Und die deuten das Ganze flugs um zur Katastrophe, zur absoluten Katastrophe, „alles, alles angerichtet“ diesmal nicht von den Novemberverbrechern, sondern „vom Menschen“. 2) So schafft man ein kollektiv schlechtes Gewissen, was in normalen Gesellschaften eigentlich Aggression, in Überflussgesellschaften wie der deutschen aber stattdessen bekanntlich die Spendenfreudigkeit befeuert. Nicht nur Böswillige reden hier auch von Ablasshandel in der modernen, vor allem typisch deutschen Version.

Zurück zum Thema: Es musste eine eingängige Erklärung für diese offensichtlichen Widersprüche her, um eventuelle kritische Diskussionen von vornherein abzuwürgen. Es musste aber eine sein, die zwar vordergründig eingängig, aber nicht überprüfbar war. Erdbahnschwankungen! Ja, da liegt´s! (Sogar Hamlet wusste das schon!) Für die Vergangenheit zwar völlig unbeweisbar, aber was soll´s: Das wird jetzt mit Hilfe der großen Mehrzahl der deutschen Redaktionsstuben in die Köpfe gehämmert. Gustave LeBon, der Begründer der Wissenschaft der Massenpsychologie, lässt grüßen:

„Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. ……. Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluss, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gebe nur eine einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung. Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.“

  • Aus „Die Psychologie der Massen“, Gustave LeBon

LeBon haben alle Populisten und Bedenkenlosen verinnerlicht, angefangen von Caesar über Napoleon (die beiden vielleicht noch nicht, aber sie haben vor ihm schon die Wirksamkeit erkannt) bis hin zu Hitler, Stalin und Mao. Auf neudeutsch wird das heute als „Kampagnenfähigkeit“ verkauft, und dafür gibt´s richtiggehende Lehr- und Studiengänge. Man wundert sich wohl nicht, wenn man hört, dass gut 90 % der Beleger dieser sauteuren Seminare Funktionäre und Häuptlinge von NABU, BUND, Greenpeace usw. sind. Scientology allerdings hat nach intensivem Studium jetzt eigene Fortbildungs- Lehrgänge. Von Skrupeln sind und waren Populisten nie angefasst, denn der Zweck heiligt die Mittel, und grundsätzlich wird dem gläubigen Anhang eingebimst: Wir sind die Guten! 3) Darüber hinaus hält sich auch das Risiko in Grenzen: „Keine Sorge, die Idioten da draußen lesen sowas wie LeBon sowieso nicht, und kritische Analyse ist den Allermeisten fremd.“ Die, die nachdenken und kritisieren, werden dann zwar nicht widerlegt, was ja nicht geht, aber sie werden wirkungsvoll propagandistisch mundtot gemacht. Siehe LeBon.

Kommen wir wieder zum Diskurs zurück: Das Konstrukt „Erdbahnschwankung“ ist zwar konkret und zeitlich exakt für die Vergangenheit nicht rekonstruier- und damit beweisbar, aber, und das macht es so genial, aus dem gleichen Grunde eben auch nicht widerlegbar. Und dann gilt eben die Rattenfänger- Wirklichkeit, die LeBon so klar erkannt hat: Eine völlig unbewiesene Behauptung, im Brustton der Überzeugung mit ganz einfachen Schlagworten vorgetragen und möglichst oft und, vor allem, auf breiter Front vorgetragen und immer und immer wieder  wiederholt – das ist der Garant für Öffentlichkeitswirkung. Das gilt übrigens nicht nur für die Klima- Debatte. Diesel- und Feinstaub- Alarm, „le Waldsterben“, Rinderwahn, Ozonloch, die gerade aktuelle NOx– Burleske: Alles folgt diesen Regeln.

Und merke wohl, verehrter Leser: Nicht, dass Sie jetzt meinen und darauf hoffen, den nervenden Verbots- Fanatikern gingen irgendwann die Themen aus. Das wird nie geschehen. Denn verboten werden muss, um jeden Preis. Selbst wenn es um so wahrhaft weltbewegende Dinge geht wie z. B. Kaminöfen. Ka-min-ö-fen!

Richten wir uns diesbezüglich getrost auf die nächste Grenzwert- Debatte und Verbots- Orgie ein, hilfreiche Idioten in der Politik finden sich die Menge. Man springt eben auf den Populismus- Zug auf, auch wenn man den Vorwurf desselben immer empört von sich weist, und gießt den Wahnsinn in Gesetzesform. So explodieren z. B. die Bau- und Energiepreise – und damit natürlich die Mieten und Nebenkosten. Über die sich die – vor allem grünen – Verursacher der Misere dann öffentlichkeitswirksam furchtbar aufregen. Aber statt auf sich selbst weisen sie hoch empört auf die „Absahner“ der Bauindustrie, die „Ausbeuter“ der Wohnungswirtschaft, die Vermieter hin. Mit tätiger Hilfe des Großteils der Presselandschaft richtet sich der Volkszorn dann gegen ebendieselben. So lebt´s sich bequem.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass danach z. B. Waldbrände (CO2– Emissionen!) verboten werden. Und Vulkanausbrüche mit ihren jährlich Millionen Tonnen an giftigen Stick- und Schwefeloxiden, Verzeihung, Oxid*inn*en, an Aschen und Schwermetallen. Auch die Schwarzen Raucher im mittelatlantischen Rücken dürften wohl bald auf den Schirm geraten. Die stoßen jeden Tag Tausende Tonnen an Quecksilber, an Methanverbindungen, sonstigen tödlichen Giftmix in den Atlantik aus! In unser Meerwasser!! Das geht nun gar nicht! Es wird Zeit, diese Umweltverpester per Gesetz abzuschaffen.

Es gibt aber auch Gerüchte, dass die BFL GmbH zur Zeit eine Umsatz- Explosion zu verzeichnen hat. Die stellen gelbe Warnwesten her.

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Kirchveischede, 10. Februar 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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1) Der Begriff „Umwelt“, was immer individuell damit gemeint ist, und jeder versteht natürlich etwas anderes darunter, ist zu einer diesbezüglichen Universal- Totschlagkeule hochgejazzt worden. Wer im Namen der angeblich bedrohten Umwelt spricht, ist ohne jede weitere Prüfung im Recht. 

