Ehrenamt ist nicht gleich Ehrenamt

oder

Quod licet jovi, noch licet bovi – einmal mehr.

 

„Das sind keine Berufsfeuerwehrleute, sondern Ehrenamtler, die hier kein Hobby, sondern einen zweiten Beruf ausüben.“

Ich zitiere hier den Lennestädter Bürgermeister Puspas aus einem Artikel der Westfälischen Rundschau, Kreis Olpe, vom 4. Mai 2021, der diesen Satz in voller Anerkennung der Leistungen der freiwilligen Feuerwehr anlässlich eines Brandes in Maumke in den Notizblock eines Reporters diktierte.

Er hat – natürlich! – Recht.

Aber ich wollte, man würde mal Jäger wegen ihrer Verdienste für die Allgemeinheit in dieser Weise erwähnen. Jäger gehen sogar noch weiter als sonstige Ehrenamtler, also außer, dass sie sich reihenweise die Nächte um die Ohren schlagen, um speziell die Sauen kurz zu halten, Stichwort Afrikanische Schweinepest (ASP): Jäger zahlen nämlich noch ein Sündgeld für ihr zeitaufwändiges Ehrenamt!

Ausbildung, Ausrüstung (unter 10.000 € für die Grundausstattung geht da gar nichts!), sündteure Pacht, Biotoppflege, sonstige Hegemaßnahmen, Kitzrettung, (Drohne für 2.600 €!), Unfallwild entsorgen (wozu kein Jäger nach dem Gesetz verpflichtet ist, was aber offensichtlich als selbstverständlich beansprucht wird) und was der Gratis- Leistungen mehr sind.

Wie pervertiert das Anspruchdenken vor allem der grünen „Naturschützer“ dennoch mittlerweile geworden ist, belegt schlaglichtartig die Tatsache, dass sie, die bei jeder Gelegenheit die Jägerschaft kujonieren und diffamieren, in Zeiten der ASP völlig unverblümt von den Jägern fordern, dass die gefälligst ihre Ansitze noch einmal vervielfachen, sich – plötzlich generös gesetzlich erlaubt – gefälligst Nachtsichtgeräte anschaffen sollen, um damit mehr Sauen schießen zu können (so ein Gerät kostet mal eben 3.500 €, neben der sowieso schon sauteuren Ausrüstung) und sie auch ansonsten gefälligst staatsdienlich zu funktionieren haben.

400.000 ehrenamtliche Jäger in Deutschland sollten wirklich mal darüber nachdenken, in den unbefristeten Streik zu treten, und wer´s im Zweifelsfall länger aushält, steht fest, schließlich kann man uns Jägern nicht mit Gehaltseinbußen und Entlassung drohen. Da unsere Verbandsfürsten in ihrer ganzen Wichtigkeit offensichtlich völlig unfähig sind, auf eine so naheliegende Idee zu kommen, sollten wir das an der Basis mal in die Hand nehmen. Und berechtigte Forderungen gäbe es die Menge.

Wir sollten aber auch in die Pötte kommen, wie man hier in Westfalen sagt. Die nächsten grünen Schikanen und Verbote kommen nämlich prompt und todsicher dann, wenn ASP kein Thema mehr ist. Und unsere Altparteien tragen das mit – aus Gründen der Koalitionstreue ….. Oder vielleicht doch schlicht wegen der Fleischtöpfe?

 

Kirchveischede, 4. Mai 2021

Manfred Nolting

Ein jagdmensch

 

 

 

 

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Nachlese

oder

Wir sollten endlich anfangen, „das Klima zu leugnen“

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Es ist einiges im Umbruch nach der EU- Wahl vom 26. Mai. Direkt danach herrschte Schockstarre bei SPD und CDU. Die (die Schockstarre) ist mittlerweile dem völligen Chaos gewichen. Komisch, wie jedes Mal nach einer Wahl in den letzten Jahren. In diesem Chaos wird dann in folgender Art konfus- weinerlich gebarmt:

„Es ist beim Wähler (dem Dämlack!) offensichtlich nicht genug angekommen, dass wir Verfechter der CO2– Steuer sind!“ (Birgit Sippel, SPD).

Das ist ja wohl der höchstmögliche Ausdruck von nichts-gerafft-haben! Als ob der Wähler auf die CO2– Steuer ganz versessen sei und Parteien abstrafe, die ihn vor einer neuen Steuer bewahren.

Weiter: Man will sich bei der SPD jetzt gegenüber der CDU!!! (gegenüber der CDU !!) stärker profilieren!

Die CDU wiederum äußert sich mit Sprechblasen wie:

„Die deutlichen Anzeichen, dass sich bei Klima und Umwelt etwas ändert, habe die Politik – (Achtung, Anwanze!) mit Ausnahme der Grünenabsolut nicht ernst genommen.“ Landesumweltministerin Heinen- Esser.

Statt erstmal ein paar Tage die Klappe zu halten und dann, nachdem wieder ein wenig Ruhe eingetreten ist, die bei solchen Erschütterungen unvermeidlich anfallenden Scherben seiner nachgeordneten Eleven aufzusammeln und dann Öl auf die Wogen zu gießen, verliert sogar ein sonst eher gelassener Armin Laschet die Contenance und analysiert ins Blaue:

„Das Ergebnis ist Ausdruck des Engagements vieler Menschen für das Thema Klimaschutz. Es ist für die Grünen leicht gewesen, das Thema Klimaschutz für sich selbst zu nutzen, und das muss man (Achtung, Anwanze!) anerkennen und respektieren.“

Die haben gar nichts kapiert. Aber die anderen Parteien offensichtlich auch nicht. Denn die wahre Ursache der seit Jahren andauernden politischen Konfusion, der Wut der Wähler ist:

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Mehr als 90 % der Bürger und Wähler warten seit vielen Jahren darauf, dass man sie endlich vom Terror der grünen Gutmenschen befreit, von angeblich gemeinnütziger, politisch massiv gedeckter Absahnerei der so genannten NGOs, also den Fronttruppen, dem militärischen Arm der Grünen, von Diffamierungen und Verunglimpfungen (Klimaleugner? Gewissenloser Verbrecher!), vor allem von Regulierungs- und Verwaltungswahnsinn, von grün gespülter Presse und ähnlichem Allotria mehr.

Nur: Der Wähler wartet umsonst. Und nicht nur das.

Er muss auch noch zähneknirschend zusehen, wie seine Stimme und die damit verbundene politische Handlungsvollmacht durch Koalitionsverträge mit den Grünen dazu missbraucht werden, gerade das umzusetzen, was die besagten mehr als 90 % der Wähler eben nicht wollen, vor allem nicht umgesetzt mit dieser Brachialgewalt und hemmungslosen Moralisiererei.

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Und was dagegen tun unsere „Volks“- Parteien? Kurz gesagt tun sie nichts. Zumindest nicht das, was grundlegend die Misere stoppen könnte. Sie lassen sich stattdessen mit der mittlerweile ins Groteske pervertierten Peitsche Umwelt-, Natur-, Klimaschutz von den Grünen und NGOs nach Belieben in jede Ecke quetschen, wohlgemerkt, einer Peitsche, an die sie selbst, naiv genug, viele Jahre lang dekorative Flatterbändchen gebunden haben: Schaut mal, wie grün wir sind, wir sind grüner als die Grünen! 1) Gebracht hat´s nichts, im Gegenteil. Und aus blanker Hilflosigkeit agieren sie nach dem guten alten Motto: Nachdem wir gesehen haben, dass unsere Methoden völlig untauglich waren, haben wir nicht etwa die Methoden geändert. Nein, wir behalten sie bei. Wir legen einfach beim nächsten Grenzwert noch ´ne Schippe drauf, überbieten selbst die feixenden Grünen in Sachen „Klimaschutz“ und sonstiger Reguliererei. 2) Und wir werden unsere Anstrengungen vervielfachen. Versprochen!

Das ist wie das Hocken des Kaninchens vor der Klapperschlange. Das Karnickel sieht sie einfach nicht, die Schlange, will sie wohl auch nicht sehen. Und wird gebissen. Nur dass die Grünen nicht beißen. Das tun die nicht. Die umgarnen, saugen über einige Jahre in Koalitionen aus und spucken die ausgelutschten Karkassen dann einfach weg. Ein Lehrbeispiel ist die ehemalige Koalition der Roten mit den Grünen in NRW.

In einem Punkt allerdings sind die Grünen sogar besser als die Schlange: Wenn die einen fahren lassen, stinkt garantiert der Partner, nie sie selbst. Siehe auch wieder NRW: Sie haben alle Beschlüsse zum Hambacher Forst und Braunkohletagebau mitgetragen. Als dann sogar selbst sie vom kriminellen Terror ihres militanten scheißewerfenden Fußvolks überrascht wurden, haben sie schnell ihren immer greifbaren Teflon- Anzug angezogen, sich einfach an die Spitze der „Proteste“ gestellt und ganz besonders laut „haltet den Dieb!“ geschrien. An den ganz brisanten Stellen sind sie nach bewährter Manier, siehe weiter unten, einfach aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, so lange, bis der Mist komplett auf die anderen Parteien abgekübelt war. Wenn das erledigt ist, erscheinen sie wieder, medial gewohnt lautstark, mit den üblichen Krakeelereien in der Öffentlichkeit.

Demokratische, einige Opposition gegen das Getue? Fehlanzeige. Die Roten sowieso nicht, die haben sich in einer Weise in thematische Abhängigkeit begeben, haben sich ihrem Wahlvolk derart penetrant als die besseren Grünen aufgedrängt, dass sie jetzt den sprichwörtlichen Tiger reiten: Absteigen geht nicht, dann ist man tot. Aber lenken kann man das Biest längst auch nicht mehr. Also drauf hocken bleiben, Augen zu und durch, ist die Parole; vielleicht übernimmt sich das Tierchen ja mal und fällt tot um. Sie könnten nämlich selbst dem verstocktesten Stammwähler nicht mehr klar machen, warum sie sich auf einmal von den Grünen und ihrer Ideologie abgrenzen, denn sie wissen: Für die ehemalige Volkspartei bedeutete das „Gehen Sie zurück auf Start“. Und das Europawahl- Ergebnis bestätigt, dass sie sich längst meilenweit von ihrer politischen Basis verabschiedet haben bzw. umgekehrt: Gerade einmal 13 % der Arbeiter, 14 % der kleinen Angestellten wählen noch die SPD !

Die (SPD)- Wähler reagieren auf die Misere auf dreierlei Art:

  1. Die einen wählen die Grünen gleich direkt, frei nach dem Motto: „Warum soll ich Schmidtchen wählen, wenn ich Schmidt wählen kann?“
  1. Die anderen haben das erbärmliche Getue in Bausch und Bogen satt und gehen erst gar nicht mehr wählen.
  1. Die dritten, die die moralisierenden Weltretterinnen und -retter (gendergerecht ausgedrückt, darauf bestehen die!) auf den Tod nicht leiden können (die Mehrheit!), wenden sich anderen Parteien zu.

