St. Kyrillus – Tag, Düsseldorf am 18. März 2015

oder

der Tag der Frau Grochowiak- Schmieding

Ja, das war ein Auftritt am 18. März in Düsseldorf. Ich fand´s gut und sehe einen Aufwärtstrend; die Jägerschaft begreift zunehmend, dass es jetzt um etwas geht. Um die Jagd nämlich. Obwohl es weit mehr hätten sein können: 17.000 von 89.000 Jägern in NRW, das ist eigentlich nicht genug. Aber egal,  d i e  waren jedenfalls da, und Kollegen aus anderen Bundesländern auch: Sachsen, Brandenburg. Nicht alltägliche Solidarität, mein persönlicher Dank dafür. Ich habe es jedenfalls (sehr frei und mit entsprechender dichterischer Freiheit) mit Shakespeares Heinrich V gehalten:

Und Jägersleut‘ im Lande, jetzt im Bett,

Verfluchen einst, daß sie nicht hier gewesen,

Und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht,

Der mit uns focht am Sankt Kyrillus-Tag.

Aber begeben wir uns von den eher erfreulichen Aspekten hin zu den Realitäten des Lebens. Die sind, wie man weiß, oft eher unerfreulich. Aber man nimmt sie eben seufzend als gegeben hin. Banalitäten des Lebens eben. Schlimm ist es eigentlich nur, wenn sie so sicher vorhersehbar sind wie der Auftritt der Vertreter der Grünen im Landtag, Herr Rüße und Frau Grochowiak – Schmieding. Zugegeben, sie hatten´s nicht leicht. Herr Remmel, Mitglied des Kabinetts und Chef der Frau Grochowiak- Schmieding, hat sich nach kurzer Peilung der brisanten Lage denn auch sofort wieder absentiert, wichtige Termine riefen.

Zu Herrn Rüßes Rede ist auch nichts zu sagen, sie bestätigte einmal mehr, was Grüne unter dem Begriff Bürger verstehen: Untertanen. Kritik nach der Wahl ist Majestätsbeleidigung, selbst wenn man den größtmöglichen Flurschaden anrichtet. Ich wette, wären die Grünen nicht Splitterpartei im Lande und „an der Macht“, würden sie jeweils vier Wochen nach jeder Wahl bis vier Wochen vor der nächsten Wahl jede Demonstration und die freie Presse verbieten, weil unnötig. Falls es dann überhaupt noch Wahlen geben würde. Frei nach dem Motto der Grünen: Ein Grüner kann sich nicht irren, ein Grüner ist a priori Prophet. (Wobei das Verbot der freien Presse so gravierende Auswirkungen nicht hätte auf das öffentliche Leben, siehe weiter unten.) Insofern war also sein Auftritt nichts Besonderes. Déjà vu.

Aber der Auftritt von Frau Grochowiak- Schmieding, insbesondere ihr vor gerechtem Zorn bebender erst mündlich vorgetragener, später schriftlich nachgeschobener Austritt aus dem LJV – alle Achtung, das hat Alleinstellungs- Charakter (Text siehe weiter unten, ein Link zur Datei folgt).

Wissen Sie, Frau Grochowiak- Schmieding (ich werde mir erlauben, Sie im Folgenden mit „Frau Grochowiak“ anzureden, das ist mir sonst einfach zuviel Arbeit), es nimmt einem schon den Atem, dieser gottgleiche Anspruch auf Wahrhaftigkeit und Intelligenz. Denn Sie beleidigen meine. Intelligenz, meine ich. Wenn ich nämlich Ihre Begründung so lese, rollen sich mir die Zehnägel auf. Entschuldigung, ist eine sehr saloppe Formulierung, aber das trifft´s im Kern. Zu den einzelnen Punkten:

Niedergang der Gesprächskultur – na da bin ich baff. Das sagt die Vertreterin einer Partei, die die Jägerschaft ganz offen in enger Zusammenarbeit mit Organisationen, die klar rechtswidrig agieren (PETA) und die Jägerschaft offen als „Mörderbande“ u. ä. tituliert, offen bekämpft. Na ja, die Ansichten über „Gesprächskultur“ differieren offensichtlich.