2) Wobei eine kleine Einschränkung beim Begriff „Menschen“ gemacht werden muss: Gemeint sind nur die Menschen, die nicht die Grünen wählen bzw. Mitglied beim NABU, BUND, Greenpeace, PeTA, DUH etc. sind. Mitgliedschaft in und Spenden an solche(n) Organisationen adeln nämlich, man gilt als weltanschaulich durchgebildet und umweltbewusstlich (schönes Wort!) exkulpiert, quasi dauer- absolutiert. Damit kann man sich mit ruhigem Gewissen den wichtigen Themen im Leben zuwenden: Bis zu dreimal im Jahr per Jet Urlaub in der Karibik machen, den Immobilienmarkt in der Toskana durcheinanderbringen, Indonesien entwalden (Stichwort „Palmöl“) und ähnliche Allotria mehr.

3) „Meines Erachtens ist die Frage offen, ob „gute Absichten + Dummheit“ oder „schlechte Absichten + Intelligenz“ mehr Unheil in die Welt gebracht haben. Denn Leute mit guten Absichten haben gewöhnlich nur geringe Hemmungen, die Realisierung ihrer Ziele in Angriff zu nehmen. Auf diese Weise wird Unvermögen, welches sonst verborgen bliebe, gefährlich, und am Ende steht dann der erstaunt- verzweifelte Ausruf: „Das haben wir nicht gewollt!“

Ist es nicht oft gerade das Bewusstsein der „guten Absichten“, welches noch die fragwürdigsten Mittel heiligt? Den Leuten mit den „guten Absichten“ fehlt auf jeden Fall das schlechte Gewissen, welches ihre Mitmenschen mit den schlechteren Absichten vielleicht doch manchmal ein wenig am Handeln hindert. Es ist oft gesagt, aber selten gehört worden, dass der abstrakte Wunsch, allen Menschen das Paradies zu bereiten, der beste Weg zur Erzeugung einer konkreten Hölle ist. Das hängt mit den „guten Absichten“, die auch ohne jede Kompetenz zum Handeln antreiben, eng zusammen. (Denn das Gute muss natürlich durchgesetzt werden, koste es, was es wolle).“

 Dietrich Dörner, „Die Logik des Mißlingens“, Rowohlt 1992, S. 16

 4) Im Artikel selbst ist von „kühlen Temperaturen“ die Rede – whow! Sprechen solche Typen eigentlich muttersprachlich deutsch? „Kühle Temperaturen“. Ich kenne hohe, niedrige Temperaturen. Aber keine kühlen, kalten oder warmen. Das, mit Verlaub, ist Pidgin- Deutsch, genau wie der Terminus „Klima- Erwärmung“. Wasser, das Meer, die Atmosphäre können sich erwärmen. Das Klima mit Sicherheit nicht.

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Ein Tipp unter Freunden

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Ich habe lange überlegt, ob ich das hier reinstellen soll, weil ich eigentlich nur Beiträge zur Jagd und zu aktuellen gesellschaftlichen Themen hier poste; Werbung ist also nicht mein Ding, weil ich meine Seite strikt kommerzfrei halten will. Aber ich verdiene ja nichts daran, also keine Provision oder vergleichbare Zuwendungen, und damit ist es keine Werbung, ich kann meinem Grundsatz treu bleiben. Andererseits weiß ich aus meinem Umfeld, wie schwierig es gerade für junge Jäger ist, mal Jagd, Urlaub und Familie zur allseitigen Zufriedenheit und erschwinglich unter einen Hut zu bekommen. Deswegen gebe ich mir einen Ruck: Mal ein Beitrag in Sachen Jagd- Urlaub!

Zur Vorgeschichte: Ich habe in alten Zeiten gut ein Jahr lang in Franken gewohnt und gearbeitet, seitdem mag ich Land und Leute. Als ich dann vor drei Jahren mal wieder an einen Jagdurlaub gedacht habe, einfach mal raus, ohne Stress, richtig ruhig, ohne großes Bohei, so wie ich es mag, kein Zwang, rausgehen, wenn ich Lust dazu habe, tagsüber viel lesen und meine Ruhe haben – da habe ich dann gedacht: Warum nicht mal Franken? Und bin dann in Marktrodach gelandet, genauer gesagt in Waldbuch, bei Roswitha und Reinhard Heil und ihrem Biohof.

Ganz kurze Beschreibung: Fünf tolle Ferienwohnungen zu zivilen Preisen, mit allem Zipp und Zapp, Internet- Anschluss, die Hofanlage mit mehreren ruhigen Sitzecken, Kneipp- Tretbecken, Grill- Ecke, Salzgrotte, ein rustikal- gemütlicher Gastraum – und der Clou: Der Hof liegt mitten drin, rings herum ca. 700 Hektar Revier! Da braucht man noch nicht mal ein Auto, das geht zu Fuß. Was den Vorteil hat, dass das Auto der nicht jagenden Familie zur Verfügung steht.

Kleinparzellige Ackerflur auf der westlichen Seite, mit Heckenreihen, Kleingehölzen, voller Reh- und Niederwild (Reinhard hat sich auf den Anbau von Saatgut spezialisiert, also Emmer, Einkorn, Dinkel usw., diese alten Sorten, deswegen braucht der diese riesengroßen Schläge nicht.) Auf der östlichen Seite geht´s steil hoch, fast nur Wald – und voller Sauen!! Dazu noch Reviereinrichtungen vom Feinsten – was will man mehr? Wild bergen, versorgen – Hilfe gibt´s unbürokratisch, Wildbret kann übernommen werden. Preislich kommt man auch beim Jagen bestens klar. Ich will damit sagen: Der Urlaub ist auch für Otto Normalverbraucher, sprich die junge Familie mit Kindern, das Rentner- Ehepaar, zu stemmen. Ein Hund ist kein Problem, wobei vorausgesetzt wird, dass der Vierbeiner gesellschaftsfähig ist.

Ein Hinweis: Das ist nichts für Leute, die Hully- Gully brauchen, mit Disco und jeden Abend Party. Aber Jäger sind sowieso nicht so gepolt. Kultur, Sehenswürdigkeiten und sonstige Unterhaltung gibt´s rundherum, jeweils ein paar Kilometer entfernt sind Bayreuth, Bamberg, Nürnberg, Würzburg, alles nicht weit weg. Ich hab´s genossen. Ich wollte eigentlich dieses Frühjahr wieder hin, schaffe es aber einfach nicht. Deswegen gebe ich den Geheimtipp jetzt mal weiter. Also: Wer sich mal schlau machen will: http://www.biohof-heil.de/ und einfach mal anrufen. Sind wirklich nette Leute!