Die anderen Parteien aber, und das ist die Crux, reduzieren sich für diese Wähler im Wesentlichen auf die AfD. Denn wie man seit Jahren vor allem bei der anderen Noch- Volkspartei beobachten kann, kommt man, wenn man als Ex- Sozi zur CDU wechselt, vom Regen in die Traufe. So penetrant nämlich, wie die sich zur Zeit an die Grünen und den Klima- Hysterie- Zeitgeist anwanzt, ist einem sehr schnell klar, dass das absehbar das gleiche Drama werden wird wie bei der SPD. Man macht´s sich einfach: Die Grünen, will man kommod an der Macht und an den Fleischtöpfen bleiben, drängen sich als die bequemsten Koalitionspartner geradezu auf. Da muss man zwar wieder ein paar dicke Kröten mehr schlucken, die man dem wütenden Wähler dann mühsam verkaufen muss, aber das hat man ja bisher noch immer hinbekommen. Auf der anderen Seite kann man, zwar übel gerupft, aber immerhin noch röchelnd, weitermachen wie bisher, ohne großartig etwas ändern zu müssen. Dementsprechend zwitschernd sind nach der EU- Wahl auch die Töne. Alles frei nach dem Motto, das Franz Müntefering mal treffend und prägnant so ausdrückte: „Opposition ist Mist!“

Die ganz linken Linken kann man nicht wählen, weil die ihren DDR – Ballast immer noch nicht über Bord geworfen haben und darüber hinaus von derart farb- und inhaltslosen Bonzinnen und Bonzen angeführt werden, dass die es nur noch mit den allergrößten Phantastereien und marxistischen Utopien  in die Medien schaffen (obwohl das die SPD auch kann, siehe den neuen Stern am Himmel, Kevin Kühnert), es aber dabei nicht verhindern können, dass die allermeisten Zuschauer nach den ersten drei Sätzen dieser Experten ganz schnell auf den Disney- Sender schalten.

Die einzige unzweifelhaft demokratische Partei in Deutschland, die zu präsenten Themen und deren Behandlung im öffentlichen Raum immer wieder auf kritische Distanz geht und auch mal gegen den „Mainstream“, wie die öffentliche Meinung ja neudeutsch heißt, den Finger auch mal in schwärende Wunden legt, sakrosankte, speziell von den Grünen knallhart geschützte, protegierte Missstände anspricht wie z. B. die Gemeinnützigkeit der gerade herrschenden bestens verdienenden NGOs, vor allem auch sonst eine gesunde politische Linie fährt, ist die FDP. Zwar tut sie das für meinen persönlichen Geschmack immer noch nicht laut und klar genug, aber immerhin, sie tun was. Als einzige. Aber kommen wir zurück auf die Politik im Allgemeinen in unserem schönen Land.

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Merke wohl!

Merke wohl: Es wird immer, immer gefährlich für die anderen Parteien, wenn Grüne, BUND, NABU und Konsorten zu einem Problem, das sie selbst gegen jede Vernunft, aus rein kommerziellen (NGOs) oder ideologischen Gründen (Grüne) in die Welt gesetzt haben, auf einmal medial in der Versenkung verschwinden.

Sie sind dann einfach weg aus der Debatte, gar nicht mehr existent, gucken unschuldig in die Luft. Das geschieht immer dann, wenn eins der vielen Probleme, die sie geschaffen haben, von der Realität eingeholt wird, sprich, der Hirnriss dahinter so offenkundig wird, dass er nicht mehr zu verschleiern und selbst für den Naivsten offenkundig – und damit politisch brisant wird. Dann taucht man weg bei der Partei der Guten, so lange, bis die anderen Parteien! in monatelangen, angestrengten, kontroversen Debatten das Problem gelöst haben. Komplett aus den Köpfen verschwunden ist dann aber, dass die Grünen und ihre Stoßtrupps die Urheber der fast immer milliardenteuren Miseren sind, siehe Wohnungsnot, unbezahlbare Mieten, die höchsten Energiekosten der Welt und was es da alles sonst noch so gibt. Ist das also von den anderen Parteien politisch und gesellschaftlich abgefrühstückt, poppen sie gewohnt dreist wieder auf – und setzen sofort die nächste Ente auf den Teich. Das alte Problem wird tunlichst nicht erwähnt. Bei den Grünen aus dem Grund „War da was? Keine Ahnung!“, bei den anderen Parteien aus Erschöpfung. Und schau an, das Thema verschwindet einfach sachte vom Schirm, löst sich auf, als sei es nie dagewesen, siehe Waldsterben, Ozonloch und Konsorten. Nur eines bleibt: Die Altparteien haben die Nerven ihrer Wähler nach Kräften strapaziert, ein diffuses Gefühl „Die können´s nicht“ bleibt, die (Wähler-) Ränder erodieren. Das beste Beispiel ist die Volte der SPD in Bezug auf den Umgang mit unserem Neubürger Wolf.

Gerade hat die himmlisch erleuchtete Svenja Schulze, ihres Zeichens SPD- Bundesumweltministerin und stramm grün eingenordet 3), ein Gesetz initiiert, das es erlauben soll, Wölfe zu schießen, die unbotmäßig das tun, was eigentlich in ihrer Natur liegt: Vor allem Schafe, aber auch Rinder und Pferde zu töten, oft auch im Overkill. Es lag auf der Hand, dass die Tierchen das tun werden, die sind ja nicht dämlich, die Wölfe. Warum, habe ich mal gefragt, sollen die sich an flinken Rehen und Hirschen, an wehrhaften Sauen abbalgen, wenn sie die Proteinbomben wehrlos, fluchtunfähig und massiert auf den Weiden finden? Genau darauf wurde, vor allem von Jägern, diesen Störenfrieden, immer hingewiesen, es wurde vorausgesagt, dass das geschehen wird. „A bah, das ist alles Blödsinn, die Freaks wollen einfach nur alles totschießen. Der Wolf ist harmlos und nährt sich, frei nach Altvater Löns, vom grünen Grase.“

Jetzt ist das Thema heißgelaufen, der Flurschaden da, die Viehzüchter gehen auf die Barrikaden, die Stimmung im Staat, die öffentliche Meinung dreht sich. Dafür haben die Grünen, die NGOs ein phänomenal feines Näschen, schließlich geht es bei denen um ein steuerfreies ! (weil gemeinnütziges ?!) Einkommen von mehreren Hundert Millionen Euro im Jahr, die milliardenteuren, ebenfalls steuerfreien „Sachspenden“ nicht mitgerechnet. Da gibt´s richtig was zu verteidigen, und deswegen macht man natürlich in der Öffentlichkeit unbedingt „bella figura“; wer spielt schon gern mit Schmuddelkindern? Folglich braucht man für die bekannten Niederungen, die zwangsweise anfallenden Schmuddeligkeiten des Geschäfts Dumme. Oder Naive. Und, siehe da, folgerichtig, wer initiiert dann das Gesetz zum Töten? 4) Nicht etwa die Grünen oder ihre NGO- Kampftruppen, die das als Flurschadenverursacher eigentlich tun müssten, die auch dem Wähler erklären müssten, warum um Himmels Willen das denn jetzt auf einmal nötig wird, nachdem der Wolf von ihnen doch jahrzehntelang als völlig harmlos deklariert wurde –  nicht sie werden von den anderen Parteien gezwungen, das zu tun. Nein, die SPD und ihre Ministerin Schulze als Mitglieder der regierenden großen Koalition!! tun das. Das nenne ich Ergebenheit bis in den Tod. Oder Selbstmord auf Raten. Oder auch Steilvorlage für eine spätere Agitation empörter Grüner gegen diese „Wolfsmörder“. Die Grünen sind einfach manipulativer als die Roten. Oder gerissener. Oder eine Mischung aus beidem. Sei´s drum. Und wo sind zur Zeit die Grünen beim Thema Wolf? Na, wo schon? Abgetaucht, seit Monaten aus der Debatte verschwunden, siehe weiter oben, ist das mal jemandem aufgefallen? Weg. Nicht mehr da, die Mausbiber- Truppe.

Die SPD, ihr blauäugig trottelnder HiWi in Sachen „Umwelt- und Naturschutz“ und, in Mithaft, ihr Koalitionspartner CDU nacken sich jetzt das Problem und damit aus Sicht der Öffentlichkeit auch die politische Verantwortung auf. Das ist zwar aus reinen Vernunftgründen logisch und angesagt, aber politisch gesehen so dämlich wie nur was. Gerade jetzt. 4)

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Bewährtes Aktionsschema

Überhaupt ist das Aktions- Schema bei diesen gezielt herbeigeredeten „Katastrophen“ immer das Gleiche, man obduziere dazu mal so sinistre Leichen wie das Waldsterben, das Ozonloch, den Rinderwahn und wie sie alle hießen. Das funktioniert so:

Irgendjemand aus der Truppe findet, dass man wieder Propaganda braucht, man wieder mehr in die Medien muss. Dann suchen die Herrschaften sich ein Thema raus, unbedingt eines, das möglichst banal, gleichzeitig existent in jedermanns Wahrnehmung ist, aber bisher überhaupt nicht als Gefahr oder gefährdet aufgefallen ist, dennoch höchstmögliches, noch nicht erkanntes Stör- und Drohpotential hat. Ein Thema also, das auch der Ahnungsloseste kennt, mit dem er auch was anfangen kann und, da er es kennt, sich unter kundig- sanfter Anleitung (nudging!) auch sehr bald als kopfnickender absoluter Fachmann empfindet. Was kann´s da Besseres geben als z. B. das Wetter? Denn wenn´s regnet, wird jeder nass.

Das Wetter wird jetzt kurzerhand zu „Klima“ umgerubelt. Stimmt zwar nicht, klingt aber besser. Dann geht man auf die Suche nach willfährigen „Wissenschaftlern“. Also solche, die möglichst einen akademischen Titel haben, aber mit ihrer Wissenschaft bis jetzt nicht so richtig bekannt werden konnten. Eben weil die sich mit Themen und Erscheinungen befasst, die alltäglich und banal, vor allem völlig ungefährlich sind. Wie das Wetter eben.  Diesen Wissenschaftlern wird jetzt die Karotte vor die Nase gehalten:

„Jetzt guckt mal in Eure zahlreichen, steuerfinanzierten Messreihen und sucht was, was man mit ein wenig Phantasie zum Problem aufbauschen kann. Wichtig ist, dass man zwei oder drei zufällig korrelierende Einzelphänomene zu vordergründig erstmal nachvollziehbaren Kausalitäten mit unabänderlichen Folgen für die Welt, die Menschheit zusammenbasteln kann. Wenn Ihr das habt, dann gründen wir ein „Wissenschaftliches Institut“ und machen Euch bekannt und einflussreich. Nix mehr graue Mäuse und Elfenbeinturm, nein, Fernsehauftritte, Medienpräsenz, Professuren, das wird Eure neue Welt.“

Und sie liefern, und wie.

Folgerichtig kommt dann der zwar ganz einfache, aber wirklich geniale Trick, der Schlussstein im Gewölbe, der dem Ganzen erst seinen Halt und seine Belastbarkeit gibt, fast so genial die Mausbiber- Masche:

Das geht so: Die Ente „Katastrophe im Anmarsch“ schwimmt schon seit Wochen auf dem Teich, wurde mit medialem Riesengetöse der immer gleichen Presse begleitet, hammerhart und stakkatoartig (wir erinnern uns, Gustave LeBon und seine Erkenntnis der Wirkung der ständigen Wiederholung mit einfachen Worten) 5) wurde das Mantra um ihre Existenz einige Wochen lang wiederholt. Mittlerweile aber haben die Gegner sich erholt von ihrer Sprachlosigkeit und Überrumpelung; sie haben ja mit dieser Attacke nicht gerechnet und auch nicht rechnen können, weil´s ja in Wirklichkeit gar kein Problem gab und gibt. Jetzt haben sie sich also gesammelt, Fakten gesammelt, und wollen zum Gegenangriff ansetzen. Und was passiert? Bevor sie aktiv werden und endlich schießen können, klaut man ihnen das Gefechtsfeld. Weg ist es nämlich auf einmal, fort. Einfach verschwunden.

Wie? Ganz einfach: Die Grünen, die NGOs lassen einfach die platte Behauptung, also das erfundene Problem, die Ente „Katastrophe“ als Tatsache stehen, wenden sich schlicht davon ab und brechen mit gleicher Wucht wie bei der Konstruktion des Problems eine breite, sogar kontroverse Debatte über die Behebung des, wie wir ja wissen, gar nicht existenten Problems vom Zaun. Mit dem gewohnten Getöse. Das nenne ich genial. Und siehe, es klappt verlässlich, alle Welt lässt sich ablenken („Verleitfährte“ nennen wir Jäger das), vergisst, die dem ganzen Theater zugrundeliegende platt aufgestellte Behauptung einfach und simpel mal auf Stichhaltigkeit zu überprüfen. Man lässt sich stattdessen am Nasenring wegführen auf das Gefechtsfeld „Schadensbekämpfung“. Und die zugrundeliegende platte Behauptung schleicht sich so als unumstößliche Wahrheit kollektiv in die Köpfe, weil ja nicht mehr in Frage gestellt.