Wer hier demagogischen Populismus betreibt, liebe Frau Grochowiak, das steht ja nun schon lange fest. Schauen Sie sich doch nur die gestrigen Kommentare im öffentlich- rechtlichen Sender WDR 3 an, dann bekommen Sie auch sofort eine Antwort auf Ihren Anklagepunkt „Desinformationspolitik“. Ich zitiere WDR aktuell, Kurzkommentar: „Tausende von Jägern demonstrierten heute dagegen, dass demnächst der Abschuss von Katzen verboten werden soll.“ Und um 19:57 etwas ausführlicher: „weil geplant ist, den Abschuss von Katzen zu verbieten, bleihaltige Jagdmunition zu verbieten und die Jagdsteuer wieder einzuführen“. Zitat Ende. Von dem Rattenschwanz an Widersprüchen gegen ideologisch motivierte, völlig sinnleere Verbieterei wird hier nicht geredet. Es werden nur drei Themen herausgepickt, die Sie geschickt (und wahrheitswidrig!) in die Öffentlichkeit implementiert haben als bestehende Tatsachen. Jäger mit voller Absicht auf „Katzenmörder“ zu reduzieren ist nicht nur wahrheitswidrig, wie Sie sehr wohl wissen. Es ist ein geradezu widerliches Verfahren, das Herr Göbbels seinerzeit sehr wirkungsvoll zum politischen Instrument gemacht. Z. B. gegen „Untermenschen“. Mit dem gleichen Recht könnte ich jeden Grünen, auch Sie und Ihren Mann (vom Namen her nehme ich an, es gibt ihn) als „pädophil“ bezeichnen. Ein Thema, dessen Aufarbeitung im Übrigen von Ihnen, sehr geschickt, muss ich zugeben, erst verschleppt und dann elegant verloren wurde. Vielleicht sollte man den WDR 3 mal dran erinnern, das Thema wieder aufzunehmen.

Ich frage Sie im Übrigen in diesem Zusammenhang auch, wie Sie es dann den Leuten verübeln, wenn von „Lügenpresse“ die Rede ist. Liebe Frau Grochowiak, es ist schon übel, wie sehr Ihre Partei mittlerweile das Nachrichtenwesen, und nicht nur das, steuert und nach Belieben manipuliert und dirigiert. Ich hier arbeite jedenfalls zusammen mit einigen Leuten an einer Beschwerde vor den entsprechenden Organen.

Dann die so ungemein versteckte Anklage der Verschwendung von Geldern (Kosten gehen in die Hunderttausende). Liebe Frau Grochowiak, wenn wir ad libitum auf unerschöpfliche Steuertöpfe zugreifen könnten wie die Grünen und Ihre Dachverbände NABU und BUND, würden wir natürlich auch Millionen in unsere Öffentlichkeitsarbeit stecken. Aber der LJV muss sich nun mal mit dem begnügen, was er hat. Im Übrigen zitiere ich in diesem Zusammenhang den ehemaligen US- Präsidenten Calvin Coolidge: „Nichts ist leichter, als öffentliche Gelder auszugeben. Sie scheinen niemandem zu gehören. Die Versuchung, sie irgendwie zu verschwenden, ist überwältigend.“ Gerade die Grünen in NRW als Regierungspartei können das ja wohl unterschreiben. In einem Land, das seit Jahren Rekord- Steuereinnahmen einfährt, immer noch Jahr für Jahr eine Milliarden- Nettoverschuldung aufzuhäufen, das nötigt einem Respekt ab. Ich habe als Kind noch den Sinnspruch gelernt: „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.“ Ihr Motto scheint zu sein: „Spare in der Not, dann hast Du Zeit dazu.“ Was ich mit diesem kleinen Ausflug in die Welt der Zahlen, die Ihnen ja entsetzlich fremd sein muss, sagen will: Wer im Glashaus sitzt, Frau Grochowiak, sollte nicht mit Steinen werfen.