Wie gesagt, ich habe nichts davon, also keine Provision oder so. Aber ich finde, gute Sachen sollte man weiter empfehlen. Und vielleicht sucht der eine oder andere meiner Freunde und Leser hier ja gerade sowas.

Auf jeden Fall: Bestellt einen schönen Gruß von mir!

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Kirchveischede, 11. Mai 2017

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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Heute im Lokalfernsehen

 

oder

 

Wie man sich nach Kräften selbst zum Deppen machen kann

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Heute im Lokalfernsehen, um 19:40 Uhr, WDR 3, Lokalredaktion Siegen, ein kurzer Beitrag: „Die Jäger beantragen die Verlängerung der Jagdzeit auf Schwarzwild.“ „Die Jäger beantragen … „ Das hat mich so wütend gemacht, dass ich spontan jetzt diesen Beitrag einstellen musste, unredigiert.

Nach dieser Einleitung darf sich Minister Remmel (nicht etwa, z. B. aus Gründen der ausgewogenen Berichterstattung, auch ein Jäger oder gar Herr Müller- Schallenberg) verbreiten mit furchtbar klugen Einlassungen: „Schweine sind furchtbar schlau“. Dann kommt „Jagdzeiten verlängern alleine bringt nichts, man muss die Jagdmethoden ändern, z. B. revierübergreifende Jagden veranstalten“. Also gewohnt substanz- und inhaltslose Remmel´sche Sprechblasen. Da redet, wie jeder Fachmann merkt, der berühmte Blinde von der Farbe. Das Wichtige aber: In der gewohnten Dreistigkeit und unter Umkehrung aller Fakten und Tatsachen geht er fröhlich von seiner krachenden Pleite weg und unmittelbar in den Angriff über: Die Jäger sind´s. Man merkt ihm zwar an, dass er in der Bredouille ist, ungewohnt verkniffen, wie er in die Kamera schaut, dass er sich nicht so richtig wohl fühlt, aber was soll´s: Man hat ja seine überparteilich- unabhängige, steuergeld- finanzierte WDR- Redaktion zur Seite (einen Jäger mal ein Statement abgeben lassen? Wozu denn das? Vor allem, wie sähe unser Minister Remmel denn dann aus?) Der Zweck jedenfalls heiligt die Mittel, denn der Zuschauer draußen merkt das schließlich nicht.

Jetzt könnte man als Jäger an der Front ja sagen: Na ja, wozu sich aufregen, schließlich war´s schon immer so, warum sollte sich da was ändern? Ich habe dazu aber keine Lust mehr, und deswegen regt mich das auf. Denn zu konstatieren ist:

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Weite Teile der Jägerschaft mitsamt dem gesamten LJV NRW haben nichts, aber auch gar nichts dazugelernt.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Da wird ein Riesenaufstand gemacht, mit Wahnsinns- Demos, mit PR- Kampagnen, um das völlig hirnrissige neue Jagdgesetz zu verhindern, es wird, völlig zu Recht, darauf hingewiesen, dass es nicht nur an den sachlichen Erfordernissen vorbeigeht, sondern dass es im Gegenteil in weiten Teilen schädlich ist, die Situation verschlimmert. Es wird mit Riesenaufwand eine Volksinitiative veranstaltet, mit 120.000 statt der nur nötigen knapp 67.000 Unterschriften opulent mit Volkes Meinung ausgestattet und bewehrt – alles geschenkt. Wie die Westfälische Rundschau von heute, 19. Januar 2017, es ganz offen schreibt: „Die Jäger dürfen ihrem Unmut noch einmal Luft machen.“ Das ist wahrlich ein Armutszeugnis: Sie dürfen ihrem Ärger Luft machen. Aber ansonsten, steht nämlich ungeschrieben dahinter, wird sich nicht die Bohne ändern, haben diese Pappnasen gefälligst zu tun, was man ihnen sagt. Basta.

Und wir helfen tatkräftig mit.

Denn als sich nach nur einem Jahr!, wie von uns vorausgesagt, die Situation zuspitzt, die Bauern wegen ausufernder Wildschäden auf die Barrikaden gehen (die Bauern übrigens, die sich in puncto Jagdrecht völlig zurückgehalten haben nach dem Motto: „Was geht uns das an? Lass´ die Jäger doch ihre Probleme allein regeln. Hauptsache, die Idioten löhnen pünktlich ihre Jagdpacht, je mehr, desto besser“)1), gerade also, als der „Fachminister“ Remmel, als die Grünen mitsamt ihren Auftraggebern absehbar ins völlige Desaster schlittern – was machen wir Jäger?

Wir stellen devotest Anträge auf Verlängerung der Jagdzeiten. Bitte, bitte!

So was muss man mögen. Nicht nur, dass wir uns für die Öffentlichkeit damit wie gewohnt als schießgeile Dämlacken darstellen, als völlig konfuser und unkoordinierter, grenzdebiler Hühnerhaufen: Nein, wir bringen es fertig und holen noch dazu unseren erklärten Gegnern, ja Todfeinden der Jagd in unserer jahrhundertelang tradierten Form, denen holen wir die glühend heißen Kastanien aus dem Feuer, gerade, als sie kurz davor sind, der Öffentlichkeit erklären zu müssen, dass ihr neues Jagdrecht genau das ist, als was wir Jäger es von Anfang an bezeichnet haben:

Völliger ideologie- gesteuerter Schrott, als Machtspielchen mit Überrumpelungstaktik und unter Einsatz von viel Jägermeister durch´s Parlament gepeitscht.

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Und was sollten wir machen?

Das, was jede andere mit einigermaßen strategischem Knowhow ausgestattete gesellschaftliche Gruppierung, deren Rechte aus durchsichtigen Gründen völlig negiert werden, in einer Demokratie üblicherweise tut: Wir sollten endlich mal professionell politisch reagieren auf die Dauerschikanen der Gegner vom reinen Stamme Nimm. Ich erinnere nochmals daran, was wir Jäger seit vielen Jahrzehnten auf unsere Kosten Jahr für Jahr für die Allgemeinheit und den Staat regeln, unter Einsatz von vielen (versteuerten) Milliarden Euro pro Jahr allein in Deutschland.