Ergebnis: Es wird jetzt in breiter Debatte monate- und jahrelang lautstark hin- und herüberlegt, wie man einen Schaden bekämpft, den es gar nicht gibt, wie man ein Phänomen beeinflussen kann, das es in jedem Fall in dieser Form und Ausprägung auch ohne den ganzen Hype gegeben hätte, und vor allem, Gipfelpunkt der grünen Hybris, wie man unser Klima beeinflussen und durch Menschenaktivität lenken kann. Frei nach dem Scherz- Motto meiner Jugend: „Nieder mit den Alpen, wir fordern freie Sicht auf´s Mittelmeer.“

Noch mal: Es geht also um die Behebung eines Problems, das erstens frei erfunden und gar nicht existent ist sowie zweitens um die zügig umgesetzten, sauteuren, unwirksamen, mit der heißen Nadel gestrickten Maßnahmen zu seiner Vermeidung oder Eliminierung. Milliarden und Abermilliarden werden so versenkt, aber wir haben ja die Steuertöpfe. Fakten schaffen ist die Devise, unter allen Umständen. Ist so eine Lawine, eine Handlungs- Kaskade  nämlich erstmal losgetreten, hält man sie so leicht nicht mehr auf. Und stellt man irgendwann endlich einmal den Schneenachschub für die Lawine ab, also die Geldmittel für den Wahnsinn, ist auf jeden Fall das verbratene Geld schon in den entsprechenden Taschen verschwunden. Meist wird es dann in der Toskana ausgegeben. So viel Chuzpe und atemnehmende Dreistigkeit muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Aber es klappt, seit gut 30 Jahren schon. Immer wieder.

Der naheliegende Gedanke, ja die logische und politisch und wissenschaftlich unbedingt gebotene kritische Überprüfung der zugrundeliegenden Behauptung (man kann´s mit gutem Willen auch „These“ nennen) verschwindet völlig vom Schirm aller Beteiligten, die Behauptung wird zum unumstößlichen Faktum 5), das man jetzt parallel zu den anlaufenden Wahnsinns- Anstrengungen (hektischer Atom- und Kohleausstieg, Energiewende, Diesel- Fahrverbote u. ä.) zur Abwendung der „unausweichlich kommenden Katastrophe“ zum menschheitsgefährdenden Zukunftsproblem hypen kann. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, und irgendein auf öffentliche Forschungsgelder erpichter „Wissenschaftler“ findet sich immer, der dem Ganzen seinen akademischen Stempel aufdrückt.

Vor allem müssen von dem konstruierten Ergebnis unsere Kinder und Enkel betroffen sein können. Dann gibt´s gar kein Halten mehr, siehe Greta. Ogottogott! Wer will Kindern, seinen Enkeln schon was Böses? Und dann wird richtig aufgedreht: Die Seychellen (oder ein paar beliebig andere Atolle und Inselgruppen in der Südsee) saufen ab, komplett. Und bevor da jemand auf die Idee kommen könnte, das ist ja weit weg, was schert´s mich, da fahre ich einfach weiter den 5- Liter- AMG und jette zweimal in den Urlaub: Hamburg säuft auch ab, und Bremen sowieso (was bekanntlich einige SPD- Politiker zur Zeit nicht bedauern würden), der Kölner Dom steht mitten in der sich ausbreitenden Nordsee und halb Schleswig-Holstein ist weg. Ganz krass: Die Niederländer sind allesamt Klimaflüchtlinge bei uns, eine Aussicht, die wahrscheinlich einige Mitbürger auch erheblich umtreibt. Die sind zwar ein friedliches (ich weiß das, meine Mutter war eine), aber auch oft skurriles Völkchen. Das findet seinen Ausdruck mitunter darin, dass sie bei uns völlig ungerührt mit 30 bis 40 km/h auf Landstraßen herbummeln und die Aussicht genießen, mit einer Riesenschlange völlig entnervter termingestresster deutscher Mitbürger dahinter. Oder dass sie in ihrem Ländchen zwar die Gänsejagd verbieten, die Viecher aber dann, um nicht ratzekahl gefressen zu werden, zu Tausenden einfangen (natürlich stressfrei für die Vögel!), sie vergasen und anschließend einbuddeln.

Schöne neue Welt.

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Kirchveischede, 29. Mai 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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P.S.: Heute Morgen (30. Mai 2019, Vatertag!) schlage ich meine Tageszeitung auf, die Westfälische Rundschau. Was lese ich auf Seite 1 unten? „Klimaschutz: Regierung entscheidet im Herbst“. Whow, habe ich im ersten Moment gedacht, sie haben vielleicht doch was gerafft und gehen endlich mal überlegt an die Sache ran. Das wird ein schöner Vatertag. Dann hab´ ich weitergelesen. Nix mehr mit schön. Regierungssprecher Steffen Seibert „bekräftigt, Deutschland wolle die Klimaschutzziele 2030 einhalten, auf die es sich international verpflichtet hat.“ Da wissen wir, was auf uns zukommt. Siehe Peitsche mit Flatterbändchen. Nun kann man auch sagen, na ja, internationale Verpflichtungen muss man einhalten. Ich bin da nicht so festgelegt, man kann die auch revidieren. Ich gehe mal davon aus, dass es nur einen Staat geben muss, der die Initialzündung gibt, dann springen alle anderen auf auf den Zug, der aus dem Wahnsinn führt. Warum nicht Deutschland? Gut, ich höre die Grünen und Roten jetzt schon „empört“ aufheulen, von wegen „pacta sunt servanda“ und so. Tja, das stimmt. Deutschland hat sich aber damals in Wales auch verpflichtet, die Rüstungsausgaben von einem lächerlichen Prozent des BIP auf 2 % anzuheben, um die komplett abgewrackte Bundeswehr wieder auf Vordermann zu bringen und unsere Verpflichtungen als Bündnispartner zu erfüllen. Verbindlich. Das hat Olaf Scholz kaltlächelnd kassiert und den entsprechenden Posten im Etat von zwischenzeitlich erreichten 1,5 % mal eben auf 1,2 % heruntergefahren, unter lebhaftem Beifall der Grünen. Soviel zu „pacta sunt servanda“.

Es geht aber weiter. Der grüne, diesem unserem Volke gesendete Anton Hofreiter setzt gewohnt empört einen drauf. Das geht ja auch nicht! Gar nicht! Zitat: „Noch am Sonntag nach der Klimawahl (Klimawahl!) waren die Klima- Ankündigungen mal wieder groß, doch heute gibt es nur einen vagen Verweis auf eine Grundsatzentscheidung im Herbst. Das überzeugt nicht!“

„Das überzeugt nicht.“ Ein wahrhaft vernichtendes Apodiktum unseres Umwelt- und Klima- Apodikten Hofreiter. So hat unser Grundschullehrer uns immer gerüffelt, wenn wir bei seiner Majestät in Ungnade gefallen waren, also wenn er meinte, dass unsere Leistung nicht stimmte. Aber Anton Hofreiter: Der Mann hat´s so drauf, ist so gewinnend, charmant und charismatisch, dass man ihn einfach mögen muss! Und demütig seine Befehle ausführt.  Gut, manchmal gehen ihm die demokratischen Prinzipien durch, die er von anderen penibel einfordert. Etwa, wenn er politische Gegner im Bundestag mangels Argumenten mit hochrotem Kopf niederbrüllt. Aber sonst?

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1) „Es rächt sich, wenn man den Glauben an Hexen und Zauberer respektiert und zugleich hofft, dass niemand diesen Glauben „missbrauchen“ oder „radikal“ interpretieren, d. h., auf die Jagd nach Hexen und Teufeln gehen wird.“

            Hubert Scheichert, „Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren“

2) Die neueste Blüte, obwohl diesmal nicht dem „Klimaschutz“, sondern dem allgemeinen Drang zum Verbieten entsprungen, ist das geplante Verbot von Messern über 6 (in Worten sechs!) Zentimetern Klingenlänge. Die Terroristen und kriminellen Messerstecher, habe ich gehört, fahren schon in Scharen zur Klagemauer und vernichten auf breiter Front ihre Zachel.  Oh Herr, lass´ Hirn regnen!

3) Übrigens ist die SPD die einzige Partei, die ihre Landesfürsten, nachdem sie politisch gescheitert sind, nicht etwa in den Ruhestand schickt, sondern zur Belohnung für Leistungsverweigerung auch noch befördert, siehe Heiko Maas und Svenja Schulze.

4) Zu dem Thema nochmal der Hinweis auf Hubert Schleichert. Es gibt aber noch andere, wirklich lesenswerte Veröffentlichungen zum Thema. Man muss sie nur wahrnehmen wollen. Ich als Jäger fahre z. B. schon lange die Linie, dass ich es ablehne, irgendeinen Wolf totzuschießen. Erstens hege ich eine gewisse Sympathie für die Viecher, schließlich sind wir Kollegen. Der weit wichtigere Grund aber ist der, dass ich gar nicht daran denke, den Grünen und den NGOs ergebenst und eilfertig den Mist wegzuräumen, den sie angehäuft haben, von dem sie über Jahrzehnte politisch und finanziell extrem profitiert haben, inclusive massiver, unanständiger, weil bewusst tatsachenverdrehender Verunglimpfungen aller Warner und Mahner. Sollen sie den Jagdschein machen und auf Wolfsjagd gehen, ich tu´s nicht. Und sich dann selbst von ihren militanten, selbst herangezüchteten Extremisten als „Wolfskiller“ anhassen lassen.

5) „Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. Die religiösen Schriften und die Gesetzbücher aller Zeiten haben sich stets einfacher Behauptungen bedient. Die Staatsmänner, die zur Durchführung einer politischen Angelegenheit berufen sind, die Industriellen, die ihre Erzeugnisse durch Anzeigen verbreiten, kennen den Wert der Behauptung. Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluss, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gebe nur eine einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung. Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.“

Gustave LeBon, „Die Wirkungsmittel der Führer“, aus: Psychologie der Massen, Stuttgart 1957

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Ein Lehrbeispiel ……

oder

Wie erziehen wir den Bürger, diesen Trottel?

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Schon wieder so ein Beitrag, der eigentlich mit der Jagd gar nichts zu tun hat. Aber nur eigentlich. Oder scheinbar. Denn die Akteure, die Vorgehensweise, die Methodik – alles aus dem Guss, den wir Jäger bestens kennen.

Das heute gemeinte Lehrbeispiel des gelenkten (und lenkenden, Stichwort „nudging“, „framing“) Journalismus konnte man im Morgenmagazin (MoMa) des ZDF vom 24. Mai 2019 erleben. Die EU-Wahl vom 26. Mai warf ihre Schatten voraus. Alle Parteien bekamen die Gelegenheit, sich zu präsentieren bzw. wurden präsentiert. So auch der Vorsitzende der AfD, Prof. Dr. Meuthen.

Ich meine, ich habe auch so meine Probleme mit der Partei, vor allem damit, dass sie ausgeprägte Neonazis wie Björn Höcke oder diese Extremisten gleichen Kalibers aus Sachsen, Sachsen- Anhalt mit sich herumschleppen, und auch die Sprüche des Alt- Populisten im milden Altersgewand, Herr Gauland, sind oft schwer erträglich. Das ändert aber nichts an der banalen Tatsache, dass diese Partei, je nach Bundesland, mittlerweile von teilweise mehr als 20 % !! der Wähler gewählt und damit demokratisch legitimiert !! in Parlamenten sitzt, nicht zuletzt im Bundestag. Da kann ich doch nicht sagen, mit denen spreche ich nicht. Ich muss mich mit deren Programm auseinandersetzen und rauskriegen (wollen), warum, um Himmels Willen, die gewählt werden. Und dann erstmal vor meiner eigenen Türe kehren. Aber das Ausgrenzen scheint die Strategie der „Demokraten“ zu sein, die sich auf der guten Seite wähnen. Also haben wir hierzulande Demokraten erster und zweiter Klasse. So weit sind wir schon.