Allzu durchsichtig dann auch Ihr Versuch, einen Keil zu treiben zwischen LJV- Vorstand und Kreisgruppen. Jeder Psychologie- Student im ersten Semester würde Sie glatt auslachen. Ich persönlich kenne auch niemanden aus der Jägerschaft, der jemals mit Ihnen eine ernsthafte Debatte über die Jagd geführt hätte. Wie denn auch, wenn jegliche Basis fehlt? Sowohl fachlicher Natur als auch von der Gesprächskultur her. Contra principia negantem non est disputandum, wie Sie wissen. Wenn überhaupt, haben einige sich aus reiner Höflichkeit einen abstrusen Monolog über ein Thema anhören müssen, von dem Sie absolut nicht das Geringste verstehen. Aber Jägerinnen und Jäger sind nun mal, wie gesagt, höfliche Menschen.

Weiterhin würde ich gern von Ihnen wissen, was Sie eigentlich an sinnvollem Beitrag bei- oder „mitgetragen“ haben im LJV? Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass das echte Leben draußen sich sehr unterscheidet von politischen Ausschüssen, in denen eine Mitgliedschaft völlig ausreicht, um sich hinterher als „Mitträger“ und „Experte“ bezeichnen zu können. Um als Jäger mitreden zu können, müssen Sie zunächst die Prüfung machen und dann noch viele Jahre lernen. Da geht nichts nach dem Motto: Ich und der Minister haben beschlossen…..

Schlussendlich würde ich Sie bitten, zukünftig zu unterlassen, den Anspruch zu verbreiten, Sie wüssten, wie die Jagd an „den gesellschaftlichen Gegebenheiten“ ausgerichtet und modernisiert werden könnte. Dass man mal einen Hund gekauft hat, reicht einfach nicht als Qualifikation dafür. Auch wenn man als Angehöriger einer 10 % – Partei wie die Grünen allen Ernstes den Anspruch erhebt, den anderen 90 % der Gesellschaft diktieren zu können, wie die Welt zu funktionieren und gefälligst auszusehen habe: Zunehmend gehen Sie den Menschen draußen mit Ihrer unausstehlichen Besserwisserei und Anmaßung auf die Nerven, um es freundlich auszudrücken. Es ist nur bedauerlich, Frau Grochowiak, wenn Ihrer Partei dabei die alte Tante SPD auch noch zu parlamentarischen Mehrheiten verhilft.

Ich für meinen Teil sage jedem SPD- Mitglied, das mich auf die Zwänge aus dem Koalitionsvertrag hinweist: In einem Koalitionsvertrag können allenfalls politische Inhalte bestimmt und festgelegt werden. Wenn ein Partner dann den Koalitionsvertrag dazu missbraucht, im Auftrag nahestehender Verbände offen ideologisch motivierte Positionspapiere in politische Beschlüsse und sogar Gesetze umzugießen, dann erlischt zumindest in diesem Punkt für den anderen Partner jegliche vertragliche Verpflichtung aus dem Koalitionsvertrag. So sehe nicht nur ich das.

Deswegen, zum Abschluss, mein Rat an Sie: Sie sollten Aktionen dieser Art zukünftig sehr gründlich überlegen. Allzu oft gehen sie nach hinten los. Man steht dann da als ganz schlechter Verlierer und, schlimmer noch, als Person mit persönlichen charakterlichen Defiziten.

Manfred Nolting

Ein Jagdmensch

P.S.: Ihr Auftritt als Rednerin vor dem Landtag am 18. März war, wie wir ja eigentlich beide wissen, ein wenig peinlich. Sie kennen das Märchen von Rumpelstilzchen hoffentlich noch. Und zusätzlich war überall um mich herum die Vermutung zu hören, dass Sie wohl als Einzelkind aufgewachsen sein müssen. 