Was spricht dagegen, abzuwarten, bis sie der öffentliche Druck dazu zwingt, uns höflich zu bitten, länger zu jagen, unter Aussetzung der Bestimmungen ihres gerade erst etablierten Jahrhundert- Gesetzwerks?

Das würde einen Akzent setzen, der der Realität entspricht. Vor allem: Würde das jetzt kurz vor den kommenden Landtagswahlen in NRW geschehen, dann wäre das die Steilvorlage für die Noch- Opposition geworden, hätte mitgeholfen, den sowieso zu erwartenden Absturz von Grün- Rot in eine krachende Niederlage umzuwandeln, die Grünen auf absehbare Zeit als Koalitionspartner für begehrlich schielende CDU- Kader zu verbrennen. Was kein Schaden wäre, denn einen gesellschaftlichen Nutzen oder einen Gewinn für unsere freiheitlich- demokratische Grundordnung sehe ich in der Partei nicht.

Aber wir, wir müssen ja Wahlhilfe leisten. Nur den beiden erwiesen falschen Parteien. Die reiben sich gerade mal wieder ob der unbeschreiblichen Dämlichkeit der Jäger ungläubig die Augen und können ihr Glück gar nicht fassen.

Dem NABU, dem BUND jedenfalls wäre eine solche unsägliche Stümperei nicht passiert. Das steht fest. Aber die orientieren sich ja auch an der Politik, vor allem betreiben die keine Vereinsmeierei in den Chefetagen. Und die haben klare Ziele vor Augen, und damit keine Unklarheiten entstehen: Umwelt und Natur zählen die nicht zum Unternehmensziel. Die sind Mittel zum Zweck bzw. Ziel, und das ist, Gewinne zu erzielen, wie jeder andere Gewerbebetrieb auch.

Das müssen wir, die Jäger und unsere Verbände, ja nicht nachahmen. Aber wir sollten uns endlich mit unserer Tages- und Verbandsarbeit an den politischen Realitäten orientieren, vor allem die gleichen Mittel einsetzen. Man muss ja nicht unbedingt „Il principe“ und „Vom Kriege“ studiert haben, um einen Begriff von politischen Strukturen, ihren Mitteln und Methoden, von Strategie und Taktik zu bekommen (hilfreich wär´s schon).

Ich persönlich wäre schon zufrieden, wenn ich das Gefühl vermittelt bekäme, dass man in Teilen unserer Zunft und in den diversen Verbänden ab und an mal die Tageszeitungen liest, und zwar nicht nur den Lokalteil.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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Kirchveischede, 19. Januar 2017

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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1) Dass die uns nicht für voll nehmen, erklärt sich schlicht und einfach durch die hier von mir beschriebene völlige Naivität und Konfusion, das komplette Nichtvorhandensein auch nur ansatzweise politischen Denkens in unseren Reihen, vor allem in den Verbänden. Es wird Zeit, dass wir endlich mal Profis einstellen und die Vereinsmeier zwar weiter den Grüßaugust spielen lassen, ihnen aber jeglichen Einfluss auf das Tagesgeschäft nehmen. Damit endlich mal die nötigen koordinierten, zweckmäßigen, zielorientierten Maßnahmen getroffen werden, die sich vor allem an der realen Welt, vulgo an den politischen Realitäten ausrichten und auch deren Regeln Rechnung tragen.

 

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Eine wahre Geschichte

oder

Ein Kleinbauer aus Peru verklagt RWE  

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Das Fernsehen berichtet. Alle Tageszeitungen berichten. Ein Kleinbauer aus Peru verklagt die RWE, weil sie den Klimawandel verschuldet hat, der ihn gezwungen hat, sein Lehmhaus abzureißen und einen Betonbau dafür dahin zu stellen. Tenor: „Der arme Kerl! Und wie recht er hat!“

Genau das ist es, was mir die Journaille so hat ans Herz wachsen lassen. Sie meint tatsächlich, dass „die Blöden“ da draußen, ihre Leser, Zuschauer, ihnen das abnehmen.

Dass die sich zum Beispiel nicht folgende, ganz logische Fragen stellen:

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  • Wie kommt eigentlich ein analphabetischer Kleinbauer aus Peru auf die Idee, hier in Deutschland ausgerechnet gegen die RWE auf Schadenersatz für Umweltschäden zu klagen? Noch dazu auf Umweltschäden, die sehr, sehr wahrscheinlich in erster Linie auf lokale Unsitten wie z. B. flächenmäßiges Abholzen der Regenwälder zurückzuführen sind? (Wofür, erwiesen, RWE nun wirklich nichts kann!)
  • Wie kommt der an die deutsche Rechtsanwältin, die ihn vertritt, die vorher nie in Peru war, kein Wort Spanisch spricht außer Olé?
  • Ist es Zufall, dass die eng verzahnt ist mit NABU, BUND, Grünen?
  • Sind alle Journalisten und Redakteure eigentlich vollständige Idioten, dass die nicht von selbst mal auf diese Fragen kommen und, zum Beispiel, zumindest mal auf die Möglichkeit hinweisen, dass eine eventuelle Wahrscheinlichkeit bestehen könnte, dass das so sein könnte? Oder bestätigt das, die Alternative, unseren Verdacht, dass die uns flächendeckend für dämlich halten?

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Da wartet man auf Antworten. Da warten wir lange. Das sind aber die gleichen Journalisten und Redakteure, die sich bitter, bitter beklagen und ungeheuer entrüstet und in ihrer Berufsehre gekränkt sind oder zumindest theatralisch so tun, wenn sie als Mitglieder der „Lügenpresse“ bezeichnet werden.

Denn man muss keineswegs krankhaft misstrauisch sein oder Verschwörungs- Theoretiker, um auf folgendes Szenario zu kommen:

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Eine Runde von kreativen Alarmisten kommt zusammen. Grund: Es ist zu wenig Alarm. Was kann man tun? Dann kommt einer auf die Idee, zu klagen, das zieht immer. Die anderen winken ab: „Das können die Bürger langsam nicht mehr hören!“ Stilles Leiden. Dann kommt einem nach dem 12. grünen Tee auf einmal der rettende Einfall: „Wie wär´s, wenn wir ein armes, armes Opfer aus der Dritten Welt finden?“ Interesse flackert auf. Aber wie soll das gehen? Die Spinner da sind unbrauchbar, die haben keinerlei Ahnung von sowas!