Kommen wir zurück zum Morgenmagazin vom 24. Mai. Da erlebte man einen Auftritt der dritten Art, nämlich des „Moderators“ (oder wie die sich nennen) Andreas Wunn. Relativ junger Kerl, propper gewandet und tief durchtränkt vom grünen Klima- Zeitgeist, vor Selbstgerechtigkeit triefend. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, die die Sendung gesehen haben, aber bei manchen seiner Bemerkungen kam mir immer der Frosch Kermit aus der Muppet- Show in den Sinn, der Typ, der müde Gags riss und danach immer mit offenem Mund kopfnickend und beifallheischend in die Runde plierte: „Na, war ich nicht toll gerade?“ Und er (Kermit Wunn) wurde bedient, er fährt seine unsachlichen und rotzig vorgetragenen Attacken, der Kermit geht mit ihm durch – und das Kermit- Publikum spielt prompt und trefflich seine Rolle: Von scheinbar angewidert bis hämisch- schadenfroh war alles auf den Mienen zu lesen. So geht das in einem Schauprozess. Freisler konnte das auch gut.

Schon der persönliche Umgang mit Meuthen war meiner Meinung nach eine Anhäufung von schlechtem Benehmen. Unser Papa nannte sowas „Rotzlöffeligkeit“, dann gab´s was auf den Hintern. Man sollte sowas heute wieder einführen, glaube ich fast. Rüde ins Wort fallen, die Rede abschneiden, aggressiv – provokant die eigenen Thesen und Stilblüten vortragen, belehren, es war von allem was dabei. Die Inquisition lässt grüßen. Und das von einem „Moderator“, der´s nun wirklich fachlich nicht besetzt hat. Was aber dem Fass den Boden ausschlug, war sein eifernder Ausritt in die „Klimapolitik“, den neuesten Ausdruck grün inszenierter Dekadenz. Als Herr Meuthen darauf hinwies, dass es viele andere hoch qualifizierte Wissenschaftler gibt, die der These der Kausalität CO2 – Anstieg und Erderwärmung widersprechen, drehte der gute Herr Wunn sichtlich aufgebracht und hoch aggressiv auf:

„97 % der Wissenschaftler haben aber festgestellt, dass der (menschengemachte) Anstieg des Spurengases CO2 in der Atmosphäre (Spurengas deswegen, weil der Anteil unter 0,04 % beträgt) die Ursache des Klimawandels ist. Was sagen Sie dazu?“

Die Botschaft an den Zuschauer: Hört genau zu. Und wählt ja richtig!

Whow! Man fragt sich: Woher hat er das? Wobei er mit „Klimawandel“ wohl meint, dass sich die durchschnittliche Temperatur auf diesem schönen Planeten seit 1860, dem Beginn der Aufzeichnungen, also zum Ausklang der so genannten „Kleinen Eiszeit“!!!, um ca. 0,9 Kelvin erhöht hat. Wobei er offensichtlich nicht weiß, weil´s ihn wohl auch gar nicht interessiert, ihm reicht´s, wenn er „Experten“ nachplappern kann, dass es nach der letzten Eiszeit für lange, lange Zeit (ca. 8.000 bis 5.500 v. Chr.) weit wärmer war als heute, danach für lange Zeit ähnlich warm wie heute, dass es zur Blütezeit des Römischen Reichs (100 v.Chr. bis ca. 300 n. Chr.), dass es im Hochmittelalter (ca. 950 bis 1250 n. Chr.) deutlich wärmer war als heute, dass die Alpen damals so gut wie eisfrei waren, dass Grönland grün und ackerbaufähig war (Wikinger- Besiedlung). Und dass diese Zeiten von Klimatologen, sogar von denen vom unsäglichen „Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung“ nach wie vor als „Klima- Optima“ bezeichnet werden. Optimum! Das kommt, nebenbei bemerkt, von lateinisch „optimum“, ist der Superlativ von „bonus“ = gut und meint übersetzt schlicht „das Beste“ oder „am besten“.

Mit gutem Grund, denn in diesen deutlich wärmeren Perioden gab es regelmäßig eine Explosion an Kulturentwicklung, Wissenszuwachs, auch Bevölkerungszuwachs (was damals als unbedingt positiv bewertet wurde). Eben aus dem Grund, dass man, banal ausgedrückt, genug zu essen hatte und deswegen nicht dauernd mit jedem Nachbarn um eben das Essen streiten musste. Siehe das unsterbliche Zitat von Bertold Brecht: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ Anders ausgedrückt: Wer hungert, streitet sich. Wer satt ist, hat Zeit für schöne Dinge: Dichtung, Kunst, Nachdenken, Soziales, Liebe. Aber von all dem hat dem Herrn Wunn wohl noch nie jemand was erzählt. Oder er war überfordert. Oder er hat´s nicht mitbekommen, als er in der Schule war. Weil er zu beschäftigt damit war, ein guter Mensch zu werden, im herrschenden grün- korrekten Mainstream- Sinne, meine ich. Damit macht man Karriere in den Medien, anders nicht. Nach seinem Benehmen am 24. Mai fragt man sich allerdings: Was hat er überhaupt mitbekommen? Und wie werden solche „Moderatoren“ (das hängt mit „moderieren“ zusammen, was wiederum ungefähr mit „ausgleichen“ zu übersetzen ist) an unseren mit Steuergeldern finanzierten „Ausbildungsstätten“ (Universität wollte ich nicht sagen, ich will die guten nicht abqualifizieren) eigentlich ausgebildet?  Sei´s drum.

Aber kommen wir mal zu den angeblichen „97 % der Wissenschaft“.

Seit wann ist Wissenschaft eine Mehrheitsveranstaltung? Wissenschaft, zumindest ernsthafte, also nicht die vom Zuschnitt des „Potsdamer Instituts“ oder des IPCC, gründet sich auf Fakten, auf beweisbare, auf in Experimenten bzw. Beobachtungen beliebig wiederhol- und feststellbare, streng faktenbasierte Erkenntnisse. Das schließt Würfeln, einfache Behauptungen, überirdische Erscheinungen oder ähnliche Dinge als Wissenserwerb nachhaltig aus, darüber besteht Konsens. Theoretisch. Denn das scheint immer mal wieder in Vergessenheit zu geraten. Es gibt da diese schöne Geschichte von Albert Einstein. Nachdem der seine Relativitäts- Theorie veröffentlicht hatte, kursierte einige Zeit darauf ein offener Brief durch die Presse (damals gab´s noch kein Facebook und Instagramm, noch nicht mal Rundfunk und Fernsehen, damals waren die Tageszeitungen noch das Informationsportal), unterzeichnet von 97 % seiner Zunftkollegen, der Creme de la Creme der Physik: Ein übler, durch und durch polemischer, hämischer Verriss seiner Relativitätstheorie. Darauf angesprochen, vor allem auf die übergroße Mehrheit der Kritiker, antwortete Einstein: „97 %? Was hat das zu sagen? Wenn nur ein Kollege mir wissenschaftlich beweisen kann, dass er Recht hat und ich Unrecht, dann reicht das doch schon.“ Was, wie man weiß, niemand konnte. Was aber nicht einen von den damals hetzenden „Kollegen“ danach veranlasste, sich für die Verunglimpfungen zu entschuldigen. Was aber auch die heutigen Mainstream- Wissenschaftler nicht können, siehe die dauernden Zurückrudereien. Aus dem Gedächtnis: Der Himalaya ist in ein paar Jahren eisfrei. Riesen – Bohei in den Medien. Dann: Uups, rausgerutscht, war nicht ernst gemeint. 2007: Meeresspiegelanstieg bis 2020 1 Meter. Wenn´s langt. Machen Sie vorsichtshalber schon mal Urlaub auf Vorrat auf den Seychellen, die gibt´s bald nicht mehr. 2010: Verzeihung, 50 cm. 2013: Ääh, verschrieben, 20 cm. Seitdem keine Meldung mehr, ist wohl langsam peinlich. Siehe dazu auch die Arbeit von Nils- Axel  Mörner. Wie lange wollen wir da eigentlich noch zuschauen?

So weit Einstein. Da gab´s noch den großen Alfred Wegener mit seiner Kontinentaldrift- Theorie, heute allgemeiner Stand der Wissenschaft, durch Messungen bewiesen. (Ja, das gibt´s tatsächlich auch noch. Ich meine, dass Wissenschaftler nachmessen, kritisch überprüfen.) Aber damals? Mein Gott, was hatte der zu leiden. Deswegen ist der wohl freiwillig auf dem Grönland- Eisschild verschollen. Aber da gibt´s auch noch Galileo Galilei, der nur ganz knapp dem Scheiterhaufen entging. Es gab Kopernikus, der auch übelst angefeindet wurde, als Domherr allerdings einen gewissen ideologischen Flankenschutz hatte. Bedroht waren sie durch die „Empörung“ der Mehrheit ihrer Zunftgenossen, vor allem aber von der alleinseligmachenden Kirche. Die hat heute nicht mehr den Einfluss zu sowas. Derer ideologische Rolle haben in unseren Zeiten die Grünen übernommen, bis hin zur Hetze „Klima- Leugner“, „Waldsterben- Leugner“ usw. usw., wenn immer jemand ihr Mantra zu den gerade gepushten Themen zu kritisieren wagt. Die Methode ist immer die gleiche. Bei der geringsten Kritik sofort massive Attacke (weniger durch grüne Politiker selbst, die sind zu vorsichtig, meist durch ihre Fußtruppen), so rüde wie nur möglich, volle Breitseite. Nicht kleckern, klotzen, wie der Reichswehr- Panzergeneral Guderian selig das nannte, also unter allen Umständen sofort und mit allem, was man aufbieten kann, frontal attackieren. Übertragen auf unsere gesellschaftliche Situation ist das Ziel aber eher noch moderat: Mundtot machen reicht. Gar nicht erst hochkommen lassen, die gefährliche Brut. Die gefährden unser Geschäftsmodell. Und das funktioniert einwandfrei, wie wir alle wissen.

Kommen wir wieder zurück zur MoMa- Sendung vom 24. Mai. Herr Meuthen lebt noch. Die AfD wird´s auch danach noch geben. Es wird aber eine Menge an Zuschauern geben, die, anders als ich, nicht parteigebunden sind, das Ganze aber genau so widerlich undemokratisch empfunden haben wie ich. Ich fürchte, ein nicht kleiner Teil dieser Wähler wird demnächst der AfD seine Stimme geben. Einfach nur, um mal auszuprobieren, was dann passiert. Denn die anderen Parteien bringen´s ja offensichtlich nicht, eiern hilf- und orientierungslos, auf Posten und Pöstchen, auf die Fleischtöpfe fixiert, einfach nur rum. Und um einfach so arroganten Jung- Schnöseln wie Herrn Wunn mal die Grenzen aufzuzeigen.

Man könnte dazu noch in Zukunft das ZDF meiden. Was ich ab jetzt tue. Das wird das ZDF nicht weiter stören. Weil sie beim ZDF satt und bequem jedes Jahr mit Milliarden an Steuergeldern gepampert werden. Diese Alimentationen sind zwar gebunden an den Auftrag, die Zuschauer da draußen, also die Steuerzahler, die die Party bezahlen, unvoreingenommen und neutral über alles das zu informieren, was da so abgeht außerhalb ihres unmittelbaren eigenen Ereignishorizonts. Aber das war wohl nicht ernst gemeint, nur Spaß, jedenfalls sieht´s offensichtlich das ZDF so. Das scheint irgendwie in Vergessenheit geraten zu sein, sich vom Schirm geschlichen zu haben. Wohl auch deswegen, weil´s von Politikerseite nicht so richtig stringent eingefordert wird. Was interessiert uns also da, was der Nolting sagt?