Das Kündigungsschreiben

Das Kündigungsschreiben vom 17. März 2015 als Text (mich würde ja mal interessieren, wann das Schreiben eingegangen ist), adressiert an den LJV NRW, Gabelsberger Straße 2 in Dortmund; ein Link zur Datei folgt:

Austritt aus dem Landesjagdverband NRW

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erkläre ich meinen Austritt aus dem Landesjagdverband NRW mit sofortiger Wirkung.

Im Rahmen der Diskussionen um die Novellierung des Landesjagdgesetzes NRW erlebe ich – nicht nur, aber gerade auch in den letzten Tagen – einen Niedergang der Gesprächskultur innerhalb der Jägerschaft, der mir eine weitere Mitgliedschaft in diesem Verband unmöglich macht.

Es ist in höchstem Maße bedauerlich, dass diese Art der Auseinandersetzung durch das Präsidium des LJV angestachelt wird, insbesondere die Herren Müller- Schallenberg und Dr. Thies, im Verbund mit dem Pressesprecher Herrn Schneider, erzeugen durch ihren demagogischen Populismus und offenbar auch ihre Desinformationspolitik nicht nur eine Atmosphäre der Unsachlichkeit, sondern des Hasses, der sich mittlerweile in ungezügelter Form Bahn bricht.

Ich bin nicht bereit, eine derartige Kampagne, wie sie der LJV zur Zeit führt, und deren Kosten mittlerweile in die Hunderttausende gehen dürften, weiterhin mitzutragen.

Der LJV hat eine große Chance vertan, Jagd und Jägerschaft modern und den gesellschaftlichen Gegebenheiten entsprechend auszurichten. Die gute und engagierte Arbeit Vieler in den Kreisjägerschaften, mit dem Ziel, das Bild der Jägerschaft in der Öffentlichkeit positiv zu gestalten – ein Ziel, das auch ich in den letzten Jahren gerne unterstützt habe -, ist durch die Aktivitäten des LJV NRW zunichte gemacht worden. Das bedauere ich sehr.

Mit freundlichem Gruß und Weidmannsheil,

Unterschrift (was zu der ein Graphologe sagen würde, wäre interessant zu wissen)

Manuela Grochowiak – Schmieding

4 Kommentare
  1. MH
    MH sagte:

    Bitte nicht die Teilnehmer aus Hessen unterschlagen. Es war uns ein Herzensbedürfnis, mitzumachen, allein schon, um später unseren Enkeln erzählen zu können, daß wir dabei waren, als das Ende der grünen Diktatpolitik eingeläutet wurde.

    Antworten
  2. Manfred Nolting
    Manfred Nolting sagte:

    Danke, Thomas. Und MH: Ich habe Euch nur nicht gesehen. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir. Es war auch so viel los. Deswegen hole ich das hiermit nach: Mein persönlicher Dank auch an die Kollegen aus Hessen! Ich finde, man kann mit nichts besser ausdrücken, wie wichtig einem die Jagd ist, als dass man den Arsch hebt und sogar ins Nachbarland fährt, um mitzustreiten! Wir werden´s wieder gutmachen!

    Antworten
  3. Barbara Hillemeyer
    Barbara Hillemeyer sagte:

    Chapeau!
    Auf dass die Grünen 2017 in NRW die Quittung bekommen.
    Bin froh, Düsseldorf miterlebt zu haben.
    Nun heißt es weiter an der Basis arbeiten.
    Wir in Niedersachsen müssen unsere trägen Kreisjägerschaften auf Trab bringen damit Chr. Meyer als Busenfreund von J. Remmel gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt, obwohl er sie sicher schon im seiner Anti-Jagd-Schublade liegen hat.
    Weidmannsheil und Ho- Rüd-Ho
    Barbara Hillemeyer

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