 Der Alarm- Michelangelo: „Kein Problem!! Überhaupt keins!! Wir rufen mal irgendwo in Afrika, Südamerika bei den Kollegen an. Die finden welche, die sich beklagen und, vor allem, Geld brauchen. Dann filtern wir die Aspiranten, den Naivsten nehmen wir. Wir greifen in unsere gut gefüllten Töpfe, bauen den auf, wenn nötig, kleine Gehirnwäsche, karren den ran, lassen den hier wohnen und sülzen ihn zu. So lange er hier ist, auf Spesen, wird seine Familie üppig unterstützt; mehr als 500,00 € im Monat brauchen wir nicht. Dann wird eine Klage gestrickt, wenn´s um „Umwelt + Natur“ geht, finden wir hier was, dafür haben wir ja die letzten 30 Jahre gesorgt. Dann verklagen wir irgendeinen Fuzzy und starten sofort eine Spendenaktion.  

Damit kriegen wir, wie üblich, das Fünffache von dem rein, was uns die Aktion kostet, steuerfrei, weil wir ja gemeinnützig sind. Vorsichtshalber beantragt unser Mädel (die Rechtsanwältin, d. Verf.) Prozesskostenbeihilfe. Schließlich will man ja auch verdienen, umsonst ist der Tod, und der Kläger ist ja mittellos. Dann ran an den Speck. Wir fallen zwar auf den Hintern mit der Klage, das ist absehbar. Aber die Justiz spielt mit und nimmt die Klage an, politisch korrekt; man will sich schließlich nicht angreifbar machen, wegen der Karriere.

Wir stehen wochenlang und kostenlos in allen Zeitungen, werden im Fernsehen rumgereicht, schließlich sind die Redaktionsstuben voll von unseren Maulwürfen, ja eigentlich sind die mittlerweile regelrechte Maulwurfsbaue. Passieren kann nichts – wer von den Idioten da draußen versteht schon was von PR? Strafrechtlich kann man uns nichts – also, was soll´s? Vor allem: Wir können die darauf folgenden zwei Jahre richtige Empörungs- Kampagnen führen: „Armer Bauer aus Peru durch Lobbyisten- Verbände um seine Existenz gebracht“, „Selbstmord – was bleibt ihm noch?“; „Ist unsere Justiz gekauft???“  

Das bringt Spenden!!!  Aber richtig ……  

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So weit das Drehbuch. Ich kann zwar jetzt keine Namen nennen, denn die genaue Rollenbesetzung kenne ich noch nicht, bis auf den Bauern aus Peru. Aber glauben Sie mir, genauso sind die Gespräche gelaufen. Ich warte insofern auf nähere Infos von meinen Maulwürfen.

Ich halte Sie auf dem Laufenden, versprochen. Ich beantrage vorsichtshalber mal den Status der Gemeinnützigkeit. Darauf bin ich jetzt gerade erst gekommen ….

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Kirchveischede, 24. November 2016

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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Das verschwundene Paradies der Jäger

oder

Was man daraus heute schlussfolgern könnte. Wenn man will …

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Ich habe gerade auf ZDF neo eine Sendung über die Eiszeit und ihre Kunst gesehen. Das ist zwar alles bekannt, aber immer wieder schön zu sehen, spannend allemal. Man bekommt bei diesen Sendungen aber auch immer wieder mitgeteilt, wie erbärmlich das Leben damals war, wie entbehrungsreich, wie gefährlich – kurz, die Hölle auf Erden. Da bekommt man dann mal wieder wieder den Anstoß, selbst zu denken, das Gehört- Gesehene mit den eigenen Informationen abzugleichen  und die Ergebnisse daraus zu artikulieren. Das haben viele andere zwar schon zigmal getan, aber man gibt ja nicht auf.

Es gab Alke im Mittelmeer, wie Höhlenbilder zeigen, nordische Vögel also. Längst ausgestorben. Das Gleiche gilt für Mammut, Wollnashorn, riesige Renherden in den damals unendlichen Tundren (auch Mittel- und West!)- Europas, eine Welt und Fauna von einer Üppigkeit, ein Paradies für Jäger und damit Menschen damals, von der wir uns heute keine Vorstellung mehr machen können. 1) Nicht umsonst wurde die Kunst im Europa der Eiszeit erfunden, zumindest ist sie hier durch Funde belegt. Denn die Eiszeit war keineswegs ein irdisches Jammertal, das genaue Gegenteil ist der Fall. Wer hätte Menschen damals daran hindern können, einfach wärmere Gefilde aufzusuchen? Platz war genug, Grenzen waren unbekannt. Nein, sie blieben hier, in ihrem Paradies, ja wanderten freiwillig von Afrika kommend hier ein.

Nur in relativer Sorglosigkeit lebende, entspannte Gesellschaften, damals hieß das vor allem aller Nahrungssorgen ledig, haben überhaupt das Interesse, die Muße, die freien Ressourcen, Kunst zu entwickeln, dazu noch in derartiger Vollendung, auf so hohem Niveau wie die Höhlenbilder von Altamira, Lascaux et alii, den Löwenmann vom Geißenklösterle auf der Schwäbischen Alb. Oder sich mit Musik zu beschäftigen, siehe die gefundene Flöte ebenda. Und dann dieses Niveau über mehr als 30.000 Jahre lang zu erhalten, auch das dürfen wir nie vergessen. Es waren Jäger, und zwar ausschließlich Jäger, die diese Kulturstufe damals erreicht haben.

In einer Periode von ca. 5.000 bis 10.000 Jahren, und zwar nach heutigem Kenntnisstand zwischen 45.000 und 35.000 vor Christus, wanderte homo sapiens sapiens, der überkluge Mensch, aus dem warmen Afrika kommend !! in Europa ein. Und damit zum Höhepunkt der letzten Eiszeit. Ich meine, die hätten ja umkehren können, wenn es so entbehrungsreich war wie heute dauernd geschildert, denn Platz genug gab es im damaligen Afrika, und zwar ohne Ende. Taten sie aber nicht. Warum nicht? Ganz einfach: Es gab im Vergleich zu Afrika Nahrung (Wild) in Hülle und Fülle, es gab nahezu überall klares, sauberes, nicht verkeimtes Wasser, es gab keine Gifttiere, keine Krokodile, keine Malaria oder sonstige Tropenkrankheiten, es gab ein verlässliches, stabil voraussehbares Wettergeschehen und Klima, keine Tropenstürme, dank des Feuers war man absolut sicher vor den damaligen Großräubern. Es war zwar kühl, im Winter ausgesprochen kalt, aber trocken kalt, mit dennoch genug Wasser, und wie gesagt, es gab Wild-, vor allem Herdentiere in unendlichem Überfluss, mit fast auf den Tag voraussagbaren Wanderbewegungen, ad libitum. Man erinnere sich an die Kultur der Prärie- Indianer mit den riesigen Büffelherden, bevor die Weißen kamen: „In a sacred manner I live“ (englisch übersetzt, auf deutsch sinngemäß: Ich lebe auf eine gesegnete Weise) war damals ein Lied der Lakota.