Aber irgendwo muss man mal den Anfang machen, finde ich. Ich meine, ich habe keine autistische Greta, die ich mit seelenruhigem Gewissen publizistisch zwangsprostituieren darf. Das verbieten mir meine Erziehung, meine Vorstellungen von Anstand und Moral. Da seien auch das Jugendamt und die Schulbehörden davor. Mit Recht übrigens. Allerdings bei manchen wohl nicht. Es kommt eben, wie im Krieg, immer auf die jeweilige Feldpostnummer an: Quod licet iovi, non licet bovi.

Wir sind weit gekommen  ….

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Kirchveischede, 26. Mai 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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Gestern in den Nachrichten

oder

Bewegt sich endlich was?

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Gestern Abend (26. Februar 2019) schaue ich mir wie gewohnt die Nachrichten an, um 20:15 Uhr, ARD. Gerade laufen die Meldungen auch über andere Nachrichtendienste: Der Bundesfinanzhof hat eben geurteilt, dass Attac nicht gemeinnützig sei. Das schlug ein. Vor allem die Begründung zur Versagung der Gemeinnützigkeit ist brisant:

„Attac 1) versuche mit seinen Kampagnen die politische Meinung zu beeinflussen.“

Jetzt versteht man auch die alarmierten Kommentare vor allem grüner Politiker der letzten Tage, als sich das wohl schon erahnen ließ. Sollte es so kommen wie befürchtet (und wie es ja auch gekommen ist), wäre die eigene Position schwer erschüttert, nicht nur wegen des eigenen Selbstverständnisses, auch in der öffentlichen Meinung. Der deutsche Michel ist zwar zum Wutbürger mutiert, vor allem auch wegen der kräftigen Agitation der Grünen und der sogenannten Umweltverbände, er ist auch leicht zu manipulieren und zu instrumentalisieren. Aber etwas respektieren sie nach wie vor, die Deutschen: Ihre Gerichte. Deswegen ist die Tragweite dieses Urteils, vor allem wegen dieser Haupt- Begründung, gravierend:

Es lässt sich wohl eins zu eins übertragen auf die übrigen außerparlamentarischen Kampfverbände der Grünen, als da sind NABU, BUND, Greenpeace etc. etc.

Denn die machen völlig ungeniert Politik, knallhart, im Vollgefühl ihrer Unverwundbarkeit. Dem „Umweltschutz“ wird in Deutschland mittlerweile alles untergeordnet, ohne jede kritische Hinterfragung. Und was „Umweltschutz“ ist, wird in den Chefetagen der „Umwelt“- Verbände, vor allem der Grünen definiert; da hat gefälligst niemand dreinzureden. Vertreter der Verbände tauchen auf öffentlichen grünen Parteiveranstaltungen auf, halten Reden, beeinflussen ungeniert die öffentliche Meinung mit hochpolitischen Kampagnen, dies vor allem in Wahlkampfzeiten etc. etc.

Von Seiten der Volksvertreter anderer Couleur drohte nie Gefahr: Hat sich mal jemand kritisch geäußert, wurde er schnell wieder eingefangen von der Parteidisziplin, zu sehr schielten die Granden der (früher!) großen Parteien immer auf die Grünen als eventuelle zukünftige Mehrheitsbeschaffer; die tritt man nicht vor´s Knie, indem man ihre wirksamsten Fronttruppen attackiert. Also wurde jede noch so begründete Kritik abgewehrt oder lief sich tot in bewährter, politischer Zerfaserung. Ja sogar förmliche Anzeigen mit knallharten juristischen Expertisen in Bezug auf völlige Unvereinbarkeit von Gemeinnützigkeitsstatus und gesetzwidrigen Handlungen (PETA) verliefen im Sand – es gab Anweisung von oben, die Sache nicht weiter zu bearbeiten. Das Ganze übrigens in Baden- Württemberg. Honi soit qui mal y pense.

Höhepunkt der gestrigen Berichterstattung aber war der Auftritt eines sichtlich geschockten Attac- Funktionärs, ich zitiere sinngemäß:

 „Wenn das Gesetz so verstanden werden kann wie vom Bundesfinanzhof eben getan, dass also die Attac- Aktivitäten unvereinbar seien mit dem Status der Gemeinnützigkeit – ja dann ist es ein schlechtes Gesetz und muss den Aktivitäten der Attac eben angepasst werden.“

Besser kann man das anmaßende Selbstverständnis dieser Truppen wohl nicht mehr beschreiben.

Mal schauen, was sich da jetzt entwickelt. Wir sollten die Augen offen halten und, vor allem, jede Verwässerung des Urteils verhindern. Indem jeder von uns seinem gewählten Abgeordneten unmissverständlich klar macht, dass sein Wähler das nicht mitmachen wird:  Wenn seine Partei das tue, verliere er einen Wähler.

Wieder einmal hat sich bestätigt: Mit wenigen Ausnahmen 2) lassen unsere Parteien es laufen, wie es läuft: Kurskorrekturen, notwendige Reformen? Viel zu mühsam.

Fakt ist: Wenn es in den vergangenen Jahren dringend notwendige Korrekturen gegeben hat, wurden die in der Regel durch unsere Gerichte erzwungen – ein politisches Armutszeugnis. Der Bürger registriert das, aufmerksam.

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Kirchveischede, 27. Februar 2019

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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1) Wer Attac ist und wer mit Attac verbandelt ist: https://www.attac.de/was-ist-attac/

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2) Die FDP, da federführend Dr. Gero Hocker, ist da aktiv und hat sich vor einigen Monaten auch parlamentarisch des Themas angenommen. Ergebnis: Null. Ausgebremst und totgeschwiegen von allen anderen Parteien. Na ja, die Grünen kann man verstehen  ….

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ZDF info – „Ein Land erschießt sich selbst“

oder

Las Vegas – Gedanken am Tag der deutschen Einheit

 

„Amerikas tödliche Liebe zu den Waffen

Columbine, Blacksburg, Tucson und andere – verteilt über die USA haben die Orte eines gemeinsam: Sie sind Schauplatz von Amokläufen. Und sie entfachen die Debatte um das Waffengesetz neu. Präsident Obama setzte sich in seiner Amtszeit dafür ein, die Regeln für den Waffenbesitz deutlich zu verschärfen. Doch es ist ein harter Kampf. Schrill und uneinsichtig wehren sich Waffenlobby und Waffennarren gegen jede Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit.“

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„Ein Land erschießt sich selbst“ – ein Beitrag in ZDF info, 29.09.2017, 9:30 Uhr. Oben die Programm- Ankündigung. Gedreht schon in 2013 von Erik Illenseer. Columbine, Blacksburg, Tucson. Schon bei der Sendung habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Aktuell kommt jetzt Las Vegas hinzu, wo ein offenbar Irrer vorgestern mit automatischen Waffen wahllos 58 Menschen erschossen und mehrere Hundert schwer verwundet hat – über das Motiv kann nur gerätselt werden. Da bleibt man völlig ratlos und verstört zurück. Aber es wird viel zu dem Thema gesendet und geschrieben. Und da habe ich mir gedacht: Schreibst Du einfach auch was.

Auch wenn es angesichts der Tragödie sehr nüchtern klingt – nähern wir uns dem Thema doch auch mal von der wissenschaftlichen Seite. „Dread risks“ oder „Schockrisiken“ nennt der international renommierte Psychologie- Professor Gerd Gigerenzer solche Ereignisse in seinem lesenswerten Buch „Risiko“. Also Geschehen, bei denen durch ein einziges Verbrechen, durch ein einziges Unglück wie z. B. einen Amoklauf, einen Flugzeugabsturz, ein Zugunglück eine Vielzahl an Menschen gleichzeitig umkommt.

Im Gegensatz zu Alltagsrisiken, die zwar mit tausendfach größerer Wahrscheinlichkeit eintreten, aber eben immer nur mit einem, zwei Todesopfern enden, wie z. B. im Straßenverkehr (3.700 Tote allein in Deutschland 2016), beim Sport, im Haushalt, und achselzuckend als ganz normales Lebensrisiko akzeptiert werden, wirkt ein solches Schockereignis, wahrscheinlich genetisch bedingt, reflexhaft hoch alarmierend auf jeden Menschen 1)und lässt sich damit perfekt instrumentalisieren, zur Agitation nutzen.

Vorfälle und Monströsitäten wie Las Vegas, Winnenden sind daher immer Wasser auf die Mühlen der Hoplophoben in Europa, der „glücklichen Knechte“, wie ich sie nenne. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass auch Las Vegas zum Anlass genommen wird, hier in Europa nach einer weiteren Verschärfung des Waffenrechts zu rufen bzw. entsprechende Gesetzesverschärfungen zu begründen. Obwohl Europa und die USA nicht miteinander vergleichbar sind und man sich in anderen Bereichen, wie z. B. der Klimapolitik, jeden, aber auch jeden Vergleich mit der Politik der USA verbittet. Eigentlich hätte die Szene ja nach Marseille (mehr als 80 Tote) und Berlin (12 Tote) den Vorstoß machen müssen, LKW verbieten zu lassen. Oder verlangen müssen, dass jeder europäische Bürger mit einem Führerschein Klasse II sich prophylaktisch einem monatlichen Wesenstest zu unterziehen habe. 

Die Sendung oben, lange vor Las Vegas gedreht und deshalb scheinbar hoch visionär, ist auch eine der harmloseren Darstellungen der Verhältnisse in den USA in Bezug auf deren Waffenrecht, es gibt da weit schlimmere, ungeschminkt polemische Darstellungen. Aber auch hier die abwertenden und ausgrenzenden Bezeichnungen „uneinsichtig“ (= böses Kind!), „Waffennarren“. In der Sendung geht es im Wesentlichen darum, dass (in den USA) der Erwerb automatischer Schnellfeuergewehre mit hoher Magazinkapazität und Schussfolge deutlich eingeschränkt werden sollte. Zugegeben: Man ist, auch als deutscher Legalwaffenbesitzer, schon verwundert über die vermeintliche Sturheit, mit der sich Amerikas Waffenbesitzer jeder Verschärfung des Waffenrechts selbst in diesem vordergründig klaren Punkt entgegenstemmen. Auch, weil die in Rede stehenden automatischen Waffen hier bei uns bestenfalls ein Randdasein fristen: Für die Jagd sind sie unbrauchbar, für den Sportschützen, der ja auch in erster Linie auf Präzision aus ist, ebenso, und der Fokus der Waffensammler liegt auf schönen, eher alten, mit höchster handwerklicher Präzision gefertigten Waffen. Wo liegt also das Problem?

Vorsicht. Man muss sich in die Köpfe der Betroffenen versetzen, und man glaube nicht, dass die Waffenbesitzer in den USA die Entwicklung in Europa nicht genau registriert haben. Hier wie dort haben betroffene Bürger im Umgang mit Regierungen und Behörden die Erfahrung machen müssen:

„Wehret den Anfängen! Misstraut ihnen, gründlich! Denn gibst Du ihnen in einem kleinen Punkt nach, machst scheinbar harmlose Zugeständnisse, folgt nach einer gewissen Schamfrist unweigerlich die nächste, meist aggressivere Forderung.“

Deswegen wahrscheinlich diese Sturheit, hier in Europa so nicht denkbar, jedenfalls nicht in einem solchen Kontext. Überzogen? Eher nicht, betrachtet man den Feldzug gegen den legalen Waffenbesitz in Europa, vor allem in Deutschland. Seit den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts, und es ist kein Zufall, dass die Grünen damals die Bühne der Politik betraten, ist die Einpflanzung eines Pawlow´schen Reflexes in die Köpfe der Bürger das erklärte Ziel von Koalitionsregierungen gewesen:

„Waffen sind ein Grundübel, vor allem in den Händen von Untertanen! Gut, wir kassieren nach und nach Eure Grundrechte ein – aber wir wollen doch nur Euer Bestes! Der mündige Bürger ist ja schön und gut, aber uns, der Regierung und der Verwaltung, erschwert er die Arbeit. Sehr!

Und die Bürger machen teils gleichgültig, oft aber eifrig mit, maßgeblich beeinflusst von solchen Beiträgen. Glückliche Knechte eben, siehe oben, gemäß der nach wie vor aktuellen Definition von Marie von Ebner- Eschenbach: „Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit!“ Typisch für die Denkweise solcher Leute, wer hat sie noch nicht gehört, sind Weisheiten wie: „Was soll´s? Ich bin ja nicht unmittelbar betroffen!“ oder „Sollen sie doch! Ich hab´ schließlich nichts zu verbergen!“

Kein Wort davon, dass in solchen und vergleichbaren Sendungen und Reportagen auf bekannte Art und Weise statistische Daten verdreht werden, Koinzidenzen in Kausalitäten umgedeutet werden. Kein Wort davon, dass gerade in den USA die Zahl der Toten durch Waffengewalt seit Jahren zurückgeht – und ein nicht kleiner Teil davon durch den Einsatz von Polizeiwaffen verursacht wird. Kein Wort davon, dass z. B. Distrikt und Hauptstadt Washington die strengsten Waffengesetze der Staaten haben, vergleichbar mit den europäischen. Und dass gerade Washington bei weitem die höchste Todesrate durch den Einsatz von so gut wie immer illegalen Waffen aufweist, und das ungebrochen seit vielen Jahren schon. Kein Wort davon, dass in einigen Landkreisen und Städten im US- amerikanischen Hinterland auf Grund vieler Einbruchsdelikte und sonstiger Kleinkriminalität wie z. B. Diebstähle, Autoaufbrüche u. ä., bei deren Aufklärung die Polizei einfach nicht mehr nachkam, den Bürgern verordnet wurde, eine Waffe zu tragen bzw. mindestens eine Waffe im Haus zu haben – und dass auf der Stelle die Zahl der Einbruchsdelikte und Kleinkriminalität – nachhaltig!  – um mehr als die Hälfte sank, und zwar ohne dass es je zum Einsatz dieser den Bürgern verordneten Waffen kam! Das lässt interessante Schlüsse zu.

Man könnte …..

Man könnte das Ganze auch sehr entspannt sehen, was sich außerordentlich positiv auch auf die Verwaltungsressourcen auswirkt. Wie z. B. in Tschechien, Österreich, Belgien, wo es im Vergleich zu uns sehr liberale Waffengesetze gibt, die Zahl der Toten durch den Einsatz von (sowieso so gut wie immer illegalen!) Waffen aber keineswegs Wildwest- Niveau hat, sondern ganz im Gegenteil die Mordraten und die Zahl der Toten durch Waffeneinsatz auf dem gleichen – und wohl auch unvermeidbaren – Level liegen wie bei ihren kontrollsüchtigen deutschen Nachbarn.

Die aber (also die tschechischen, österreichischen, belgischen Nachbarn) dadurch, dass sie sich nicht an diesen Potemkin´schen Gefährdungsphantasien abarbeiten müssen (es gibt ja auch keinen Grund!), die so ersparte Zeit und Arbeitskraft dazu einsetzen können, sich wirklichen Problemen ihrer Bürger zuzuwenden. Währenddessen betreiben deutsche Politiker Nabelschau und befeuern völlig überflüssige Debatten, beschäftigen sich sündteure Ordnungs- und „Sicherheits“- Behörden damit, den deutschen Michel in Bezug auf gänzlich sinnleere, mittlerweile völlig aufgefaserte, undurchschaubare, sich selbst und dem deutschen Grundgesetz! teilweise widersprechende Waffengesetze mitsamt deren Durchführungsverordnungen und den Kommentaren zu den Durchführungsverordnungen mit wahrhaft deutscher Gründlichkeit zu kontrollieren und abzustrafen, wo immer es geht.

Praktisch dabei ist (oder fatal, das kommt auf den Standpunkt an): Gerät ein legaler Waffenbesitzer in Deutschland auf den Behörden- Schirm, aus welchem waffenrechtsfernen Grund auch immer, genügt schon der leiseste Verdacht, dass auch ein subalterner Amtsgewalt- Potentat, trotzdem mit nahezu gottgleichen Kompetenzen ausgestattet (bei Waffen kann man es gar nicht zu weit treiben!), „Unzuverlässigkeit“ unterstellt und auf der Stelle alle Erlaubnisse widerruft. Die direkte Folge ist auch schon mal der vermummte Überfall- Einsatz von SEKs, mitsamt Hausdurchsuchungen, Beschlagnahmung der Waffen, vorläufigen Festnahmen und Abführung der Delinquenten in Handschellen.

Damit sind für den Betroffenen erstmal Fakten geschaffen, für Jäger z. B. heißt es fortan „Hahn in Ruh´“, für Sportschützen und Waffensammler bedeutet es die Aufgabe einer für den Bürger völlig harmlosen Leidenschaft (siehe Statistik!), Leidenschaften, die noch dazu erhebliches Steueraufkommen in die öffentlichen Kassen spülen. Der Ruf in der Nachbarschaft ist praktischerweise gleich mit ruiniert, semper aliquid häret. Am nächsten Tag wird dem so Gebrandmarkten durch die Lokalzeitung noch schnell der herabsetzende Stempel „Waffennarr“ aufgedrückt. So grenzt man unliebsame Minderheiten aus. Woher kenne ich das bloß?

Damit sind wir aber noch nicht am Ende: Schlussendlich muss das Ganze, nach vielen, vielen Monaten Beschäftigung, nach Hunderten von Stunden des vorbereitenden Arbeits- Einsatzes hoch bezahlter Beamter, von völlig überlasteten, teils auch überforderten Richtern aufgedröselt werden.

Das Ergebnis steht von vornherein fest:

Immer, buchstäblich immer, gehen solche Verfahren zu Lasten des legalen Waffenbesitzers aus, selbst wenn er auf der ganzen Linie obsiegt: Für die Monate, ja Jahre 2) vor dem finalen Urteil ist er in seinen Bürgerrechten, der Ausführung seiner völlig legalen! Leidenschaft massiv beschränkt bzw. komplett verhindert worden. Und auf den Kosten bleibt er natürlich auch sitzen. 

Und niemals, buchstäblich niemals ist irgendjemand dieser Kamarilla, selbst bei richterlicher Feststellung der völligen Haltlosigkeit der Anschuldigungen, je zur Verantwortung gezogen worden, noch nicht einmal durch beamtenrechtliche Disziplinarmaßnahmen.

Mein persönlicher Eindruck?

Der ist ganz erstaunlich. Wenn man es schafft, sich mit Waffengegnern, auch mit Jagdgegnern, längere Zeit zu unterhalten, schält sich nach Eintritt einer etwas entspannteren Atmosphäre fast immer folgende Motivfolge heraus:

1) Eigentlich hätte ich ja auch nichts dagegen, zu jagen oder eine Waffe zu besitzen. Aber das ist heute so kompliziert, da traue ich mich nicht bzw. es ist mir zu aufwändig.

2) Und wenn ich keine Waffen besitzen oder zur Jagd gehen darf, warum soll das dann anderen erlaubt sein? (Motto: Was ich nicht darf, nicht kann, nicht brauch´, verbiet´ ich ander´n einfach auch!)

Geradezu genial aber ist: Man kann diese neidische Ablehnung sogar noch perfekt hinter völlig unverdächtigen, ja geradezu edlen Motiven verbergen, dem Bekenntnis zu Gewaltfreiheit, Pazifismus und angeblicher Tierliebe z. B., alle gesellschaftlich hoch präferiert.

Und damit, bing!, hat sich ein eben noch ganz profaner Neidhammel von jetzt auf gleich in einen wirklich edlen Menschen verwandelt. 

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Kirchveischede, 3. Oktober 2017

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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1) Gigerenzer erklärt das, für mich einleuchtend, folgendermaßen: Die Menschheit lebte Jahrhunderttausende lang als Jäger und Sammler in kleinen geschlossenen Stammesgruppen. Starben hier durch ein Schadereignis, beispielsweise durch eine ansteckende Krankheit, eine Naturkatastrophe, auf einmal viele Mitglieder der Gruppe, löste das sofortige Flucht- und Abwehrreaktionen aus, sehr oft unüberlegt und reflexhaft: Einfach nur weg hier! (Siehe das Phänomen der Massenpanik, bei der die meisten der Flüchtenden die Ursache der Panik gar nicht kennen – und trotzdem aufs Geradewohl mitrennen, mit allen bekannten Folgen.) Eine vergleichbare Situation wird zukünftig mit aller Konsequenz vermieden. Früher, in kleinen Gruppen, war das ein phylogenetisch unbedingt sinnvolles Verhalten – denn die Gefahr des Sterbens der ganzen Gruppe, also des gesamten Genpools bei Resignation oder Nichtstun war einfach zu groß. Heute ist es allzu oft nur die Quelle weiteren Übels.

2) Regelmäßig dauert es in solchen Fällen Jahre bis zum Finale. Denn die Anti- Waffen- Kreuzzügler gehen meist durch alle Instanzen unseres Rechtssystems, und während der Dauer des Rechtsstreits bleibt es beim Verbot! Die Verwaltung kann nicht im Unrecht sein, ein Angehöriger des öffentlichen Dienstes damit auch nicht. Praktischerweise geht man ja selbst auch kein Risiko ein, denn es bezahlt garantiert ein anderer: Gewinnt man, das ist bei der äußerst restriktiven Rechtsauslegung unserer Richterschaft wesentlich öfter der Fall als umgekehrt, zahlt eh der klagende „Missetäter“, der Hirni. Geht es mal andersrum, findet sich ausnahmsweise mal ein Richter, der die Sache anders sieht – dann zahlt eben die öffentliche Hand, aus Steuermitteln. Und damit der siegreiche Untertan mit. Das nenne ich ein geradezu geniales System. Es wird Zeit, dass man zumindest für die gröbsten Fälle die persönliche Amtshaftung einführt. Wir sollten das mal anstoßen …

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Altkanzler Schröder, Kumpel Putin und die Jagd

oder

Beim Ansitz mal weiter gedacht

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Eine Meldung erschüttert seit einigen Tagen die Medienwelt: Altkanzler Gerhard Schröder wird von seinem Männerfreund Putin, dem „absoluten Demokraten“, als „unabhängiger Direktor“, das entspricht in Deutschland in etwa einem Aufsichtsratsmandat in einer Aktiengesellschaft, ins Board des Staatskonzerns Rosneft berufen. Offizielles Salär: 500.000,00 € per anno. Und jetzt greift das zunehmend über auf den Wahlkampf.

Die SPD steht Kopf, das ist nämlich ein Hammer, denn Putin und sein praktisch diktatorisch geführtes Russland ist derzeit nicht so gut gelitten in der deutschen öffentlichen Meinung, seit Jahren schon nicht. Mit Recht, wie ich meine. Journalistenmorde, mal locker die Krim besetzen, eine Passagiermaschine abschießen lassen, ganz unverblümt einen Krieg in der Ukraine am Leben erhalten, in Syrien einen Massenmörder zu schützen, das alles garniert mit den zynischsten Kommentaren, die man sich denken kann – die Litanei ist lang.

Und jetzt das.

Ja hat denn der Schröder jetzt Alzheimer?

Könnte man meinen. Ich persönlich glaube das aber nicht.

Mal ehrlich: Glaubt nur ein Mensch, der denken kann, dass Schröder nicht genau weiß, was er tut? Und sein Kumpel Wladimir? Und dass die nicht genau wissen, warum sie das ausgerechnet jetzt tun, mitten im ohnehin für die SPD mehr als schwächelnden Wahlkampf, in einem Land wie Deutschland?