Homo sapiens sapiens fand in Europa den Neandertaler vor, in geringer Bevölkerungsdichte, wie man heute weiß. Den er wohl nicht ausgerottet, aber genetisch langsam aufgesogen hat; heute finden Genetiker vor allem im Genom der Menschen Europas ca. 4 % des Neandertal- Erbes; das wird wohl dem damaligen zahlenmäßigen Verhältnis der Bevölkerung der beiden Menschenarten zueinander entsprechen. Und die Kultur der Ankömmlinge, ihre Kunstfertigkeit in Bezug auf bildende Kunst, Musik, sehr wahrscheinlich auch in Sagen, Mythen, Überlieferungen – sie blühte hier auf, die Höhlenkunst, die Funde beweisen das. Und sie hausten viel, viel weniger in Höhlen, als man sich das heute vorstellt, vielmehr in Jagdcamps, wie vor vergleichbar kurzer Zeit noch die Eskimos, die sibirischen, nordamerikanischen Jägergesellschaften; die Höhlen waren meist keine Wohn-, sondern Kultstätten, an und in denen man sich traf, wie in der christlichen Epoche in Europa in den Kirchen.

Und dann kam, vor ca. 12.000 Jahren, der Umschwung, die „Klima- Erwärmung“. Ganz ohne Autos, Erdöl und Industrie, ohne den bösen Klimakiller CO2, abrupt, quasi über Nacht, und die ganze Pracht schwand dahin. Die Gletscher auf der Nordhalbkugel schmolzen in geradezu atemberaubendem Tempo, der Meeresspiegel, in der Eiszeit ca. 120 Meter unter heutigem Niveau (die heutige Nordsee z. B. war Grassteppe, Tundra, die Ostsee gab es noch nicht) stieg vor allem im sogenannten Atlantikum – deutlich wärmer als heute – pro Jahr!! um mehrere  Zentimeter – wir Menschen leben noch. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie unsere heutigen „Weltretter“ ausrasten würden, wenn das auch nur annähernd heute passierte. Eurasien, Nordamerika bewaldete sich, was einherging mit dem Aussterben der eiszeitlichen Steppen- Großfauna – und mit nur noch einem Bruchteil der vorherigen Wilddichte und Üppigkeit, weil eben Grassteppen ein Mehrfaches an verwertbarem Nahrungspotential zu bieten haben als Wälder. Das verschwundene Paradies in den Mythen der Menschen, der Bibel, es muss das eiszeitliche Europa, Asien, Nordamerika der Jäger gewesen sein.

Als Folge, denn Menschen haben sich schon immer etwas einfallen lassen, wenn es eng wurde, kamen Ackerbau und Viehzucht. Der Ackerbau übrigens nicht nur erfunden in der Alten Welt bzw. im Orient, im fruchtbaren Halbmond, sondern auch in den mittelamerikanischen Kulturen; nur gab es im damaligen Amerika keine vergleichbaren relativ großen Säuger wie bei uns, die sich domestizieren und zur Arbeit verwenden ließen wie Rinder, Pferde, Ziegen, Schafe. Allerdings, zumindest bei uns,  auch mit dem Rattenschwanz an Problemen gesundheitlicher und gesellschaftlicher Art, die wir heute noch kennen – Krankheiten, vor allem Zoonosen (Viehhaltung !), abrupt sinkende durchschnittliche Lebenserwartung, aber einer stetig wachsenden Bevölkerung, vor allem örtlich massiert, nämlich da, wo Böden und örtliches Klima Ackerbau erlaubten. Was wiederum die Ausbreitung der eben erwähnten Übel erst möglich machte – je dichter Menschen aufeinander sitzen, desto gründlicher die Durchseuchung mit den neuen Erregern. Aber so entstanden dann auch Resistenzen gegen diese neuen Plagen. (Was, kleine Nebenbemerkung,  Jahrtausende später hilfreich war bei der Kolonisierung der „Neuen Welt“, denn vor allem die indigenen Amerikaner wurden, wenn auch nicht gezielt, aber von den europäischen Kolonisten freudig begrüßt, mehr durch für sie tödliche Krankheiten, Pocken, Masern, Grippe und wie sie alle hießen, besiegt als „auf dem Felde der Ehre“).

Die Jagd fand nur noch am Rande statt, als Nebenressource und Ergänzung zu Ackerbau und Viehzucht, zur Lebensertüchtigung und Erziehung des Nachwuchses der Oberschicht. Eine Schicht übrigens, die es in Jäger- und Sammlergesellschaften noch nicht gab, sie entstand mit dem Ackerbau, mit damit einhergehender Arbeitsteilung und mit konzentrierter Ressourcenverfügbarkeit (Land, Bodenschätze) in Händen eben dieser Oberschicht. Aber man kam klar, man arrangierte sich, man stellte sich den Problemen und machte das Beste daraus. Denn was hilft es, sich an Klagen und Alarm abzuarbeiten, gegen Windmühlenflügel zu kämpfen? Gegen Veränderungen der Umwelt, die sich zig-fach auch vorher schon ereignet haben, die verursacht werden durch ein ungeheuer schwer zu durchschauendes, hoch komplexes Ursachengefüge, dessen Hauptakteur, die Sonne, von uns per se nicht beeinflussbar, ja noch nicht einmal ansatzweise richtig verstanden ist. Das, fand man damals in der vorwissenschaftlichen Zeit, bindet nur Arbeitskraft, die man viel besser verwenden kann, um sich mit dem Unabänderlichen zu arrangieren, neue Wege zu finden, statt sich ressourcenvergeudend an Popanzen abzuarbeiten. Es hat ja auch irgendwie immer geklappt, trotz – im Gegensatz zu heute – w i r k l i c h  stattgefundener Katastrophen. Vor allem in den letzten 50, 60 Jahren hat das Wissen, haben die Wissenschaften sensationelle Fortschritte gemacht, finde ich. Nur in den Klima- Wissenschaften rennt ein Teil der Belegschaft, vor allem der, der davon profitiert, dem medialen Katastrophen – Mainstream und damit dem Gegenteil hinterher.

Zur Klarstellung: Niemand kann bestreiten, dass es vor allem in den letzten 30 Jahren wärmer geworden ist. Das will auch kein normal denkender Mensch, zu klar sind die Temperatur- Messreihen seit ca. 1850. Ganz zufällig  aber endete genau um diese Zeit die so genannte „kleine Eiszeit“, eine ca. 300 bis 400 Jahre andauernde deutliche Abkühlung, verbunden mit allen möglichen Katastrophen, als da sind: Deutlich kältere Winter, kühle, verregnete Sommer, mit permanenten Kriegen, mit Hungersnöten und Seuchenzügen zumindest auf der Nordhalbkugel. CO –  bedingt ?? Die „Kleine Eiszeit“ – der Referenzpunkt, die Vergleichsbasis für den heutigen Katastrophen – Diskurs  in Sachen „Klimaerwärmung“ lag also temperaturmäßig deutlich unter dem „Normal“- Niveau des derzeitigen Interglazials. So geht „Wissenschaft“ natürlich auch. Honi soit, qui mal y pense. Und Schwankungen dieser Art nämlich haben vor allem im Eiszeitalter, und genau darin befinden wir uns seit einigen Millionen Jahren, wenn auch heute in einem, s. o., Interglazial sprich relativ kurzer Warmzeit, zig unbestrittene und unbestreitbare Beispiele. Wenn sich in der sogenannten Eem-Warmzeit, einem früheren Interglazial, vor ca. 115.000 Jahren Elefanten und Nilpferde an und in der Themse, am Oberrhein  tummelten – CO2 – bedingt ?? Dass es im sogenannten Atlantikum, einer Periode unserer heutigen Warmzeit vor ca. 8.000 bis 5.500 Jahren, dass es im sogenannten Römerzeit-, im Hochmittelalter – „Optimum“ (optimum = lateinisch „das Beste“ = Perioden höchster Kulturentwicklung und deutlicher Prosperität, mit hohem Bevölkerungswachstum, mit kulturellen Explosionen) wärmer war als heute –  CO – bedingt ?? Um das noch einmal hervorzuheben: Ganz ohne Autos, Erdöl, ohne Kohlekraftwerke, Kaminöfen und was dergleichen „Todsünden“ mehr sind.

Eines ist unbestreitbares Faktum: Es geht uns heute bestens. Verglichen mit allem, was früher war, leben wir vor allem in Europa heute in einem Paradies: Mit hoch entwickelter Medizin- und Medizintechnik, mit einer immens gesteigerten durchschnittlichen Lebenserwartung, mit hoch entwickelter Wissenschaft überhaupt, mit, so man denn nur will, praktisch unbegrenztem Zugang zu sämtlichen Informationen dieser Welt (Literatur, Medien, Internet), mit einem enorm gesteigerten Bildungsniveau, mit einer immensen Steigerung der Vorsorge vor (unvermeidbaren) Umweltkatastrophen 2) wie Vulkanausbrüchen, Stürmen, Hochwasser etc.: Katastrophe ?? Das ist ja wohl ein Witz. Aber der ist offenbar weit verbreitet.

Allerdings leben wir auch mit all den Folgen dieser Fettlebe. Es geht uns nämlich sogar so gut, dass einige Misanthropen, die anscheinend mit Kunst, vor allem mit (wissenschaftlicher) Bildung nichts anzufangen wissen, eine neue Form der Ablenkung gefunden haben: Den Alarmismus. Der praktischerweise für diese Berufs- Alarmisten dann auch noch zum Riesengeschäft zu Lasten der Allgemeinheit geworden ist. Das Erfolgsrezept: Die Veränderungen dramatisieren, vor allem möglichst nur eine einzige Ursache bzw. einen einzigen Verursacher benennen und diese „Erkenntnis“ stakkatoartig und permanent in allen verfügbaren Medien zu wiederholen. Gutta cavat lapidem non vi, sed saepe cadendum, sagten die alten Lateiner: Der stete Tropfen höhlt den Stein. Gustave LeBon lässt grüßen. Wahrheitsgehalt ? Wen interessiert das denn ?

Nach dem Waldsterben (dem gerade durch Herrn Remmel nach langer Totenstarre wieder versucht wird, Leben einzuhauchen, anscheinend gehen ihm die Katastrophen aus) ist es vor allem das CO2, das Kohlendioxid, bekanntlich und unbestritten die Basis für alles pflanzliche, tierische und menschliche Leben auf diesem Planeten. Wenn man dann noch dazu ein zufälliges Zusammentreffen von Ereignissen, die sonst nichts verbindet (der Statistiker nennt das  Koinzidenz) zu einem Ursache- Wirkungs- Gefüge umdeutet, mit möglichst nur einem einzigen plakativen Auslöser (das ist für viele Menschen einfach leichter zu verdauen), wenn man dann auch noch das Etikett „menschengemacht“ dranpappt – ja dann hat man in Deutschland sofort gewonnen. Auch für dieses typische und manipulative Vorgehen, also die Gleichsetzung von Koinzidenz, dem zufälligen zeitlichen Zusammenfallen zweier Ereignisse mit unterschiedlichen Ursachen und auf der anderen Seite einem Ursache- und- Wirkungs- Gefüge, haben die Statistiker einen Fachbegriff bzw. umschreiben es so: „Cum hoc, ergo propter hoc“. „(Zeitgleich) mit diesem, also wegen diesem oder verursacht durch dieses.“ Man sieht, das Problem kann nicht neu sein, wenn´s dafür sogar einen lateinischen Fachbegriff gibt.