Die Antwort ist:

Schröder ist die Empörung sch … – egal, er sieht seine alte Partei sowieso als Verlierer, und das erst recht, wenn Putins (und seine) Strategie Erfolg hat. Das Ganze ist für ihn persönlich dagegen hoch lukrativ. Oder glaubt nur ein Mensch, der die Szene kennt, vor allem die staatlich- russische Durchstecher- Szene, dass da lediglich die mickrigen 500.000 € Jahressalär im Gespräch sind? Man kann beruhigt davon ausgehen, dass im Hintergrund ganz andere Summen über dezente Konten für diese Dienstleistung laufen.

Nein, der wirkliche Grund für dieses wohl inszenierte Theater ist, dass wir es mit einem typischen Putin- Spielchen zu tun haben: Er traut sich nicht mehr, so offensichtlich wie bisher über seine Hackertruppen Wahlen seiner Widersacher zu beeinflussen. Die USA hat er damit paralysiert, das hat super geklappt, die Vereinigten Staaten versinken für die kommenden 3 ½ Jahre im politischen Chaos, dem gefährlich naiven Esel Trump und seiner sagenhaften – ja was? – „Unbedarftheit“ sei Dank.

Das Ganze jetzt im bundesdeutschen Wahlkampf zu wiederholen wäre wirklich riskant. Macron und seine Geheimdienste stehen eh schon in den Startlöchern, die sind auch angepisst, nehmen allerdings Rücksicht auf die Wahlergebnisse in Deutschland. Dann sind die Karten gemischt. Neu. Das sieht zur Zeit nicht gut aus für ihn, zumindest was „la France“ betrifft.

Auf der anderen Seite: Putin zündelt einfach gern, als ehemaliger Geheimdienst- Fusstruppler. Er fühlt sich unterbewertet, er meint, dass man seinem überbordenden Genie nicht genügend Rechnung trägt. Und weil er innenpolitisch einfach nichts bringt, verlegt er sich auf die außenpolitischen Spielereien. Das muss er einfach, das gehört schon zu seinem innenpolitischen Theater, um seine persönlichen Absahnereien im großen Stil zu bemänteln.

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Was tun?

Was aber kann man tun, wenn die Hacker- Truppen ausfallen? MeckPomm zu annektieren verbietet sich einfach, da könnte Angie ernsthaft böse werden, und vor der hat er mores, der Macho. Ganz abgesehen davon, dass der polnische neue „Führer“ Jaroslaw Kaczynski (der heißt nicht umsonst so wie der UNA- Bomber selig, glaube ich) bei einem nochmaligen Truppendurchmarsch da etwas pikiert wäre; der würde glatt noch mehr Bürgerrechte kassieren. Da muss man andere Ideen entwickeln. Und siehe da, da findet sich das eine oder andere.

Den Anstoß zu dieser Handlungs- Kaskade hat, glaube ich, Christian Lindner von der FDP letztens geliefert, mit seinem öffentlichen Plädoyer, dass man „die Annektion der Krim als zumindest mittelfristige Realität anzuerkennen“ solle. Das ist einer der Sätze, die auf Typen wie Putin und seine Strategen außerordentlich elektrisierend wirken. Das nimmt man auf. Daraus kann man was machen. Putins Schlussfolgerung daraus: Mit allen Mitteln die SPD schwächen.

Die erste Reaktion ist: Bhhf … warum das denn? Ist doch Blödsinn.

Zugegeben, auf den ersten Blick fragt man sich, was das denn soll. Aber nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick sieht das schon ganz anders aus.

Schwächelt nämlich die SPD derart, dass die anderen, kleineren Parteien davon profitieren können, ist die Gefahr der Neuauflage der großen Koalition geringer, damit die Gefahr der Beibehaltung der bisherigen starren Sanktions- Strategie.

Denn die Linke ist eh im streng stalinistischen Lager, für Sarah und ihre Genossen ist es ein riesengroßer Unterschied, ob Alt- Kommunisten morden, okkupieren und die Menschen- und Bürgerrechte mit Füßen treten oder ob rechte Populisten oder Nazis das tun. Bei ersteren meinen die´s ja nur gut, und wo im Dienste der großen Sache gehobelt wird, fallen eben Späne. Im zweiten Fall ist es geplante Mordlust und unmenschlich. Ohne Wenn und Aber.

Die Grünen sind auch eher gesprächsbereit, sie wollen nur eins: Mit allen Mitteln an den Fleischtöpfen bleiben; irgendeine tönende Ausrede findet sich später immer.

Und was die FDP will, hat Christian Lindner sehr deutlich in die Mikrofone gesprochen. Wenn´s wohl auch ein Schnellschuss war – so was ist schlecht zurückzuholen, vor allem im Wahlkampf nicht, da wird man genüsslich erinnert.

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Putins Folgerungen

Vor diesem Hintergrund gesehen also ist Schröder allemal besser als tausend Hackertruppen, die dazu auch noch dauernd auffallen, deren Aktivitäten zurückzuverfolgen sind, und sei es durch Algorhithmen. Schröder aber fällt nicht auf. Auffällig ist lediglich, dass er nicht nur nicht einfach einknickt, denn seine Partei kackt gerade ab, nein, dass er sogar noch einen draufsetzt. Empört. Aber passend. Zufällig nur passend für, für CDU / CSU.

Der Duktus ist: Er habe das Gefühl, dass mit seiner rein persönlichen Entscheidung (natürlich!) jemand Wahlkampf für Angela Merkel mache ….

Wie Recht er hat! Sein Kumpel nämlich. Also, der „lupenreine Demokrat Wladimir“.

Jetzt kann man ja sagen, der Nolting hört die Flöhe husten. Kann man. Aber ganz ehrlich, für jemanden, der das eigenständige Denken noch nicht durch FB oder sonstwen erledigen lässt:

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Ich persönlich glaube: 

Schröder war jahrzehntelang Spitzenpolitiker, davon, ich glaube, sieben Jahre Bundeskanzler. So jemand weiß, was er tut, vor allem ist er gewohnt, genau zu überlegen, was die Folgen solchen Tuns sein könnten. Was die Folgen dieser gezielten, gut terminierten Attacke für die SPD sind, steht fest: Der Gaul wird geritten werden, gnadenlos! Und wir sind erst am Anfang, die CDU / CSU können ihr Glück momentan noch gar nicht fassen, sind in Schockstarre. Aber das wird sich ändern, todsicher, sie formieren sich gerade, es wird gerade konzertiert. Denn Schröder hat ja bis vor kurzem noch fleißig Wahlkampf für seinen alten Verein gemacht hat. Folglich tun sich die Genossen jetzt außerordentlich schwer, Distanz zu ihm zu demonstrieren. Dementsprechend gequält sind die Kommentare und die dazu gehörigen Gesichter: Die Genossen sind überrumpelt, ratlos, und sie fühlen sich verraten. Und das sind sie auch.

Denn: Was hätten die Strategen Schröder und Putin verloren, wenn sie mit dieser Personalie bis nach dem 24. September gewartet hätten? Nichts. Gar nichts. Und sie hätten nicht nur nichts verloren, nein, sie hätten sogar gewonnen. Denn kein Politiker im Nicht- Wahlkampf- Modus wäre überhaupt auf die Fortsetzung des Dauerskandals angesprungen, das ist längst ausgelutscht. Die Presse hätte kurz berichtet, aber das wäre bald vergessen gewesen, und Schröder hätte nicht, wie jetzt, zumindest kurzfristig als Schmutzfink dagestanden – kurz: es wäre eine Win- Win- Sache gewesen.

Warum dann? Siehe oben.

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Und was hat die Jagd damit zu tun?

Ganz einfach. Man muss als Jäger schon ausgesprochen um die Ecke denken können, um an Beute zu kommen. Man muss einfach kapieren, wie Sauen, Rehe, Feisthirsche und Konsorten denken. Wenn man das nicht lernt, kriegt man die nie. Und das wiederum bedeutet einen unendlichen Verlust an Jagd- und anschließenden Gaumenfreuden.

Wenn man aber das kann, also sich in Sauen, Rehe, Hirsche und Co hineinzudenken, dann ist es keine große Kunst mehr, das auf Politiker und sonstige Machtmenschen zu übertragen.

Früher galt die Jagd als wichtiger Bestandteil der Charakter- und Persönlichkeitsbildung, vor allem für das Führungspersonal. Das hatte (und hat) sicher seine Gründe. Weil man die dabei gewonnenen Denkweisen, Strategien und Fertigkeiten auf andere Umgebungs- und Wirkungskreise übertragen konnte. So wie z. B. die Politik. Allerdings haben die so gewonnenen Erkenntnisse da meist Haut-Gout. Da lobe ich mir die gute, alte Jagerie.

Man sieht mal wieder – man kann tun, was man will in diesem Leben, irgendwann stösst man unweigerlich auf die Jagd. Finde ich gut. Vor allem logisch.

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Kirchveischede, 17. August 2017

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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Wie man eine neue Wählergruppe erschließt ….

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Oder auch nicht ….

 

„Am 30. Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang, wir leben nicht mehr lang …..“ Wer kennt ihn noch, den musikalischen Gassenhauer aus 1954 oder 1955? Damals in aller Munde, haben sogar wir kleinen Blagen ihn mitgesungen, und er fiel mir spontan wieder ein vor ein paar Tagen. Wenn man nämlich rote und grüne Politiker aus NRW in den letzten Wochen so hört und dabei vernimmt, was da so abgesondert wird, könnte man glauben, die kramen den wieder raus. Als Hymne sozusagen. Nur singen sie statt 30. den 14. Mai, anders kann man sich manche Verzweiflungs- Aktionen gar nicht erklären.

Denn am 14. Mai wird ein neuer Landtag gewählt in NRW, und da scheint´s spannend zu werden. Und eng für SPD und Grüne. Vor allem bei den Grünen kommt Panik auf, nur noch 6 % bei den Prognosen, und bröckelnd. Die Wähler sind´s schon lange leid, das siebenjährige Versagen auf ganzer Linie bei gleichzeitig tönender Mulopperei. Kurzfristig kam noch mal Schwung wenigstens in die SPD- Seele (Martin- Schulz- Hype), aber mittlerweile fallen auch da die Prognosewerte mit konstanter Boshaftigkeit, bei den Grünen ist seit Monaten schon Dauer- Frust und Ratlosigkeit angesagt. Die Stimmung im Bunker von April 1945 ist nichts gegen das, was da in der Leitzentrale Grün zur Zeit abgeht. Dementsprechend giftig ist auch der Ton untereinander geworden.

Auch die sonst dauerlächelnde Landesmutter Hannelore Kraft ist kräftig entnervt. Bei der Podiumsdiskussion mit Armin Laschet von der CDU hat sie nicht gut ausgesehen. Gar nicht gut. Dagegen hat Armin Laschet richtig bella figura gemacht, ich war überrascht.

Nun veröffentlicht der „Rheinisch- Westfälische Jäger“ (RWJ) in NRW in der heutigen Ausgabe 5 / 2017 unter dem Titel „Laschet will Jagdgesetz ändern, Kraft erstmal nicht“ Stellungnahmen der beiden zu einigen Fragen, die der RWJ gestellt hat. Grob gesagt: Kraft bekräftigt, was im Titel des Artikels steht (keine Notwendigkeit, zu ändern), Laschet bekräftigt, was die CDU seit Wochen sagt (Jagdgesetz wird nach Wahlsieg geändert!). Insofern keine Überraschung.

Interessant sind die Antworten von Hannelore Kraft auf die einzelnen Fragen. Ich will sie mal auszugsweise wiedergeben und kommentieren (die Antworten von Armin Laschet sind im Tenor ja bekannt und in der Begründung von Jägern bekanntlich auch weitgehend akzeptiert).