Aber kommen wir zurück zum vergangenen Jägerparadies: Ich stelle mir gerade das Geschrei vor, hätte es damals, zum Ende der letzten Eiszeit, schon die Umwelt- Alarmisten heutigen Zuschnitts gegeben, wohlstandsverwahrlost, meist ungebildet, sendungsdurchtränkt, ergriffen von ihrem eigenen Pathos – und völlig überrascht, schnell aber fasziniert vom finanziellen Erfolg der gezielten Verblödung: Die hätten vor lauter „gerechter“ Empörung garantiert die Erfindung der Schrift um 10.000 Jahre vorgezogen, um das ebenso „garantiert menschengemachte“, vor allem durch die Jagd verursachte „Umweltverbrechen“ penibel dokumentieren zu können, sie hätten Massendemonstrationen organisiert (Motto: Erhaltet die Gletscher in Norddeutschland, aber nur da, denn die Ur- Skandinavier hätten sicher nicht mitgemacht, die waren genervt vom Eispanzer), hätten sich mit Birkenpech auf Findlingen festgeklebt und sonstige Allotria mehr. Natürlich wären sie schon damals „gemeinnützig“ gewesen, und praktischerweise hätten sie dann flächendeckend auch um eine Spende von fünf Gramm gedörrtem Ren pro Eiszeitmensch gebeten. Die Masse macht´s, siehe heute ……3)

Zumindest die frühe Erfindung der Schrift wäre ja mal was gewesen, was die Menschheit vorangebracht hätte.

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Kirchveischede, 19. November 2016

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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 1)   Es gibt eine schöne Veröffentlichung zu dem Thema:  „Eiszeitjäger – Leben im Paradies“, veröffentlicht vom Landschaftsverband Rheinland / LVR LandesMuseum Bonn als Begleitbuch zur Ausstellung „Eiszeitjäger – Leben im Paradies. Europa vor 15.000 Jahren“, LVR- LandesMuseum Bonn,, 23. Oktober 2014 bis 28. Juni 2015. Hat die Sendungsleitung des ZDF offensichtlich nicht gelesen. Faszinierend, spannend !!

2)  Ich zitiere hier einmal aus einem hoch interessanten Buch des Soziologen Gerhard Schulze (Krisen – das Alarmdilemma): „In einem komplexen System ist nichts so gewiss wie der nächste Störfall.“  Und was wäre denn unsere Umwelt, unser Wettergeschehen anderes als die Steigerung von komplexem System – nämlich ein chaotisches System ? 

3)  Es ist ja grundsätzlich nichts auszuschließen. Wer weiß, vielleicht finden wir einen Beleg ja irgendwann mal in einer irgendeiner Höhle, 10.000, 12.000 Jahre alt. Ich persönlich wäre nicht so sehr überrascht. 

 

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Wir traditionellen Jäger

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Ich bin Leser der Welt am Sonntag. Ich lese die, weil ich sie für eine gute Zeitung halte. Das kostet zwar regelmäßig richtig Zeit, denn die ist dick, die Welt am Sonntag. Aber es lohnt sich, denn die packen Themen oft aus einer anderen als der sonst bei unseren Presseorganen üblichen Perspektive an. Das ist hoch interessant zu lesen, vor allem ist es eigentlich durchweg gut recherchiert.

Am 18. September nun gab es einen Artikel über die bedrohten Markhor- Ziegen in Tadschikistan. Ich halte den Artikel für einen der weniger gelungenen, weil ausgerechnet hier deutlich der allgemein übliche Duktus übernommen wurde, dass die böse, böse Trophäenjagd Ursache alles wildökologischen Übels dieser Welt ist. Was erwiesen nicht der Fall ist, im ganzen Gegenteil, wie alle seriösen Tierschutz- Organisationen auch nicht müde werden, immer wieder zu betonen. Nur hört sie keiner, der Schreihälse von der anderen Feldpostnummer sind einfach zu viele, vor allem treffen die auf breiter Front auf eine gewisse Geneigtheit für ihre kruden Thesen, Seriosität und Belastbarkeit hin oder her. Das bringt z. B. seit Jahren schon die Tourismus- Minister(innen) Schwarz- Afrikas in helle und berechtigte Wut; sie haben es satt, im besten Kolonial- Stil von oben herab als Ahnungslose vorgeführt zu werden, denen jeder NABU- und BUND- Erleuchtete ins Stammbuch schreiben kann, wie sie ihre Wildbestände zu bewirtschaften haben. Motto: Die dummen Bimbos können´s eben nicht.

Aber zurück zum Artikel über die Markhor- Schraubenziege in Tadschikistan. In den Redaktionsstuben der Welt sitzen offenbar Leute, die dann auch mal in der Lage sind, kritische Zurechtrückungen eines Beitrags ertragen zu können. So in diesem Fall, man hat einen Leserbrief veröffentlicht, deutlich markiert.

Ich habe ihn mal wörtlich abgeschrieben:

Welt am Sonntag, Nr. 39, vom 25. September 2016, Rubrik „Leserbriefe“

Text:

Wir traditionellen Jäger

Zu: „Die bedrohte Ziege“, 18. September

Sie melden auf Seite 75, dass der Bestand der seltenen Markhor- Schraubenziege in den Bergen Tadschikistans wieder erfreulich zunimmt. Wir traditionellen Jäger aus den Dörfern in Süd- Tadschikistan freuen uns, dass Sie unseren Einsatz und unsere Erfolge beim Schutz der bedrohten Schraubenziege würdigen. Leider vermittelt der Artikel den Eindruck, dass wir die Tiere gegen „Trophäenjäger“ schützen müssten statt gegen Wilderer. Trophäenjäger und andere Touristen sind uns herzlich willkommen! Der Schutz gegen Wilderer ist nur möglich, weil die streng regulierte, legale Trophäenjagd Einnahmen bringt, die uns Wildhüter und Entwicklungsprojekte der Dorfbevölkerung finanzieren. Unser Jagdtourismus ist nachhaltiger Ökotourismus.

Ayub Mulloryorov, Hakim Abdullkhaev, Tuichi Ikromov –

Leiter der gemeindebasierten Wildschutzgebiete in Tadschikistan

Text Ende.

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Na bitte, geht doch. Hoffen wir jetzt noch, dass die richtigen Leute das lesen. Damit meine ich nicht die „Experten“ von der „Tierschutz“- Front, das ist eh zwecklos. Zum Lernen gehört eben auch eine gewisse Bereitschaft. Nein, ich meine den Otto Normal- Leser, der den Seicht- Journalismus für bare Münze genommen hat und nimmt. Verständlich, weil er so verbreitet ist, der Seicht- Journalismus. Z. B. in Sachen Alarm. Alarm ist immer gut, siehe Klima- Katastrophe, Wald- und sonstige Massensterben. Vor allem aber in Sachen Jagd.

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Kirchveischede, 25. September 2016

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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