Bei Frau Kraft allerdings gehen auch hier wieder ab und an die Pferde ein wenig durch, wie immer, wenn sie merkt, sie hat nicht mehr die volle Aufmerksamkeit. Ganz schlimm wird es bei Gegenwind: Sie fängt dann das Reflexbeißen an. Das hat seinen Grund darin, dass sie Kritik längst nicht mehr als Kritik auffasst, sondern als Majestätsbeleidigung, und entsprechend patzig – aggressiv – schmallippig kommt sie dann rüber. Der Tenor ist auch da stets der gleiche: „Wir (pluralis majestatis) können keine Fehler machen, also können wir auch keine zugeben.“ Basta, hat ein großer Bruder im Geiste mal gesagt.

Zum Beispiel:

Frage RWJ: „Werden Sie sich nach der Landtagswahl für Änderungen des derzeitigen Landesjagdgesetzes im Sinne der erfolgreichen Volksinitiative für ein ideologiefreies, praxisgerechtes Jagdgesetz und entsprechende Verbesserungen des Landesnaturschutzgesetzes einsetzen?“ 1)

Frau Kraft kommt darauf mit der klaren Ansage, das Jagdgesetz nicht verändern zu wollen. So weit, so gut. Aber was dann kommt, als Begründung der Absage, ist schon heftig: „Ein Großteil der angehörten Expertinnen und Experten habe eine erste positive Einschätzung zum Landesjagdgesetzt abgegeben.“ (Kein Spaß, isch schwööör!, Sie können es nachlesen!)

Experten also. Als da sind Johannes Remmel, wahrscheinlich auch Martin Woike, Volker Tumbrinck, Holger Sticht und weitere Fachleute dieses Kalibers. Allesamt seit vielen, vielen Jahren Jäger, zumindest aber mit abgeschlossenen Studiengängen in Disziplinen wie Wildbiologie, Zoologie, Forstwirt- und Landwirtschaft oder ähnlichem. Sarkasmus aus. Man ahnt, worauf ich hinauswill. Aber alles Experten laut Aussage der Landesmutter. Ich kann mich nicht erinnern, gehört zu haben, dass jemals Jäger ernsthaft zur Stellungnahme aufgefordert wurden. Aber Herr Remmel. Dessen „Expertise“ führt dann auch zum hilflos- peinlichen Gestammel vor der Kamera, als er eine Antwort geben sollte zum Vorwurf der Landwirtschaft, dass die Sauenbestände explodierten, Grüne und SPD aber als Antwort darauf die Jagdzeiten verkürzten. Da machte Herr Remmel die bekannt ratlos – runden Augen, blies die Backen auf – und kam dann mit dem klugen Satz rüber, „dass Sauen eben furchtbar schlaue Tiere seien ….“ Und „dass eben nicht genug gejagt werde“, war auch so ein Satz. Nur: Wie soll das gehen, wenn man den Jägern gerade eben par ordre du mufti das Jagen verboten hat? Ja, das nennt man wohl angewandtes Expertentum!

Es geht weiter.

RWJ: Welche politischen Vorstellungen haben Sie zur Rolle von Jagd und Jägern?

Frau Kraft:Die Jägerinnen und Jäger in NRW leisten aus der Sicht der SPD einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung und Nutzung der natürlichen Ressourcen in unserem Land. Das gilt ausdrücklich sowohl für die Hege als auch für die Ausübung der Jagd. In NRW kommt es auf Grund seiner großen Verdichtungsräume und den durchbrochenen Nahrungsketten zu unterschiedlich ausgeprägten Defiziten bei der natürlichen Auslese. Deshalb ist das Engagement der Jäger ein unverzichtbarer Beitrag zur Nutzung der natürlichen Ressourcen. Mit dem neuen Jagdgesetz wird auf aktuelle Entwicklungen – an drei Leitzielen orientiert – reagiert, die nun auch für Jägerinnen und Jäger gelten: den Waldschutz zu sichern, den Artenschutz zu stärken und den Tierschutz zu verbessern.“

Ich weiß nicht, wie´s dem geneigten Leser jetzt geht – aber mich hat´s umgehauen. Rabiat. Nach einer Stunde Fassungslosigkeit habe ich dann gedacht: „Schreib´ einfach was!“ Ansatzpunkte gibt´s genug, ich begnüge mich mit zweien oder dreien aus dem Artikel.

Zunächst mal fällt auf, dass die SPD – Fußtruppe ihrer Chefin offensichtlich Folgendes mitgegeben hat: „Chefin, wir brauchen die paar verlorenen Hanseln unter den Jägern, die selbst jetzt noch die SPD wählen, ganz dringend. Schmier´ denen bloß Honig ums Maul!“ Das hat sie sich zu Herzen genommen, genau das ist der Grund für solche Redewendungen und Begriffe wie „wichtiger Beitrag der Jäger für eine nachhaltige Entwicklung und Nutzung der natürlichen Ressourcen. Und: „Das gilt ausdrücklich sowohl für die Hege als auch für die Ausübung der Jagd.“ Weiter: „Deshalb ist das Engagement der Jägerschaft ein unverzichtbarer Beitrag zur Nutzung der natürlichen Ressourcen.“ Man reibt sich die Augen: Das von der Chefin einer Partei, bei der ein Mitglied des Landesvorstandes die Jäger vor gar nicht langer Zeit öffentlich mit Affen verglichen hat, eine Partei, die bis vor kurzem noch die Jagd und die Jäger für allenfalls lästig, wenn nicht für schädlich gehalten hat. Da ist man schon beeindruckt. So viel zu den Schmuse- Einheiten.

Denn Hannelore wäre nicht Hannelore Kraft, wenn nicht ein versteckter Wink, dass man auch anders könne, gleich hinterher käme, nämlich mit dem wahrhaft sachkenntnistriefenden Satz von den „unterbrochenen Nahrungsketten“ und in deren Folge von „unterschiedlich ausgeprägten Defiziten bei der natürlichen Auslese. Das kann sie sich einfach nicht verkneifen. Das muss man dann als Jäger auch erstmal buchstabieren, um es in seiner ganzen Wucht der wissenschaftlichen Aussage zu begreifen. Unterbrochene Nahrungsketten.

Zum Mitschreiben, Frau Kraft: Sauen haben keine unterbrochenen Nahrungsketten, im Gegenteil. Die hauen sich weiter ungeniert den Wanst voll, und dank neuem „ökologischem“ Jagdgesetz in NRW ab dem 1. Januar jedes Jahres dazu noch völlig ungestört. Wenn ich dazu bedenke, wie viel höchstwertiges Wildbret der menschlichen Nahrungskette dabei entgeht, wird man völlig trübsinnig. Und wenn ich weiterhin bedenke, dass dieses sträflicherweise nicht der menschlichen Nahrungskette zugänglich gemachte Wildbret dazu noch, weil weiterhin höchst lebendig, eifrig bemüht ist, weitere erhebliche Mengen an Nahrungsmitteln, die eigentlich der menschlichen Nahrungskette zugedacht waren, als da sind Mais, Kartoffeln, Getreide u. ä., ebendieser menschlichen Nahrungskette zusätzlich zu entnehmen – ja  da wird einem glatt noch schwindliger, da kann man wahrhaftig von „unterbrochenen Nahrungsketten“ reden.

Es hat sich anscheinend bis zu den „Experten“ im Team noch nicht herumgesprochen, dass der Hochwinter in diesen Breiten üblicherweise im Januar erst Einzug hält, dass in diesem Monat üblicherweise zumindest einige Tage mit Schnee zu rechnen ist. Und eine Drückjagd auf Sauen ist nun mal bei Schneelage viel erfolgversprechender als ohne Schnee. Wegen der Abfährterei. Aber was hat Jagd auch schon mit Klima zu tun? Oder mit Umwelt? Oder mit dem Wetter? Es beschleicht einen der Verdacht, dass neben den Jagd- „Experten“ auch die Klima- „Experten“ bei SPD und Grünen ein Auffrischen ihrer Expertise ganz dringend nötig haben.

Den Wink mit der „Defiziten bei der natürlichen Auslese“ wiederum haben, wette ich, Herr Remmel und sein Stab an der Wahrnehmung der Chefin vorbei in den Skript geschmuggelt. Er gilt der Ausbreitung des Wolfs, nehme ich an. Denn der kommt, und wenn endlich auch hier ganz viele da sind, dann wird der´s richten und alle Ungläubigen eines Besseren belehren. Irgendwann. Sozusagen die jagdpolitische Armee Wenck der Grünen. Nur: In den neuen Bundesländern hat der, genau wie in Nord- und Osteuropa, trotz stolzer Bestände noch nicht so richtig reüssiert in diesem Sinne. Warum soll der das ausgerechnet in NRW anders machen? Der jagt einfach, grüne Phantasien hin oder her.

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Das Finale

Dann geht´s abschließend über zu den drei Leitzielen der SPD und der Grünen, die da sind „den Waldschutz zu sichern, den Artenschutz zu stärken und den Tierschutz zu verbessern.“ Ja, lassen Sie sich Zeit, liebe Leser, ich musste das auch erst dreimal lesen. Denn da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich.  Das alles gab es nämlich früher noch gar nicht!  Bauern, Forstwirte, Jäger, Imker, Fischer, Angler, sie alle haben´s über Jahrhunderte vergeigt. Gut, dass jetzt die SPD mit den Grünen für klare Verhältnisse sorgen! Vor allem die beiden schönen Wörtchen „nun auch“ haben´s mir angetan. Also, „dass die besagten Leitziele nun auch für Jäger gelten“.

Ja, Frau Kraft, man glaubt´s gar nicht, aber auch Jäger sind der schönen deutschen Sprache mächtig, sogar von so was Exotischem wie Semantik haben wir schon gehört. Logischerweise heißt das ja wohl, dass die Jäger sich bisher keinen Deut um solche hehren Ziele gekümmert haben, die Dumpfbacken. Ja wahrscheinlich kannten die das alles bisher noch gar nicht! Aber jetzt, jetzt sind wir ja da, wir bringen ihnen die im Stillen ersehnte Erleuchtung. Und wir zwingen sie einfach zu ihrem Glück. Sie werden uns später dankbar sein. Wie die ganze übrige Welt auch. Ja ja.

Alles in Allem: Ich wünsche Ihnen und den Grünen alles Gute, und wenn es nach mir geht, sogar viele, viele Jägermeister mit Herrn Remmel und seinen Mitarbeitern bei der Abwahl- Party. Aber, ehrlich gesagt, den Wahlsieg, den wünsche ich Ihnen nicht. Und ich werde mit meinen bescheidenen Mitteln alles dafür tun, dass es nicht dazu kommt. Man glaubt gar nicht, was so ein bisschen Schreiben, Mundpropaganda und entspannte Gespräche ausmachen: Hier ´ne Stimme weniger, da ´ne Stimme weniger. Das läppert sich.

Ich kann es ja rundheraus sagen: Ich und viele Leute, die ich kenne, sind seit geraumer Zeit dabei, die politischen Nahrungsketten von Grünen und SPD zu unterbrechen. Subversiv, wie wir sind. Ich weiß, das ist perfide in Ihren Augen. Manchmal komme ich mir auch so´n bisschen schofelig vor: Keine A 8- Turbo – Diesel für Herrn Remmel, Frau Löhrmann mehr; dabei sind das wirklich einfach geile Spaß- Geräte.

Aber ich kann einfach nicht anders!

Wie bitte? Nein, mit einem „Weidmannsheil“ Ihrerseits rechnen wir ehrlich gesagt nicht!

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Kirchveischede, 3. Mai 2017

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Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

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1) Man merkt, der Fragesteller ist ein höflicher Mensch, er stellt die Frage so, als hätte Rot- Grün eine Chance, weiter im Amt zu bleiben. Und, Erklärung für Nicht- Rheinländer und Westfalen: Das neue „Landesnaturschutzgesetz“, auch das wieder erbrütet von der zwar weitgehend außerparlamentarischen, aber nichtsdestoweniger gesetzgebenden „Experten“- Truppe um Herrn Remmel herum, ist ein ähnlicher Geisteserguss gegen Land- und Forstwirtschaft wie das „Jagdgesetz“ gegen Jagd und Natur.

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